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Landkreis Dillingen: Warum Mörslingen vom Hochwasser verschont wurde

Landkreis Dillingen

Warum Mörslingen vom Hochwasser verschont wurde

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    Der Brunnenbach schwoll nach den heftigen Regenfällen am Sonntag in Mörslingen deutlich an. Dank des Hochwasser-Rückhaltebeckens gab es aber keine Überschwemmungen.
    Der Brunnenbach schwoll nach den heftigen Regenfällen am Sonntag in Mörslingen deutlich an. Dank des Hochwasser-Rückhaltebeckens gab es aber keine Überschwemmungen. Foto: Klaus Friegel

    Es ist erst wenige Wochen her, da hatten Landwirte und Hobbygärtner in der Region arge Sorgen wegen der anhaltenden Trockenheit. Nun regnet es seit einigen Tagen nahezu pausenlos, das ist fast schon ein ungewohntes Gefühl. Und die Pegel der Bäche und Flüsse steigen.

    Der Brunnenbach scholl bedenklich an

    Am Sonntagnachmittag wurde die Kreisstraße zwischen Bergheim und Schabringen überflutet. Der Brunnenbach zwischen Finningen und Mörslingen schwoll an, der Bogenbach bei Bergheim überflutete Wege, und auch der Pegel der Donau stieg.

    Von Hochwasser ist die Region allerdings um einiges entfernt. Die Meldestufe I mit kleineren Ausuferungen beginnt an der Staustufe in Dillingen bei einem Pegelstand von fünf Metern. Am Sonntagabend wurden dort gerade einmal 3,50 Meter erreicht, und am Dienstagmittag lag der Pegel schon wieder unter drei Metern. Die teils heftigen Regenfälle in der Nacht zum Sonntag ließen den Brunnenbach in Mörslingen deutlich anschwellen. „Aber wir haben ja unser Hochwasser-Rückhaltebecken“, sagt Finningens Bürgermeister Klaus Friegel erleichtert. Dies fasse 135000 Kubikmeter Wasser, das Becken werde jetzt bei einem Aufwand von rund drei Millionen Euro erweitert. Eine Million habe dabei die Gemeinde zu tragen. Ohne das Rückhaltebecken wäre der Brunnenbach am Sonntag in Mörslingen über die Ufer getreten, vermutet Friegel.

    Bauern freuen sich über den Regen

    Bauern freuen sich bisher über die Regenfälle. Der Leiter des Wertinger Landwirtschaftsamts, Magnus Mayer, sagt: „Das ist ein schöner Landregen.“ Die Natur habe in den vergangenen Tagen etwa 50 Liter Wasser pro Quadratmeter bekommen, und die Niederschläge seien in der Region – bis auf vereinzelte Ausnahmen in der Nacht zum Sonntag – gleichmäßig verteilt gewesen. Nach der Trockenphase von der zweiten Märzhälfte bis in den Mai hätten viele Landwirte bereits Ernteausfälle befürchtet. Doch nach den Regenfällen der vergangenen Tage sei jetzt alles im grünen Bereich. „Der Regen ist gut für die Natur, insbesondere für den Wald“, erläutert Mayer. Gerade Fichten hätten unter dem Niederschlagsmangel sehr gelitten.

    Eine Folge des Klimawandels

    Auch Abteilungsleiterin Jingbo Hasubek vom Wasserwirtschaftsamt Donauwörth sieht die positiven Aspekte dieser Regenperiode, solange es keine Überschwemmungen gibt. „Die Grundwasser-Neubildungsrate ist im Landkreis Dillingen zuletzt recht niedrig gewesen“, informiert Hasubek auf Anfrage. Sie habe in der Vergangenheit deutlich abgenommen. Dieses Phänomen, so die Abteilungsleiterin, sei eine Folge des Klimawandels.

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