Bei der Informationsveranstaltung der Forstbetriebsgemeinschaft Dillingen (FBG) im IBL in Lutzingen beschrieb Alwin Hieber, Vorsitzende der FBG, die Vorhaben der Politik auf EU- und Bundesebene. Zwar ist die Umsetzung der EUDR-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten um ein Jahr verschoben, die Vorgaben sind aber dennoch inakzeptabel – gerade für kleine Waldbesitzer, so Hieber. „In Deutschland haben wir schon kraft bestehender Gesetze ein Kahlschlagverbot. Durch diese auf EU-Ebene angestrebte Verordnung wird nur der bürokratische Aufwand um ein Vielfaches erhöht. Es droht uns bei der Bewirtschaftung unserer Wälder ein Bürokratiemonster“, so Hieber weiter. Zumal die größten Freiflächen durch Borkenkäferbefall und andere Schädigungen wie das Eschentriebsterben entstehen.
Als weiteres Thema beschäftigt die Waldbesitzer derzeit die von der Bundesregierung geplante Novellierung des Bundeswaldgesetzes. Die ersten Entwürfe der Gesetzesänderung würden massive Einschränkungen in der Bewirtschaftung der Wälder bedeuten. Die vor Kurzem veröffentlichte vierte Bundeswaldinventur belegt dagegen, dass Besitzer in Bayern nachhaltig wirtschaften und Wälder hin zu klimastabilen Wäldern umbauen. So sei das Durchschnittsalter der Wälder gestiegen, ebenso die Masse des stehenden Holzes. Gestiegen sei auch der Laubholzanteil in Bayerns Wäldern. „Wir bewirtschaften unsere Wälder vorbildlich. Dass es in einigen Regionen in Deutschland und auch in Bayern anders aussieht, liegt allein an den Schadereignissen, wie Windwürfe und Borkenkäferbefall, und nicht, weil die Waldbesitzer schlecht wirtschaften“, sagte Hieber bei der Versammlung
Erfreuliche Entwicklung auf dem Holzmarkt
Trotz des hohen Schadholzanfalles im Landkreis Dillingen durch Borkenkäfer bei der Baumart Fichte und rückläufiger Bautätigkeit ist zu wenig Rundholz am Markt. Zum Jahresende steigen die Preise für Rundholz wieder auf ein annähernd auskömmliches Niveau, so Johann Stuhlenmiller, Geschäftsführer der FBG. Auch Eschen- Eichen- und Lärchenstämme werden gut nachgefragt.
Hanna Schnell, Försterin am Forstrevier Mödingen des Amtes Nördlingen-Wertingen, informierte die Anwesenden über Fördermöglichkeiten zum Waldumbau. Ferner appellierte sie bei der Borkenkäferbekämpfung weiter wachsam zu sein und auch im Winter schnell zu handeln, damit der Schaden für nächstes Jahr möglichst gering gehalten werden kann. Weitere Informationsveranstaltungen werden am Freitag, 8. November, im Vereinszentrum in Holzheim und am Mittwoch, 13. November, in Pfaffenhofen Zum Lagoi stattfinden. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr. (AZ)
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