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Landkreis Dillingen: Verluste bei den Grünen auch im Landkreis Dillingen besonders hoch

Landkreis Dillingen

Verluste bei den Grünen auch im Landkreis Dillingen besonders hoch

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    Nach der Europawahl sehen viele Tafeln mit Wahlplakaten im Landkreis Dillingen marode aus.
    Nach der Europawahl sehen viele Tafeln mit Wahlplakaten im Landkreis Dillingen marode aus. Foto: Laura Gastl

    Um 18 Uhr am Sonntagabend schlossen die Wahllokale – nur zwölf Minuten später lagen per Schnellmeldung die ersten Ergebnisse aus dem Landkreis Dillingen vor. Sie kamen vom Wahlbezirk Unterliezheim. Die letzte Meldung aus dem Landkreis folgte um 19.27 Uhr vom Briefwahlbezirk Syrgenstein 2. Ein Zeitfenster, das Usus sei nach einer Europawahl, wie sie am Sonntag stattgefunden hat, so Kreiswahlleiter Thomas Strehler. Gegen 20 Uhr konnte das Gesamtergebnis aus dem Landkreis an die Landeswahlleitung übermittelt werden. Doch wie lief die Wahl insgesamt ab?

    "Ganz erfreulich" findet Strehler, dass die Wahlbeteiligung im Landkreis Dillingen auf 62,3 Prozent angestiegen ist. Zum Vergleich: Bei der Europawahl 2019 stimmten nur 54,7 Prozent der Wahlberechtigten ab. Angesichts der Bedeutung, die die Europawahl habe, sei aber dennoch Luft nach oben. Inwiefern das Hochwasser der vergangenen Woche die Wählerlaune beeinflusst hat, könne der Kreiswahlleiter nicht beurteilen. In der Praxis beeinflusst haben die Überschwemmungen das Prozedere in Peterswörth: Das dortige Wahllokal musste nach Gundelfingen verlegt werden.

    Europawahl: Die Wahlbeteiligung im Landkreis Dillingen hat zugenommen

    Kreiswahlleiter Thomas Strehler
    Kreiswahlleiter Thomas Strehler Foto: Landratsamt Dillingen

    Konstant hoch nachgefragt sei wieder die Briefwahl gewesen, so Strehler. Sie lag in der Landkreis-Summe bei 33 Prozent. Am liebsten wählten die Blindheimer mit knapp über 45 Prozent per Brief, am wenigsten die Ziertheimer mit knapp 28 Prozent. "Dass sich viele für die Briefwahl entscheiden, ist inzwischen normal geworden", sagt Strehler dazu. Aus seiner Sicht "entscheidend ist, dass überhaupt gewählt wird."

    Doch wie haben sich die Stimmen aus dem Landkreis Dillingen und seinen einzelnen Kommunen auf die Parteien verteilt? Ein Einblick:

    • Die CSU ist mit 43,8 Prozent die stärkste Kraft bei der Europawahl im Landkreis. Am meisten Stimmen holte sie in Mödingen (53,4 Prozent), in Lutzingen (53 Prozent) und in Finningen (52,6 Prozent). In Höchstädt, wo Annemarie Jung als jüngste Listenkandidatin der CSU herkommt, holte die Partei 43 Prozent. Die wenigsten Stimmen für die Partei gab es aus Lauingen (39,6 Prozent).
    • Die Grünen haben auf den gesamten Landkreis geblickt und im Vergleich zur Europawahl 2019 sieben Prozentpunkte verloren. Sie liegen nur noch bei 6,5 Prozent der Stimmen. In durchweg jeder Kommune verbuchen sie ein Minus, das größte in Zöschingen (-11,1 Prozentpunkte). Auch in Laugna und Bachhagel (jeweils -9,3 Prozentpunkte) ging es für die Grünen bergab. Die meisten Stimmen gab es für die Partei noch in Wertingen mit 9,1 Prozent.
    • Die SPD liegt mit 6,3 Prozent kaum merklich hinter den Grünen. Auch sie konnte – wie die Grünen – in keiner Kommune ein zweistelliges Ergebnis erzielen. Die besten Ergebnisse gab es in Lauingen (9,3 Prozent) und Gundelfingen (8,8 Prozent), die schlechtesten in Finningen (2,4 Prozent) und Buttenwiesen (3,8 Prozent).

    Das Bündnis Sahra Wagenknecht schafft es im Kreis Dillingen auf 3,7 Prozent

    • Die AfD hat mit 17,9 Prozent der Stimmen deutlich dazugewonnen und das sind 6,6 Prozentpunkte mehr als zur Europawahl 2019. Im Landkreis-Vergleich stimmten in Syrgenstein (24,1 Prozent), in Bächingen (24 Prozent) und Ziertheim (23,4 Prozent) die meisten Menschen für die AfD. Am wenigsten Unterstützung gab es in Lutzingen (11,8 Prozent) und Binswangen (13,8 Prozent). Dennoch kann die rechtspopulistische Partei in jeder Kommune ein Plus verzeichnen.
    • Die Freien Wähler haben mit 10,6 Prozent einen Zuwachs von 2,5 Prozentpunkten im Vergleich zu 2019 zu verzeichnen. Die meisten Stimmen kommen aus Bissingen (19,9 Prozent), Binswangen (17,8 Prozent) und Holzheim (16,9 Prozent), die wenigsten aus Syrgenstein (5,6 Prozent), Dillingen (7,4 Prozent) und Lauingen (7,8 Prozent).
    • Die FDP ist mit ihrem Ergebnis von 3,2 Prozent der Stimmen auf gleichem Niveau geblieben wie 2019 (3,1 Prozent). In allen Kommunen des Landkreises liegt sie unter fünf Prozent. Die meisten Stimmen kamen noch aus Haunsheim (4,6 Prozent), Lauingen (4,4 Prozent) und Zöschingen (4,2 Prozent).
    • Aus dem Stand heraus hat das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) im Landkreis Dillingen 3,7 Prozent geholt, nachdem es erst im Januar neu gegründet worden ist. Die meisten Stimmen gab es aus Aislingen (4,9 Prozent), Zusamaltheim (4,6 Prozent) und Höchstädt (4,4 Prozent). Weniger gut kam die Partei in Glött (1,6 Prozent), Holzheim, Bissingen und Bächingen (jeweils 2,6 Prozent) an.
    • Die Linke hat es im Kreis Dillingen auf schmale 0,7 Prozent geschafft. Die meisten Stimmen kamen aus Zusamaltheim (1,3 Prozent), Zöschingen (1,2 Prozent), Wertingen, Medlingen und Haunsheim (jeweils 1,1 Prozent).
    • Auf sonstige Parteien zusammengerechnet entfielen bei der diesjährigen Europawahl 6,1 Prozent.
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