Startseite
Icon Pfeil nach unten
Dillingen
Icon Pfeil nach unten

Landkreis Dillingen: Starkregen führt im Landkreis Dillingen zu Überschwemmungen

Landkreis Dillingen

Starkregen führt im Landkreis Dillingen zu Überschwemmungen

    • |
    Oberglauheim ist nach dem anhaltenden Starkregen nicht mehr in Richtung Schwennenbach passierbar.
    Oberglauheim ist nach dem anhaltenden Starkregen nicht mehr in Richtung Schwennenbach passierbar. Foto: Berthold Veh

    Nur einer macht an diesem Samstag gegen 8 Uhr im Höchstädter Stadtteil Oberglauheim Geräusch: Es ist der Starkregen, der auch im Landkreis Dillingen seit Freitag anhält. In Oberglauheim ist die Schwennenbacher Straße überflutet. Dort trat der Mühlbach über die Ufer. In der Ferne ist auf einem Grundstück eine Pumpe zu sehen, die gegen die Wassermassen ankämpft. In der Nacht hatten die Feuerwehren einen Großeinsatz. Die Feuerwehr Höchstädt füllte am Samstag zwischen 2 Uhr und 4.30 Uhr im städtischen Bauhof etwa 1300 Sandsäcke. Ein Großteil davon wurde in Oberglauheim ausgegeben und dort von den Feuerwehren Oberglauheim, Schwennenbach, Unterglauheim und Blindheim verteilt. Teilweise mussten Keller ausgepumpt werden. Am Samstagmorgen herrscht, abgesehen von dem prasselnden Regen, eine beschauliche Ruhe.

    Anders im Dillinger Landratsamt und im Lagezentrum der Feuerwehr in Dillingen. Dort ist eine große Anspannung zu spüren vor dem, was noch kommen könnte. Nach den aktuellen Prognosen des Hochwassernachrichtendienstes des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth bereitet sich der Führungsstab des Katastrophenschutzes im Landratsamt Dillingen auf ein Hochwasserereignis im Landkreis vor, das die Dimension des Pfingsthochwassers im Jahr 1999 erreichen kann.

    Am Sonntagnachmittag erst wird die Scheitelwelle erwartet

    Die Scheitelwelle wird an der Donau im Landkreis Dillingen derzeit für Sonntag am späten Nachmittag erwartet. "Bis dahin sind kontinuierlich steigende Pegelstände prognostiziert", teilt Landratsamtssprecher Peter Hurler mit. Seit Mitternacht hat nach Mitteilung der LEW-Zentralwarte in Gersthofen der Aufstau an den Stauwehren mit der Ausleitung in den natürlichen Riedstrom begonnen. Die Besonderheit der aktuellen Hochwasserlage besteht, wie das Landratsamt erläutert, darin, dass drei Faktoren zeitgleich aufeinandertreffen: Starke Niederschläge im Einzugsbereich der Iller und der Zuflüsse der

    undefined

    „Dies hatten wir in dieser Ausprägung so noch nicht“, erklärt Landrat Markus Müller, der den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Katastrophenschutzes im Landratsamt sowie den Hilfsorganisationen, insbesondere den örtlichen Feuerwehren, für ihren engagierten Einsatz sowie das frühzeitige um umsichtige Agieren dankt. So waren viele Wehren bereits am Freitagabend im Einsatz und haben über die Nacht hinweg insbesondere die Lage an den Zuflüssen zur Donau beobachtet. Zudem hat sich der Krisenstab bereits am Freitagabend im Landratsamt zu ersten Abstimmungen und vorbereitenden Maßnahmen getroffen. 

    Bei der Dillinger Feuerwehr stehen zwei Sandsack-Abfüllmaschinen bereit

    Im Landkreis stehen bei der Feuerwehr in Dillingen zwei Sandsackabfüllmaschinen bereit. Unterstützung erfährt das Landratsamt zudem im Bedarfsfall von örtlichen Kiesunternehmen in Bezug auf die Bereitstellung von Sand. In Kicklingen sind die Vorbereitungen für den Aufbau des Hochwasserschutzes angelaufen, ebenso in Gundelfingen zum Schutz des Kreissportzentrums und der Firma Gartner. In Lauingen wurden bereits am Freitagabend 1500 Sandsäcke an die Bevölkerung ausgegeben. 

    Wegen Überschwemmungen sind aktuell die Kreisstraßen DLG 32 Schwennenbach–Oberliezheim und die DLG 36 Oberglauheim–Schwennenbach gesperrt. Nachdem von einer längeren Ausleitung von Donauwasser in den Riedstrom auszugehen ist, wird es nach Angaben des Landratsamts auch zur zeitweisen Sperrung von Zufahrtsstraßen zu den Donaubrücken kommen. 

    Die Feuerwehr hat im Bauhof in Höchstädt Sandsäcke gefüllt.
    Die Feuerwehr hat im Bauhof in Höchstädt Sandsäcke gefüllt. Foto: Feuerwehr Höchstädt

    Der Krisenstab der Stadt Dillingen, der mit Verantwortlichen der Stadt, der Feuerwehr und des THW besetzt ist, kam am Samstag um 7 Uhr zusammen. Am Freitag sei teilweise ein mögliches hundertjährliches Hochwasser (HQ 100) für den Landkreis Dillingen prognostiziert werden. "Aktuell sind Donau-Wasserstände angekündigt, die etwas über dem

    Mit einer Sperrung weiterer Straßen im Kreis Dillingen wird gerechnet

    Eine Ausleitung der Donau in den Riedstrom werde auch in Dillingen stattfinden, erläutert Koenen. Voraussichtlich werde es dann in den kommenden Tagen wegen Überflutung zu Sperrungen der Staatsstraße zwischen Dillingen und Holzheim sowie auch der Verbindungsstraße zwischen Steinheim und Kicklingen/Fristingen kommen. Auch entlang von Egau, Glött und Zwergbach könne es Hochwasser geben. Koenen rät den Bürgern und Bürgerinnen, die Nachrichtenlage zu verfolgen und in Eigenverantwortung Vorkehrungen zu treffen. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden