Wer am Sonntagnachmittag in Wertingen auf den Zusamkanal blickt, den erinnert nicht viel daran, dass hier vor zwei Wochen Naturgewalten katastrophale Schäden hinterlassen haben. Friedlich plätschert das Wasser dahin, nicht einmal einen Meter hoch ist der Pegel. Am Sonntag, 2. Juni, hatte es dort ein extremes Hochwasser gegeben – gewaltiger als ein hundertjährliches Hochwasser. Und auch die Alte Zusam schwoll so an, dass viele Häuser und Firmen überschwemmt wurden. Im Nachbarlandkreis Augsburg müssen Häuser nach der Hochwasser-Katastrophe abgerissen werden. Und auch im städtischen Kindergarten Villa Kunterbunt in Wertingen sind Sachverständige vor Ort, um zu prüfen, ob die Sanierung nicht teurer als ein Neubau käme. Bürgermeister Willy Lehmeier sagt auf Anfrage unserer Redaktion, dass auch noch ein Chemiker zurate gezogen werde. Erst dann könne entschieden werden, was zu tun sei. Auch bei vielen anderen Gebäuden in der Zusamstadt sei die Höhe des Schadens "noch nicht absehbar", informiert der Rathauschef. Von Schäden im zweistelligen Millionenbereich ist in Wertingen die Rede. Öl aus Heizöltanks habe sich verbreitet und Flächen kontaminiert, so Lehmeier. Der Geruch ist an vielen Stellen gegenwärtig.
Landkreis Dillingen