Anfang Dezember war es im vergangenen Jahr so weit: Der Landkreis Dillingen war eingeschneit – damit auch dessen Straßen, Rad- und Fußwege. Die große Menge überraschte damals, die Polizei meldete zahlreiche Verkehrsunfälle. Schneemassen auf den Ästen und Zweigen der Bäume verursachten zudem vielerorts umfangreiche Schäden. Die Einsatzkräfte waren mehrere Tage beschäftigt, die Straßen freizuräumen und die umgestürzten Bäume und heruntergebrochenen Äste zu entfernen.
Der Dillinger Kreisbauhofleiter Manfred Wiedemann berichtet am Donnerstag, als Wetter-Apps bereits den Schneefall später am Tag prophezeien: „Wir haben schon präventiv gestreut.“ Das sei gängige Praxis, denn wenn sich das Salz unter der potenziellen Schneedecke befinde, halte es sich länger auf der Straße. Liege das Streumaterial nur darauf, werde es, besonders auf stark frequentierten Fahrbahnen, schnell von den Fahrzeugen verdrängt. „Ich denke, dass die Straßensituation morgen zum Berufsverkehr im grünen Bereich liegen sollte“, so Wiedemann.
Das Salz kann dem Landkreis Dillingen nicht ausgehen
Ausgehen werde das Salz im Landkreis Dillingen nicht, betont der Kreisbauhofleiter, auch wenn die Lagerhalle in der Kreisstadt aufgrund ihres Alters nur knapp zur Hälfte gefüllt werden darf. 500 Tonnen werden dort zu Beginn des Winters aufbewahrt, weitere 1600 Tonnen warten für den Kreis am Lagerort in Aislingen. „Wenn ich merke, dass es knapp wird, dann rufe ich dort an“, so Wiedemann.
Der harte Winterbeginn Anfang Dezember 2023 habe gezeigt, wie wichtig eine effektive Vorbereitung und eine schnelle Reaktionsfähigkeit des Winterdienstes sei, heißt es in einer Pressemitteilung des Staatlichen Bauamts Krumbach. Die Schneebrüche stellten eine außergewöhnliche Herausforderung für die Region dar. Sie führten demnach zu erheblichen Verkehrsbehinderungen und erforderten einen massiven Einsatz von Feuerwehren, Technischem Hilfswerk, Forst und den Straßenmeistereien. Diese Ereignisse hätten den Beschäftigten im Bauamt die Bedeutung einer effektiven Winterdienstplanung und die Notwendigkeit einer ständigen Bereitschaft erneut deutlich vor Augen geführt.
Frühzeitige Reaktion der Behörden im Kreis Dillingen ist essenziell
Mithilfe moderner Technik und einem gut organisierten Winterdienst könnten die Straßenmeistereien frühzeitig reagieren und die Sicherheit und Leistungsfähigkeit des Straßennetzes sicherstellen. Klaus Huggenberger, Straßenmeister der Straßenmeisterei Dillingen, erklärt: „Schon in der Nacht beobachten die Mitarbeiter in Schichtarbeit die Straßenzustands- und Wetterprognosen des Deutschen Wetterdienstes, um herauszufinden, wo es glatt werden könnte. Den Einsatzleitern steht dabei ein dichtes Netz an Straßenwetterstationen zur Verfügung, die Informationen über die Fahrbahntemperatur und die Luftfeuchtigkeit liefern.“
Auch für die 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den vier Straßenmeistereien des Staatlichen Bauamtes Krumbach (Dillingen, Günzburg, Krumbach, Neu-Ulm) können Schnee und Eis jetzt kommen, ist in der Pressemitteilung zu lesen. Zuständig ist das Staatliche Bauamt Krumbach für alle jeweiligen Staats- und Bundesstraßen.
Auch die Straßenmeistereien führen, wie der Kreisbauhof, nachts im Vorfeld Streuungen durch, um bereits die Entstehung von Straßenglätte zu verhindern. Anstelle von Feuchtsalz werde dabei verstärkt Flüssigsalz, sogenannte Sole, verwendet, erklärt Straßenmeister Huggenberg. Durch die Flüssigstreuung werde der Salzverbrauch weiter reduziert und zugleich die Qualität des Winterdienstes weiter verbessert. „Der Einsatz verbessert die Wirksamkeit, weil Sole auf trockener Fahrbahn eine deutlich längere Liegedauer hat als Feuchtsalz. Außerdem reduziert der Einsatz von Sole den Salzverbrauch, das trägt zur Wirtschaftlichkeit bei und schont die Umwelt“, führt Huggenberg aus.
Das ist der Winterdienst-Fuhrpark der Straßenmeistereien des Staatlichen Bauamts Krumbach.
Fängt es dann tatsächlich an zu schneien, stehen die 45 Räum- und Streufahrzeuge, darunter 15 eigene und 31 Unternehmerfahrzeuge, auf die die Straßenmeistereien zugreifen können, bereit. Denn dann sei schnelles Handeln gefragt. Auf den überdurchschnittlich hoch belasteten Bundes- und Staatsstraßen habe die Befahrbarkeit der Straßen besondere Bedeutung, schreibt das Staatliche Bauamt. Rund um die Uhr sei der Winterdienst dann im Einsatz. Etwa zwei bis drei Stunden dauere es, bis ein Winterdienstfahrzeug seine zugeteilte Route einmal gefahren ist, inklusive Salznachladen und Tanken.
Ganz ohne die Autofahrerinnen und Autofahrer gehe es aber nicht, erinnert Straßenmeister Huggenberg. Deshalb seine Bitte: „Fahren Sie bitte nur mit Winterreifen, passen Sie Ihre Geschwindigkeit den Witterungsbedingungen an und halten Sie ausreichend Abstand.“ Er appelliert weiter an die Verkehrsteilnehmer und -teilnehmer, sowohl beim Parken als auch beim Fahren Rücksicht auf die Winterdienstfahrzeuge zu nehmen und ihnen, wenn nötig, ausreichend Raum zum Rangieren zu geben. Man müsse außerdem bedenken, dass der Winterdienst Umlaufzeiten habe und die Streufahrzeuge daher nicht an jeder Stelle des Straßennetzes gleichzeitig sein könnten. (mit AZ)
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