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Landkreis Dillingen: So klappt es beim Friseur mit dem Haare schneiden

Landkreis Dillingen

So klappt es beim Friseur mit dem Haare schneiden

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    Nach wochenlanger Schließung wegen der Corona-Pandemie dürfen die Friseure ab Montag wieder ihre Salons öffnen. Die Laden-Inhaber rechnen mit einem Ansturm. Einen Termin gibt es aber nur nach vorheriger Absprache.
    Nach wochenlanger Schließung wegen der Corona-Pandemie dürfen die Friseure ab Montag wieder ihre Salons öffnen. Die Laden-Inhaber rechnen mit einem Ansturm. Einen Termin gibt es aber nur nach vorheriger Absprache. Foto: Barbara Gindl, dpa (Symbolfoto)

    In den vergangenen Wochen konnte man die Matte schon förmlich wachsen hören. Daher dürften auch viele Landkreisbürger auf diesen Tag gewartet haben: Ab dem heutigen Montag dürfen auch die Friseursalons wieder ihre Türen öffnen.

    Die Vorbereitungen waren umfangreich

    Wie in anderen Geschäften müssen auch in den Salons bestimmte Hygienemaßnahmen zum Schutz vor Covid-19-Infektionen ergriffen werden. Die Vorbereitungen dafür liefen auf Hochtouren. „Wir haben jetzt mal alles aus dem Laden geräumt, was wir nicht unbedingt brauchen, außerdem haben wir die Anzahl an Stühlen massiv reduziert“, sagt Sylvia Stapfer vom „Studio Haircut“ in Dillingen. Das sei auch notwendig, da nur eine bestimmte Anzahl an Kunden gleichzeitig bedient werden dürfe. „Bei einem einzuhaltenden Mindestabstand von 1,5 bis zwei Metern können höchstens drei oder vier Kunden drankommen. Das hängt aber auch von der Größe des Salons ab“, so Stapfer. Auch Patrizia Thiel hat fleißig ausgeräumt. „Bei uns wird es vorerst keinen Wartebereich mehr geben. Die Stühle dort habe ich nach Hause verfrachtet, sodass keiner ohne Termin in den Laden kommt“, sagt die Inhaberin des „Salon Patrizia“ in Wertingen.

    Neben den bisherigen Hygienemaßnahmen wie regelmäßige Desinfektion, Abstandsregelungen und Mundschutz müssen die Friseure nun jedem Kunden zuerst die Haare waschen. Folglich müssen Kunden beim Friseurtermin mehr Zeit einplanen – und mehr Geld, wie Obermeister Willi Uhl von der Friseurinnung Nordschwaben befürchtet. „Wir mussten unsere Salons ja sechs Wochen geschlossen halten. Da gibt es auf jeden Fall Einbußen und Verluste. Außerdem muss man auch sehen, welche Ausgaben mit Desinfektionsmitteln, Mundschutz und den anderen Hygienemaßnahmen dazukommen. Und die bisherigen Nebenkosten laufen ebenfalls weiter.“ Pauschal will sich Uhl nicht auf die Höhe der Verluste festlegen, das sei vor allem von der Größe der einzelnen Salons abhängig. Er kann sich vor allem einen „Corona-Aufschlag“ auf bisherige Preise oder eine generelle Preiserhöhung vorstellen. „Die Höhe gibt der Innungsverband aber nicht vor. Das wird von jedem Friseursalon individuell gehandhabt“, meint Uhl.

    Anfragen, wie man sich zu Hause die Haare schneiden kann

    Anfragen für Tipps, wie man sich zu Hause die Haare schneiden könne, habe es nicht gegeben. Das sei auch ein schwieriges Thema, weil die Garantie für einen gelungenen Haarschnitt schlichtweg nicht gegeben sei. Auch in Bezug auf Ausnahmen waren die meisten Friseure vorsichtig. „Wir haben keine Ausnahmen gemacht“, betont Patrizia Thiel: „Ich hatte eine Anfrage von einer Braut, ob ich nicht für sie eine Ausnahme machen würde, aber das musste ich mit Bedauern ablehnen. Wir haben lediglich Färbemittel verkauft und ausgeliefert, diese Handhabung wird bei den meisten Kollegen ähnlich gewesen sein.“

    Trotz der zahlreichen Hürden atmen die Friseure im Landkreis auf. Die Erleichterung nach der Entscheidung von Bundes- und Staatsregierung ist deutlich zu spüren. „Wir sind froh, dass es nun endlich weitergeht. Nach sechs Wochen dürfen wir wieder arbeiten und Kontakt mit unseren Kunden haben“, sagt Sylvia Stapfer, „wir waren wahrscheinlich noch nie so gefragt wie jetzt.“

    Die Kunden sehen das wohl ähnlich: In den vergangenen Wochen hatten die Inhaber neben den Umbauarbeiten und Vorbereitungen vor allem Telefondienst zu bewältigen, wie Willi Uhl bemerkt: „Viele haben erst in der vergangenen Woche mit der Auftragsannahme begonnen, weil sie noch Änderungen der Gesundheitsministerien befürchtet hatten, andere vergeben schon seit zwei Wochen wieder Termine. Die meisten haben auch eine Rufumleitung vom Salon zu ihrem Privatanschluss geschaltet, um möglichst viele Termine vereinbaren zu können.“

    Der Terminkalender für diese Woche ist schon voll

    Die momentane Resonanz sei wirklich enorm, wie Patrizia Thiel bestätigt: „Unser Terminkalender für diese Woche ist schon voll ausgefüllt, in der folgenden Woche ist noch Luft.“ Obwohl man nicht das vorherige Pensum erfüllen könne, gebe man sich die größte Mühe. Wichtig sei vor allem, dass alle gesund bleiben. Die Inhaberin des Salons Patrizia sagt: „Es wird im Allgemeinen länger dauern, aber wir halten uns an die Vorschriften und sind uns sicher, dass die Kunden das auch tun. Und so werden wir das schon irgendwie schaffen.“

    Diese Verhaltensregeln gelten für den Besuch im Friseursalon:

    Termine nur nach telefonischer oder digitaler Absprache Desinfektion oder Waschen der Hände nach Betreten des Salons Mindestabstand nach Möglichkeit 1,5 Meter Mund-Nasen-Bedeckung Möglichst keine Begleitpersonen (mit Kindern nach Absprache) Keine gesichtsnahen Behandlungen (Make-up, Augenbrauen- und Wimpernfärben, Rasieren, Bartpflege) (pm)

    Quelle: bgw-online.de

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