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Landkreis Dillingen: Schafft der Landkreis Dillingen 1000 Impfungen täglich?

Landkreis Dillingen

Schafft der Landkreis Dillingen 1000 Impfungen täglich?

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    Eine Ärztin klebt nach einer Impfung ein Pflaster auf die Einstichstelle.
    Eine Ärztin klebt nach einer Impfung ein Pflaster auf die Einstichstelle. Foto: Jens Kalaene/dpa (Symbolbild)

    Dass Dinge in der Pandemie knapp werden, daran hat man sich langsam gewöhnt. Die Klopapierknappheit entwickelte sich zu einem Desinfektionsmittelmangel, es folgte die Schnelltestlücke und schließlich der Impfterminengpass. Diesen gab es vielerorts in Bayern nach der Schließung oder Drosselung der Impfzentren im Herbst. Im Kreis Dillingen wurden die Impfkapazitäten vor der vierten Corona-Welle abgebaut und mussten dann erst wieder aktiviert werden. Landrat Leo Schrell zeigte sich verärgert über die Organisation, an der die Staatsregierung Schuld habe. Er kündigte an, die Impfkapazitäten bis Mitte Dezember auf 1000 Impfungen pro Tag steigern zu wollen. Hat das geklappt?

    Noch vor der Impfprognose des Landrats sah die Situation im Kreis Dillingen so aus: Geimpft wurde von mobilen Teams des Impfzentrums an wechselnden Standorten in den Gemeinden, stationär einmal wöchentlich in Wertingen und von den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten. Hinzu kamen Hausbesuche bei bettlägerigen Menschen.

    Dieser Zustand sorgte bei manchen Landkreisbürgerinnen und -bürgern jedoch für Verwirrung und Wut. Denn zu den Menschen, die sich nun drittimpfen ließen, kamen diejenigen, die sich angesichts strengerer Corona-Zugangsregeln nun zum ersten Mal zum Impfen wagten.

    Im November bildeten sich lange Schlangen vor den Impfstellen

    Es gab teils lange Schlangen vor den Impfstellen, manche Impfwillige mussten weggeschickt werden. Das Landratsamt setzt seither auf Impfen mit Termin und hat zusätzliche stationäre Impfstellen in Dillingen, Buttenwiesen und Gundelfingen eingerichtet. Zuletzt nahm der Standort

    Betrachtet man die Zahlen zum Impffortschritt, die das Landratsamt auf seiner Homepage veröffentlicht, ergibt sich folgende Bilanz: Zwischen 1. und 19. Dezember wurden im Kreis Dillingen insgesamt 15.777 Impfungen verabreicht. Inbegriffen sind Impfungen durch niedergelassene Ärzte und Impfteams an mobilen und stationären Impforten. Nicht eingeschlossen sind Impfungen durch Betriebsärzte und in den Kreiskliniken.

    Wie viele Impfungen werden derzeit pro Tag verabreicht?

    Rechnet man das auf den Tag herunter, so wurden in diesem Zeitraum täglich etwa 830 Impfungen vorgenommen. Davon waren 81 Prozent Drittimpfungen, zehn Prozent Erstimpfungen und neun Prozent Zweitimpfungen. Bemerkenswert ist aber auch, dass in den Praxen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte mit 48 Prozent fast die Hälfte der 15.777 Impfungen verabreicht wurden.

    Geht es nach dem Landratsamt, dann sollen ab dem 21. Dezember allein die Impfteams mindestens 900 Impfungen täglich durchführen können. Pressesprecher Peter Hurler macht dazu folgende Rechnung auf: Bei einer Sieben-Tage-Woche sind in der Dillinger Sebastian-Kneipp-Halle 200 Impfungen, in der Riedblickhalle in Buttenwiesen und in der Gundelfinger Brenzhalle jeweils 300 Impfungen möglich.

    Hinzu kommen noch 100 Impfungen am Tag bei einer mobilen Impfstation in einer Landkreisgemeinde. Zuzüglich weiterer Impfungen etwa bei bettlägerigen Menschen und im Wertinger BRK-Haus.

    Impfen im Kreis Dillingen bald Zahn- und Tierärzte?

    Ein Blick in die Anmeldesoftware des Impfzentrums verrät: Anders als noch vor ein paar Wochen, als die nächsten Impftermine mehrere Wochen entfernt lagen, ist jetzt sogar am selben Tag noch ein Termin zu bekommen. Offenbar läuft es also aktuell mit dem Impfen im Kreis Dillingen.

    Was ist aber aus der Überlegung der Bundespolitik geworden, auch Zahnärztinnen, Apotheker und Tiermediziner in die Impfkampagne einzubinden? Landratsamtssprecher Peter Hurler teilt mit, dass die dafür nötigen gesetzlichen Regelungen am 12. Dezember in Kraft getreten sind. „Sobald die weiteren fachlichen Details geregelt sind, können diese Gruppen in die Impfkampagne eintreten und damit Impfungen in den eigenen Räumlichkeiten anbieten. Die Entscheidung, ob davon Gebrauch gemacht wird, obliegt somit nicht dem Landratsamt, sondern dem jeweiligen Apotheker, Zahn- oder Tierarzt.“

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