Eine grün-hellbraune Wiesenfläche im Norden von Gersthofen. Neben dem bestehenden Solarpark mit sonst eher horizontal geneigten PV-Paneelen ragen, rund drei Meter hoch, senkrecht ausgerichtete Module in den weißblauen Himmel. Das ist kein Montagefehler, sondern eine Versuchsanlage der Lechwerke (LEW). Trotz der Anlagen hätte ein Landwirt hier genügend Platz, um sein Feld ordentlich zu bestellen und reichlich Sonnenernte einzufahren. Mit der Testvorrichtung und ihren beidseitig Sonnenkraft aufnehmenden Zellen wollte der Energieversorger die Potenziale der sogenannten Agri-Photovoltaik – kurz Agri-PV genannt – ausloten. Was lustig klingen mag, steht aber für eine spezielle Art der Energiegewinnung, die in Zukunft an Bedeutung gewinnen könnte. "Sie kann einen Beitrag dazu leisten, das Thema Flächenkonkurrenz zwischen landwirtschaftlicher Nutzung und Energieerzeugung zu entschärfen", gibt sich Walter Albrecht, Leiter Kommunalmanagement bei LEW, überzeugt. Das sei in unserer Region mit hoher Flächennachfrage, starker landwirtschaftlicher Nutzung und großem Erzeugungspotenzial ein zentraler Aspekt. Könnte Agri-PV also auch im Landkreis Dillingen bald zum Landschaftsbild gehören?
Landkreis Dillingen