Seit 25 Jahren weiß es Irina schon. Ein Vierteljahrhundert voller Schmerzen, voller Spott, voller Arzttermine, die viel zu oft viel zu wenig gebracht haben. Mit 19 Jahren erhielt sie die Diagnose Lipödem. Anfangs, erzählt sie, konnte sie damit einigermaßen leben. Dann kamen die Wechseljahre, früher als bei anderen Frauen, und alles wurde schlimmer. „Horror“. Mit diesem einen Wort beschreibt Irina jene Zeit. Ihre Beine wurden immer dicker, schon leichte Berührungen lösten unglaubliche Schmerzen aus, selbst das Gehen wurde zur Herausforderung. „Nach dem Aufstehen läuft man wie ein Roboter. Die Füße funktionieren einfach nicht“, erzählt sie, nicht etwa traurig, eher trotzig.
Landkreis Dillingen
Es ist unerträglich, wie die Betroffenen im Stich gelassen werden. Das Thema, die Krankheit ist doch schon sooo lange bekannt und immer noch gibt es keinen Rechtsanspruch auf eine frühzeitige OP? Dafür zahlen die Kassen lieber jede Menge "Linderungsleistungen", die aber nur Symptombehandlung sind. Wenn Lipödem diagnostiziert ist, muss es möglich sein, sich das krankhafte Gewebe entfernen zu lassen - nicht erst, wenn es auf Stufe x,y, oder z angewachsen ist. Käme jemand auf die Idee zu sagen, den Tumor entfernen wir erst, wenn er so und so groß ist? Es gibt Krankheiten, da wird quasi alles gezahlt - aber den an Lipödemen Leidenden mutet man zu, so auszusehen wie Frau Bieselbach - unglaublich. Schönheits-OP - tz, dass ich nicht weine - unterlassene Hilfeleistung staatlicher Stellen ist das!
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