Die Vereine im Landkreis Dillingen können sich über Unterstützung freuen. Einige Anträge sind beim Landratsamt eingegangen. Es geht um die Förderung verschiedener Maßnahmen. So etwa die Anschaffung neuer Trachten für Musikvereine oder für GPS-Roboter zur Spielfeldmarkierung. Auch Institutionen für Erwachsenenbildung und Heimatvereine werden gefördert. Doch nicht für alles gibt es Geld vom Landkreis.
Viele machen Vereinsarbeit ehrenamtlich, kostenlos gibt es, damit das Vereinsleben funktioniert, trotzdem nicht alles. Peter Hurler, Pressesprecher des Landratsamts und persönlicher Referent des Landrats, trug um Montag im Kultur- und Sportausschuss vor, wo der Landkreis mit Fördergeldern unterstützen könnte. Seinen Vorschlägen stimmten die Ausschussmitglieder auch einstimmig zu. Die Quintessenz: Der Landkreis fördert in der Regel in gleicher Höhe wie im Vorjahr und gibt rund 245.000 Euro an Vereine und Verbände. Hinzu kommen noch 32.000 Euro, die der Landkreis als Sportförderung an die entsprechenden Vereine auszahlt.
21 Sportvereine aus dem Kreis Dillingen haben Antrag auf Förderung gestellt
Laut Hurler waren es im Jahr 2023 wieder dieselben Antragssteller wie in den vergangenen Jahren. Doch wie wird das Geld des Landkreises verteilt? Laut Hurler gebe es dafür konkrete Kriterien, um für eine gerechte Aufteilung zu sorgen. Gefördert werden zum Beispiel keine laufenden Kosten, sondern nur einmalige Investitionen. Zudem orientiere man sich daran, was die jeweilige Kommune, in der ein Verein ansässig ist, an Zuschuss zahle. "Außerdem ist der Zuschuss nie höher als zehn Prozent der Gesamtkosten", so Hurler. Bei der Musikförderung sind es 12,5 Prozent. So bekommt beispielsweise die SSV Glött für einen Austausch der Lampen an der Flutlichtanlage für den Tennis- und Kunstrasenplatz, der laut Verein insgesamt rund 8000 Euro kostet, einen Zuschuss von 800 Euro vom Landkreis. Insgesamt erhalten 17 Vereine einen Zuschuss.
Besonders hoch sind die Fördermittel für Gundelfinger Vereine: Der FC Gundelfingen hat einiges vor. Unter anderem sollen die Heizungsanlage in der Tennishalle und der Sandschüttplatz erneuert werden. Insgesamt veranschlagt der Verein Kosten in Höhe von 65.000 Euro. Der Landkreis schießt nun 6500 Euro zu, die Stadt spendiert 16.500 Euro. Richtig teuer wird es beim FC Gundelfingen aber, wenn es unter anderem um die Umwandlung des Rasenplatzes in ein Kunstrasenfeld geht.
Hier will der Verein insgesamt 1,45 Millionen Euro ausgeben. Die Stadt springt hier mit 100.000 Euro bei, 460.000 Euro kommen vom Bayerischen Landessportverband (BLSV), bei dem der Verein zusätzlich noch ein Darlehen aufnehmen will. Auch der Freistaat beteiligt sich mit 225.000 Euro, 100.000 Euro an Spenden sollen hinzukommen. Der Landkreis wiederum wäre mit einem Beitrag von 40.000 Euro dabei. Das wäre aber bereits der Löwenanteil des gesamten Fördertopfes für die Sportclubs.
"Ums Thema Dämmen werden wir nicht herumkommen"
Um damit keine ungerechten Verhältnisse für die anderen Vereine zu schaffen, will der Kreis den Betrag auf zwei Raten für die Jahre 2024 und 2025 aufteilen und eine eigene Stelle im Kreishaushalt schaffen, sodass das Geld nicht aus dem Sportfördertopf kommen muss.
Doch auch beim TV Gundelfingen sind Investitionen geplant. Das Besprechungszimmer und das Gebäude des Spielmannszugs müssen saniert werden. Die Flutlichtanlagen sollen auf energiesparende Lampen umgebaut und Mähroboter angeschafft werden. Zudem soll ein Multifunktionsbau entstehen. Insgesamt erhält der Verein 24.100 Euro vom Landkreis.
Im Namen der Vereine dankte BLSV-Kreisvorsitzender Alfons Strasser dem Gremium für die Unterstützung. "Sonst könnten wir viele Dinge nicht so machen, wie wir sie uns vorstellen", sagte Strasser. Trotz aller Investitionen stünden jedoch noch einige Maßnahmen an, vor allem, die Heizkosten senken und zum Klimaschutz beitragen sollen. "Ums Thema Dämmung werden wir nicht herumkommen." Ein Energieberater des BLSV könnte den Vereinen da zur Seite stehen.
Wie steht es um die Unterstützung für Kulturveranstaltungen?
Doch nicht nur Sportvereine werden unterstützt, auch für Musik- und Gesangvereine gibt es Fördermittel. Insgesamt erhalten sieben Musikvereine und zwei Verbände, die im Kreis aktiv sind, 31.400 Euro.
"Manche Anträge liegen im stattlichen fünfstelligen Bereich", kommentierte Hurler bei der Ausschusssitzung. So etwa die Stadtkapelle Wertingen, die neue Instrumente und Trachten für insgesamt 41.600 Euro kaufen will. Der Landkreis schießt dafür 5200 Euro zu. Für die Stadtkapelle Gundelfingen sollen Trachten im Wert von rund 51.000 Euro angeschafft werden, hierfür gibt es 6400 Euro vom Landkreis. 10.000 Euro, und damit die höchste Unterstützung, entfallen auf den Allgäu-Schwäbischen Musikbund für die Förderung der Jugendarbeit.
Ausschussmitglied Hertha Stauch wollte von Hurler wissen, ob es auch möglich sei, dass der Kreis Veranstaltungen wie das Wertinger Gitarrenfestival bezuschusst. Eine Beteiligung sei grundsätzlich möglich, so Hurler, dennoch müssten die Landkreise aufpassen, dass sie sich bei solchen freiwilligen Leistungen nicht zu sehr aus dem Fenster lehnten. Denn so könne es passieren, dass Gemeinden die Kreisumlage angreifen könnten. Denn der Landkreis dürfe nur so viel von den Gemeinden fordern, wie für die Erfüllung der Aufgaben des Landkreises nötig ist. Und die Unterstützung von Veranstaltungen gehört eben nicht zur Pflichtaufgabe des Landkreises. "Ausnahmen gibt es, etwa, wenn eine Veranstaltung eine große Strahlkraft über den Landkreis hinaus hat." So etwa das Literaturfestival Nordschwaben.