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Landkreis Dillingen: Josef Kosev aus Höchstädt ist der beste Nachwuchs-Fliesenleger Schwabens

Landkreis Dillingen

Josef Kosev aus Höchstädt ist der beste Nachwuchs-Fliesenleger Schwabens

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    Josef Kosev ist von der Handwerkskammer Schwaben als jahrgangsbester Fliesenleger ausgezeichnet worden. Auf der Baustelle schneidet er gerade eine Fliese zu.
    Josef Kosev ist von der Handwerkskammer Schwaben als jahrgangsbester Fliesenleger ausgezeichnet worden. Auf der Baustelle schneidet er gerade eine Fliese zu. Foto: Michael Stelzl

    Fliesenlegen ist ein Knochenjob. Trotzdem kann sich Josef Kosev nichts anderes vorstellen. „Man kann aus Fliesen mehr machen als man denkt, man braucht nur Können und Fantasie“, sagt er über seinen Beruf. Der 22-Jährige aus Höchstädt ist der beste Nachwuchs-Fliesenleger in Schwaben. Die Handwerkskammer ehrt jedes Jahr die jeweiligen Kammersieger, Kosev hatte die beste Abschlussnote in ganz Schwaben. Seine Ausbildung hat er aufgrund seiner Noten um ein halbes Jahr verkürzen können. Im November wird er bei der Deutschen Meisterschaft mit anderen Fliesen-, Platten- und Mosaiklegern um den ersten Platz konkurrieren.

    Die Idee, Fliesenleger zu werden, ist Kosev gekommen, als in seinem Elternhaus das Bad saniert wurde. „Da war ich von Anfang bis zum Ende mit dabei.“ Ursprünglich wollte er Anlagenmechaniker werden, hat sich dann jedoch umentschieden: „Als die meisten Handwerker fertig waren, war alles gefühlt noch ein großes Chaos. Dann ist aber der Fliesenleger gekommen und es sah auf einmal super aus“, erzählt er. Das heimische Bad wurde damals von der Dillinger Firma Schreiber renoviert, dort fing Kosev dann auch seine Ausbildung an.

    Der Beruf des Fliesenlegers ist ein Knochenjob, aber auch sehr abwechslungsreich

    Der Beruf eines Fliesenlegers ist körperlich sehr anstrengend. Man ist auf Baustellen unterwegs, schwere Dinge heben gehört zum Alltag. „Man braucht kein Fitnessstudio“, sagt Kosev. Aber es sei schon ein Knochenjob. Dennoch ist er mit seiner Wahl sehr glücklich. „Man lernt etwas Handwerkliches, das kann man immer gebrauchen.“ Zudem sei es sehr abwechslungsreich: von Bädern, zu großen Bodenflächen bis hin zu Terrassen gebe es viele verschiedene Bereiche, in denen man aktiv sei. Letztens hat er eine Duschwand aus einer einzigen Fliese gebaut, die 120 Zentimeter lang und doppelt so breit war.

    Zudem schätzt Kosev – neben dem Gehalt –, dass er nicht den ganzen Tag in einem Büro sitzen müsse. Auch der Kontakt mit den Kunden sei schön: „Man bekommt gerade von Privatkunden sehr viel zurück, wenn sie begeistert vom Ergebnis sind. Am wichtigsten ist für Kosev jedoch etwas anderes: „Ich sehe am Ende des Tages, was ich geleistet habe.“

    Im November ist Josef Kosev bei den Deutschen Meisterschaften im Fliesenlegen

    Seit März ist der 22-Jährige nun ausgelernt. Eine eigene Firma will er zum jetzigen Zeitpunkt nicht gründen, schließt es aber für die Zukunft nicht aus: „Ich will auf jeden Fall meinen Meister machen, dann stehen mir alle Türen offen.“ Natürlich sei ein eigener Betrieb für viele ein Traum, erzählt er, aber eben auch ein Risiko. „Aktuell ist es noch sehr weit weg“. Fokussieren will sich Kosev zunächst einmal auf die Deutsche Meisterschaft, die im November ansteht.

    Dort kommen die besten Nachwuchshandwerker ihrer jeweiligen Branche zusammen. Kommende Woche findet für die Fliesenleger eine Probe in Feuchtwangen statt. Vor Ort bekomme man einen Plan, den es nachzubauen gilt, zum Beispiel Fliesen in Form eines Fußballs zu legen. „Vor allem auf die Schnitttechnik kommt es an“, erklärt Kosev. Denn die einzelnen Fliesen müssen exakt ausgeschnitten werden, damit sie am Ende passen. „Da geht es teils um zehntel Millimeter.“ Die Fliesen schneidet er mit einem Glasschneider zu. Geldpreise gebe es bei der Deutschen Meisterschaft nicht, man könne aber unter anderem Bildungsgutscheine gewinnen. „Mit denen kann man sich einen Teil seines Meisters finanzieren.“ Der Besuch der Meisterschule kostet oft viele tausend Euro.

    Johannes Sadler aus Veitriedhausen wurde von der Handwerkskammer Schwaben als bester technischer Systemplaner geehrt

    Kosev ist nicht der Einzige aus dem Landkreis Dillingen, der in diesem Jahr von der Handwerkskammer Schwaben geehrt wurde. Auch Johannes Sadler aus Veitriedhausen hat seine Ausbildung mit Bestnote abgeschlossen. Er ist technischer Systemplaner bei Heidel Haustechnik in Gundremmingen, in seinem Beruf betreut er Heizungs- und Sanitärprojekte. „Mich haben sowohl Computer als auch das Zeichnen interessiert.“ Zunächst habe er sich auch den Beruf des Vermessungstechnikers angesehen, das war ihm dann aber zu weit von der Praxis entfernt. „Da ist das Verhältnis als Systemplaner einfach besser, man macht nicht nur Theorie“, erklärt Sadler.

    Johannes Sadler (Mitte) gemeinsam mit Präsident Hans-Peter Rauch (links) und Geschäftsführer Ulrich Wagner der Handwerkskammer Schwaben bei der Preisverleihung der Kammersieger.
    Johannes Sadler (Mitte) gemeinsam mit Präsident Hans-Peter Rauch (links) und Geschäftsführer Ulrich Wagner der Handwerkskammer Schwaben bei der Preisverleihung der Kammersieger. Foto: Sascha Schneider, HWK Schwaben

    Auch er will zunächst bei seiner Firma bleiben. Für die Zukunft kann er sich vorstellen, einen Techniker zu machen: „Zunächst will ich aber Berufserfahrung sammeln, ich bin sehr zufrieden hier.“ Als Kammersieger fühle man sich für die Arbeit wertgeschätzt, die man in die Ausbildung steckt: „Es ist gut, dass die Kammer das fördert.“ Heidel Haustechnik wurde in diesem Jahr doppelt geehrt: Sadlers Chef, Friedrich Josef Heidel, bekam die Silberne Ehrennadel des Schwäbischen Handwerks. Diese wird verliehen, wenn eine Firma drei Kammersieger hervorgebracht hat.

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