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Landkreis Dillingen: Sommer satt im Landkreis Dillingen: Ab ins Freibad oder an den Baggersee

Landkreis Dillingen

Sommer satt im Landkreis Dillingen: Ab ins Freibad oder an den Baggersee

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    Eine Hitzewelle droht am Wochenende auch im Landkreis Dillingen. Abkühlung bieten Seen in der Region - wie der Auwaldsee in Lauingen.
    Eine Hitzewelle droht am Wochenende auch im Landkreis Dillingen. Abkühlung bieten Seen in der Region - wie der Auwaldsee in Lauingen. Foto: Susanne Klöpfer

    Sommer, Sonne, Hitzewelle - am Wochenende sind in der Region über 30 Grad angesagt. Doch wie verbringt man am besten diese heißen Sommertage? Wir haben uns umgehört an den Badeseen im Landkreis Dillingen.

    Hitzwelle im Landkreis Dillingen: ein Sprung in den See als Abkühlung?

    Die Sommerhitze kann Andres Aust nichts anhaben. Die 53-Jährige liebt den Sommer und ganz besonders den Weisinger See. Viele ihrer freien Tage verbringt sie auf ihrer Liege am Badesee. An ihrem Stammplatz am Ufer, umrahmt von Schilf, wartet die Frau im gelben Bikini auf ihre "Seeteufelchen", ihre See-Clique. Seit mehr als zehn Jahren trifft sich die Neuburgerin mit vier bis fünf Damen im unterschiedlichsten Alter an diesem See. "Wir brauchen uns nicht mal zu verabreden, sondern alle kommen einfach", erzählt die braun gebrannte Frau und strahlt.

    Vergangenen Sonntag haben sich die Freunde dieses Jahr das erste Mal wieder gesehen. Kennengelernt haben sich natürlich am See und sind mittlerweile eine eingespielte Truppe. Neben der pinken Strandtasche von Aust steht bereits der Kaffee und Sekt. Ihre Freundin Claudi aus Bachhagel besorgt gerade noch die Semmeln für die Wurstbrötchen und das ältere Paar des Freundeskreises aus dem Landkreis Augsburg backt immer Kuchen. Während ihres Urlaubes geht es für Aust vielleicht mal zum Gardasee, sonst findet man sie immer am Weisinger See. Für sie klar, "wenn man es so schön hat". So wie an vielen Badessen in der Region.

    Kinder toben bei Sommertemperaturen am Auwaldsee in Lauingen

    Bei Sonnenschein ist auch am Auwaldsee in Lauingen einiges los. Das kühle Nass bietet eine willkommene Abkühlung bei den sommerlichen Temperaturen und der drohenden Hitzewelle. Jemand sonnt sich auf einer Luftmatratze, die über den See treibt, eine Frau watet in das klare Wasser, während Kinder am Seeufer auf ihren aufblasbaren Schwimmtieren durch das Wasser toben. Emilia auf ihrem pinken Flamingo, Jaron auf einem Seehund und Eleni auf ihrem Lama finden den heißen Sommertag am See "gut", wie sie gleichzeitig sagen und dabei grinsen.

    Eleni freut sich heute besonders aufs Baden, ebenfalls auf den Biergarten abends, wie die Neunjährige an einer Kirsche kauend erzählt. Ihr fünfjähriger Bruder pumpt neben ihr das nächste Schwimmtier, ein rotes Flugzeug auf, plant nachher neben dem Baden noch Fußball zu spielen und Eis zu essen. Die elfjährige große Schwester Emilia hat viel Spaß mit dem neuen Stand-Up-Paddle.

    Die Mutter des Trios Grit Scherret aus Heidenheim sitzt währenddessen am Ufer auf bunten Picknickdecken im Schatten, ihr Mann ist auf dem Stand-Up-Paddle auf dem Lauinger See unterwegs. "So sind die Kinder heute beschäftigt", sagt die 42-Jährige und wirkt dabei entspannt. Den Freitag verbringt die Familie den ganzen Tag am See, wie es sich "Oma Hannah", für die Grit Scherret arbeitet, gewünscht hat. Die 85-Jährige sitzt entspannt auf einem Gartenstuhl. Seit 40 Jahren kommt sie an den See, früher noch mit ihrem Mann. "Es ist so schön hier, auch mit dem Kiosk und die Parkplätze sind nah", findet sie. Die Dame schwärmt von dem Wald, den Seerosen und den Tieren, welche die Familie bei Spaziergängen schon beobachtet hat. Ebenfalls ein wichtiger Faktor für sie: Die Sicherheit der Kinder, weil am See die Wasserwacht und die DLRG aufpassen.

    "Wir erwarten am Sonntag einen riesengroßen Ansturm."

    Von der Wasserwacht Lauingen schaut an diesem Tag Markus Stuhler außerhalb des Dienstes nach dem Rechten. "Wir erwarten am Sonntag einen riesengroßen Ansturm. Alle haben frei und Zeit", sagt der Vorsitzende. Ehrenamtlich schiebt der Lauinger nun am Wochenende Wachdienst. Abgesehen vom Bienenstich oder kleineren Wunden gab es in den vergangenen Jahren keine Vorfälle. Das einzige Problem: die wild parkenden Autofahrenden. Erst am Feiertag musste die Polizei einen Wagen abschleppen, weil dieser komplett den Rettungsweg blockiert hatte, wie der 53-Jährige berichtet.

    Paar aus Holzheim angelt in Binswanger Weihern

    Am See sind im Sommer auch Sandra und Marcel oft. Doch sie lassen es oft etwas ruhiger angehen: Das Paar fischt gerne. An den Binswanger Weihern haben sie für dieses Wochenende ihr Lager aufgeschlagen. Die Holzheimer, die nicht ihren Nachnamen in der Zeitung lesen möchten, haben sich eine abgelegene Stelle ausgesucht. Ein paar Weiher entfernt von den Badegästen, die ihre Handtücher bereits am Schnell-See in Binswangen ausgebreitet haben. "Manche Menschen würden sich wundern, was es alles für Tiere im See gibt - etwa Wasserschlangen", erklärt der Fischer. Dieses Wochenende wollen sie Karpfen angeln. Bei der angesagten Hitzewelle mache es unter Tag wenig Sinn, da die Fische durch die hohen Temperaturen träge werden.

    Alle drei bis vier Wochen machen sie Angelausflüge, bei denen sie Tag und Nacht fischen, während die Oma auf ihre zwei kleinen Kinder aufpasst. Für die Eltern ist das "entschleunigend, weit weg vom Alltag und Job". Auch sonst sind sie mit der Familie an vielen Wochenenden an den Seen im Kreis Dillingen. "Wir kennen schon jede Pfütze hier im Umkreis, aber das hier ist unsere liebste", sagt der 35-Jährige. Ihre Ruhe stört manchmal der Müll, der an den Weihern zurückgelassen wird. "Das hat mit Corona deutlich zugenommen", ärgert sich Marcel. Es lägen viele Dosen, Flaschen, Chipstüten, Einweggrills, Kondome und Spritzen herum.

    Aktion auf Fetzerseen: Wasserski und Wakeboarden "Gufi Seen"

    Weniger Ruhe, dafür mehr Aktion herrscht währenddessen an den Fetzerseen an der Wasserski-Anlage. Auf Wasserski und Wakeboards gleiten Klein und Groß über die Wasseroberfläche am "Gufi See". Die Eigentümerinnen Maria Brechtken und Petra Trautmann freuen sich über den reger Betrieb. "Die Gäste wirken losgelöster. Viele, die wir zwei Jahre lang nicht gesehen haben, kommen nun wieder vorbei", sagen die zwei Frauen, die vor 25 Jahren die Anlage gebaut haben.

    Unter den Gästen sind neben bekannten auch neue Gesichter, wie Anton aus Neu-Ulm. Der Zehnjährige macht einen Kinderkurs. Stolz berichtet er seinen Eltern, dass er vier Runden auf dem Kneeboard, einem Anfänger-Board, auf dem man kniet, auf dem See gedreht hat. Nadine und Daniel Süßner loben ihn, während sie entspannt bei einem Bier auf der Terrasse der Anlage dem Treiben zuschauen können. Zusammen mit einer befreundeten Familie, die Erfahrung im Wakeboarden haben, verbringen sie den heißen Urlaubstag in Gundelfingen. Während der Hitzewelle am Wochenende planen sie einen Fahrradausflug, den Sonntag halten sie sich noch frei, da es Montag wieder mit der Schule und den Jobs losgeht. Die Familien sind sich einig: Am See ist es bei solchen Temperaturen einfach "super entspannt".

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