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Landkreis Dillingen: Gelöbnis in Dillingen: Ja zum Dienst für Frieden und Freiheit

Landkreis Dillingen

Gelöbnis in Dillingen: Ja zum Dienst für Frieden und Freiheit

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    Oberstleutnant Stefan Holland und Oberbürgermeister Frank Kunz schreiten an den Rekrutinnen und Rekruten vorbei.
    Oberstleutnant Stefan Holland und Oberbürgermeister Frank Kunz schreiten an den Rekrutinnen und Rekruten vorbei. Foto: Horst von Weitershausen

    Die Frühlingssonne setzt die Zeremonie des Gelöbnisappells im Innenhof der alten Kaserne, in der heute die Dillinger Polizeiinspektion untergebracht ist, ins rechte Licht. "Denn wenn wir uns daran erinnern, als letztmalig an diesem Standort in Dillingen vor zwölf Jahren ein feierliches öffentliches Gelöbnis gefeiert worden war, da sind die Vorzeichen doch erheblich anders gewesen", sagt Oberbürgermeister Frank Kunz, und weiter: "Damals, es war der 7. Februar 2011, standen noch über 100 Rekrutinnen und Rekruten an der Stelle, an der Sie heute stehen." 

    Die letzten Wehrpflichtigen seien hier vereidigt worden, so Kunz, denn die damalige große Strukturreform der Bundeswehr habe nicht nur die Aussetzung der Wehrpflicht mit sich gebracht, sondern ebenso die Schließung zahlreicher Kasernen in Deutschland. Auch dem Standort habe vor zwölf Jahren konkret das Aus gedroht. "Doch wir, die Stadt und der Landkreis Dillingen wollten mit großer Unterstützung der Bevölkerung nicht zulassen, als Garnisonsstadt mit einer 340-jährigen Tradition unsere Soldaten, unsere Bundeswehr zu verlieren. Als wir schließlich die Nachricht erhielten, dass der Standort Dillingen gesichert ist, war unsere Erleichterung und Freude riesig." 

    Gelöbnis als Innehalten in einem wichtigen Moment

    Am Mittwoch ging es aber vielmehr ums Innehalten. "Der Moment, in dem Sie sich mit ihrem Gelöbnis oder der Ablegung Ihres Diensteides zu Ihrem staatsbürgerlichen Auftrag bekennen, wird viel bewegen. Dafür gebührt Ihnen Respekt und Anerkennung", führt Kunz weiter aus. Er wünsche ihnen alles erdenklich Gute für ihre Zeit bei der Bundeswehr in der Garnisonsstadt Dillingen sowie wertvolle Erfahrungen und stets das notwendige Quäntchen Soldatenglück.

    Eine Abordnung von drei Soldatinnen und drei Soldaten legt stellvertretend für ihre Kameradinnen und Kameraden beim Gelöbnis und Diensteid je die Hand an ihre Truppenfahne.
    Eine Abordnung von drei Soldatinnen und drei Soldaten legt stellvertretend für ihre Kameradinnen und Kameraden beim Gelöbnis und Diensteid je die Hand an ihre Truppenfahne. Foto: Horst von Weitershausen

    Eröffnet hatte nach dem Einmarsch der Rekrutenkompanie, der Truppenfahne mit Ehrenformation und dem Heeresmusikkorps Ulm Oberstleutnant Stefan Holland, Kommandeur Informationstechnikbataillons 292 und Standortältester Dillingen und Donau-Ries. Vor seiner Ansprache an die Rekrutinnen und Rekruten begrüßte Oberstleutnant Holland Eltern, Verwandte und Freunde, die zu diesem Anlass nach Dillingen gekommen seien. In diesem Zusammenhang bedankte sich der Kommandeur auch bei Polizeichef Ralf Bührle für die Möglichkeit, das Gelöbnis auf dem Gelände der Polizeidirektion durchführen zu können. 

    Kommandeur betont die Verantwortung für die Ukraine

    Dabei war ihm besonders wichtig zu unterstreichen, dass der Dienst bei der Bundeswehr ein Dienst für Frieden und Freiheit des Deutschen Volkes ist. "Mit dem 24. Februar 2022 und dem damit verbundenen Angriff Russlands auf die Ukraine steht die Landes- und Bündnisverteidigung erneut im Mittelpunkt", führte Kommandeur Stefan Holland weiter aus. Neben der Aufrechterhaltung von Demokratie, dem weltweiten Handel und wirtschaftlichen Beziehungen benötige die wehrhafte Gesellschaft auch die Sicherheit, die das Militär garantiere.

    Zum einen brauche es dafür eine gut ausgerüstete, schlagkräftige Bundeswehr, zum anderen hätten Deutschland und Europa eine Verantwortung für die Ukraine. "Denn versetzen wir die Ukrainer nicht in die Lage, sich gegen den Aggressor zu wehren, haben wir keine Grundlage, um im Anschluss mit diplomatischen Mitteln den Krieg zu beenden, da es dann die Ukraine nicht mehr geben wird", sagte Holland. Dieser Dienst in den Streitkräften werde damit einen ganz erheblichen Einschnitt in der Lebensplanung der jungen Rekruten bedeuten, aber könne "auch eine Herausforderung, ja sogar eine Chance" sein.

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