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Landkreis Dillingen: Experten über Lage im Kreis Dillingen: "Riedstrom bildet sich sehr langsam zurück"

Landkreis Dillingen

Experten über Lage im Kreis Dillingen: "Riedstrom bildet sich sehr langsam zurück"

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    Vielerorts half die Bundeswehr beim Aufräumen. Der Katastrophenfall im Landkreis Dillingen bleibt zunächst bestehen, sodass die Bundeswehr weiterhin in Anspruch genommen werden kann.
    Vielerorts half die Bundeswehr beim Aufräumen. Der Katastrophenfall im Landkreis Dillingen bleibt zunächst bestehen, sodass die Bundeswehr weiterhin in Anspruch genommen werden kann. Foto: Bundeswehr-IT-Bataillon

    Dennis hilft beim Aufräumen in Gundelfingen, Karin bietet in Lutzingen an, Wäsche zu waschen und zu trocknen. Miriam könnte am Samstag mit zwei Personen in Laugna und Wertingen anrücken, ausräumen und Einkäufe machen. Und Andreas würde sogar aus Hannover anreisen, um mit anzupacken. Der Landkreis Dillingen hat eine Webseite mit einer Hilfsbörse ins Netz gestellt, in der sich Helfer und Hilfesuchende finden können. Derweil strömt kein Wasser mehr in den Riedstrom nach, Straßen werden wieder geöffnet. Der Katastrophenfall bleibt aber weiterhin bestehen. 

    Der Donnerstag hat wieder viel Sonne in den Landkreis Dillingen gebracht. Mancherorts hängen noch Dunstschwaden über den landwirtschaftlichen Flächen. Das Wasser zieht sich wieder in die Wolken und in den Boden zurück. Manche Äcker sehen noch immer aus wie Seen, Enten ziehen darauf ihre Bahnen. Die Hochwasserlage entspannt sich weiter. Am Nachmittag melden Landratsamt und Wasserwirtschatfsamt (WWA) die aktuelle Lage. An den südlichen Donauzuflüssen sind die Meldestufen bereits am Vormittag unterschritten. An der Donau in Dillingen ist der Pegel unter die Meldestufe gefallen. "Der Abfluss in der

    Wie erfolgreich war der Hochwasserschutz in Dillingen, Wertingen und Gundelfingen?

    Weil der Riedstrom noch immer auf manchen Straßen Wasser zurückgelassen hat, waren diese auch am Donnerstag nicht befahrbar. Im Laufe des Donnerstags wird allerdings die Höchstädter Donaubrücke und die Verbindung zwischen

    Kreisbauhof und Straßenmeisterei kontrollierten "ständig" die gesperrten Straßen, um diese wieder baldmöglichst freigeben zu können, erläutert Landratsamts-Pressesprecher Peter Hurler. Möglich ist nun aber bereits eine erste, vorsichtige Bilanz zum Nutzen der Schutzmaßnahmen. Der Bereich Dillingen ist demnach relativ glimpflich davongekommen. Dort laufen am Donnerstag die Rückbauarbeiten der Schutzvorrichtungen. "Die Hochwasserschutzmaßnahmen haben alle gegriffen, es ist alles unkritisch abgelaufen", so das Landratsamt in seinem Lagebericht. 

    In Lauingen seien manche Privatleute noch mit dem Auspumpen ihrer Keller beschäftigt. Die Feuerwehr sei bei solchen Fällen nicht mehr im Einsatz. "Mit Öl kontaminiertes Wasser von ausgepumpten Kellern wird in IBC-Container beim Bauhof gelagert", so die Information vom Landratsamt. 

    Zahl der Feuerwehreinsätze ist zurückgegangen

    Im stark betroffenen Bereich Peterswörth habe sich ebenfalls alles entspannt. In sechs Häusern werde durch die Feuerwehr Gundelfingen eine Notstromversorgung betrieben, um dort insbesondere Plumpen betreiben zu können.

    In Wertingen, Buttenwiesen wird keine überörtliche Hilfe mehr für Räumarbeiten benötigt. "Am Zusamdamm im Bereich der Firma Romakowski laufen aktuelle in Zusammenarbeit mit dem WWA Maßnahmen zur Wiederherstellung eines voll funktionstüchtigen Dammes", heißt es im Lagebericht. Derzeit gehe vom Damm aufgrund des geringeren Wasserstandes jedoch keine Gefahr aus. In Wertingen seien nur noch wenige Feuerwehrleute mit Aufräumarbeiten beschäftigt. 

    Die Hochwasserschutzmaßnahmen haben sich also insgesamt bewährt. Eine Schätzung, wie hoch die Schäden trotz aller Maßnahmen sind, kann das Landratsamt noch nicht abgeben. 

    Badeverbot in den betroffenen Gebieten verhängt

    Trotz aller Entspannung bleibt der Katastrophenfall weiter bestehen. Das Landratsamt nennt als Grund dafür die bestehenden Verkehrsbehinderungen sowie die noch außerordentliche Lage in den betroffenen Kommunen. "Da daher nach wie vor zahlreiche Hilfskräfte im Einsatz sind und die Bundeswehr noch im Rahmen der Amtshilfe unterstützt, wird über eine mögliche Aufhebung des Katastrophenfalls erst im Laufe des morgigen Tages beraten", sagt Hurler.

    Eine weitere Einschränkung spricht das Gesundheitsamt am Donnerstag aus: Das Baden ist demnach in den vom Hochwasser betroffenen Gemeinden verboten. Wegen Verunreinigungen im Wasser und der unsicheren Uferverhältnisse sei kein gefahrenfreies Baden möglich. Das Gesundheitsamt hat ein allgemeines Badeverbot verhängt. Auch in anderen Gewässern könne man nicht ausschließen, dass das Wasser verunreinigt ist. Das Amt spricht insgesamt von möglichen "massiven mikrobiologischen und chemischen Belastungen". Gemeinden sollen auf das Verbot ebenfalls hinweisen.

    Info: Wer Hilfe sucht oder welche anbieten möchte, kann das auf der Hilfsbörse des Landkreises unter www.lkdlg-hilft.de tun.

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