Bei den Energiepreisen geht es seit geraumer Zeit nun schon hauptsächlich nach oben. Auch bei den Donau-Stadtwerken Dillingen-Lauingen (DSDL). In der Zweckverbandssitzung wurde am Mittwoch eine Erhöhung der Strompreise ab Januar 2023 beschlossen.
Werkleiter Wolfgang Behringer erläuterte in der Sitzung, warum die Preise steigen. Kostentreiber seien insbesondere der enorm gestiegene Börsenpreis sowie die Erhöhung weiterer Preisbestandteile. Die von der Bundesregierung im Jahr 2021 beschlossene Reduzierung der EEG-Umlage könne diese Steigerungen nicht kompensieren.
Bereits im vergangenen Jahr stiegen die Strompreise kräftig
Schon im Winter 2021 hatte es eine Verdreifachung der Einkaufspreise gegeben. Seitdem sind die Kosten nochmals deutlich gestiegen. Gründe hierfür seien vor allem der Krieg in der Ukraine, hierdurch entstandene Lieferengpässe sowie Spekulationen an der Strombörse. Einige deutsche Energievertriebe hätten bereits Insolvenz angemeldet und kündigten ihren Kunden.
DSDL-Werkleiter Behringer: "Die wachsenden Kosten schlagen auch bei unseren Bestandskunden spürbar durch." So steigen die Preise je nach Vertrag ab dem 1. Januar 2023 um etwa 50 Prozent. Bei einem Haushalt mit einem Jahresverbrauch von durchschnittlich 3.500 kWh und dem DSDL-Wahltarif ÖkoStromprivat oder Licht&Kraftprivat macht die Erhöhung etwa 40 Euro im Monat aus. Am Beispiel des DSDL-Ökostroms bedeutet das einen Anstieg von bislang 24,16 Cent/kWh auf 37,96 Cent/kWh.
Grundversorgungspreis steigt stärker
"So deutlich diese Steigerung ist", erklärt Behringer, "so profitieren unsere Bestandskunden immer noch – wie schon in der Vergangenheit – von unseren langfristigen Einkaufsverträgen." Denn in der Grundversorgung steigt der Preis deutlicher. Nämlich von bislang 26,07 Cent/kWh auf 47,38 Cent/kWh. Diese Erhöhung bei den Grundversorgungskunden fällt laut DSDL aufgrund der deutlich schwierigeren Kalkulierbarkeit der Mengen und der kurzen Kündigungsfrist deutlich höher aus. Bereits zum 1. Oktober 2022 mussten aufgrund einer staatlichen Regelung die Tarife angepasst werden. Bei einem Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 kWh in der Grundversorgung macht die Erhöhung im Vergleich zum September 2022 rund 65 Euro im Monat aus.
Strombestandskunden in der Grundversorgung, welche seit dem Zeitraum vor dem 30. September 2022 von den DSDL Strom beziehen, hätten jedoch noch bis zum 31. Dezember 2022 die Möglichkeit, in einen der Wahltarife zu wechseln und so bis zu 300 Euro im Jahr zu sparen.
Verbandsvorsitzende: Auch weiterhin langfristige Lieferverträge schließen
Der Verbandsvorsitzende der DSDL, Dillingens Oberbürgermeister Frank Kunz, und seine Stellvertreterin, Lauingens Bürgermeisterin Katja Müller, betonten bei der Sitzung, dass die Stadtwerke in der Vergangenheit die Kostensteigerungen der staatlich regulierten Umlagen meist durch günstigere Einkaufspreise auffangen hätten können und diese auch an die Endkunden weitergegeben hätten. "Für die DSDL-Kundinnen und -Kunden ist die jetzige Strompreissteigerung eine echte Mehrbelastung, zusätzlich zu allen weiteren Lebenshaltungskosten etwa für Heizung, Lebensmittel oder Benzin", so die Vorsitzenden.
Aus diesem Grund sei es elementar, dass die Donau-Stadtwerke als kommunaler Energieversorger auch weiterhin möglichst langfristige Stromeinkaufsverträge abschließen, um mögliche Preisvorteile in dieser schwierigen Zeit direkt an die Abnehmer weiterreichen zu können. Die Mitglieder der Verbandsversammlung stimmten einstimmig für die Preisanpassung. (AZ)