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Landkreis Dillingen: Sonderprogramm als "Riesenchance" für die Kreiskliniken Dillingen-Wertingen?

Landkreis Dillingen

Sonderprogramm als "Riesenchance" für die Kreiskliniken Dillingen-Wertingen?

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    Können die Kreiskliniken Dillingen (Foto) und Wertingen von einem Sonderprogramm des Freistaats Bayern profitieren? Abgeordneter Fabian Mehring (FW) geht davon aus.
    Können die Kreiskliniken Dillingen (Foto) und Wertingen von einem Sonderprogramm des Freistaats Bayern profitieren? Abgeordneter Fabian Mehring (FW) geht davon aus. Foto: Christina Brummer

    Viele Kliniken in Deutschland bewegen sich seit Jahren finanziell in rauer See. Und viele bezweifeln, dass die Krankenhausreform, die Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plant, da ein Heilmittel sein wird. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek etwa sagt: "Es gilt, gemeinsam einen erheblichen Klinik-Kahlschlag zu verhindern." Die Geschäftsführerin der Kreiskliniken Dillingen-Wertingen gGmbH, Sonja Greschner, betont, dass die Pläne jetzt noch breiter mit den Praktikern diskutiert werden müssen. "Für den ländlichen Raum könnte diese Krankenhausreform gefährlich sein", vermutet die Geschäftsführerin. 

    Kleine Kliniken sollen zu ambulanten Zentren umgebaut werden

    Die Reform hat das Ziel, die Zahl der Krankenhäuser mit einem breiteren Angebot auf weniger Zentren zu konzentrieren, die dafür mehr Qualität bieten sollen. Bisherige kleine Kliniken sollen zu ambulanten Zentren umgebaut werden. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft, so Greschner, habe darauf verwiesen, dass die Vorschläge der von Karl Lauterbach eingesetzten Reformkommission nur eine Diskussionsgrundlage darstellen. In welche Klassifizierung die beiden Kliniken Dillingen (200 Betten) und Wertingen (117 Betten) mit ihren rund 1000 Mitarbeitenden fallen würden, kann laut Greschner "frühestens dann beurteilt werden, wenn das Konzept nach den parlamentarischen Beratungen im Bundestag und Bundesrat in Gesetzesform gegossen ist".

    Die Geschäftsführerin sagt aber auch, dass für die Häuser in der Krankenhauslandschaft etwas getan werden müsse. "Es muss etwas passieren, es kann nicht so weitergehen wie bisher", betont Greschner. Im Jahr 2021 haben die beiden Krankenhäuser in Dillingen und Wertingen ein Defizit von mehr als sechs Millionen eingefahren. Es geht aber nicht nur um finanzielle Aspekte. "Im Sinne einer guten wohnortnahen Patientenversorgung brauchen wir Fachkräfte, insbesondere im ärztlichen, pflegerischen und therapeutischen Bereich", informiert Greschner. 

    Nach der jüngsten Kabinettssitzung in München wittert der Parlamentarische Geschäftsführer der FW-Landtagsfraktion, Fabian Mehring, eine "Riesenchance für unsere Kreiskliniken". CSU und Freie Wähler hätten ein 100 Millionen Euro schweres Sonderprogramm für Krankenhäuser im ländlichen Raum beschlossen. „Damit wollen wir kleineren Krankenhäusern dabei unter die Arme greifen, sich trotz zahlreicher struktureller Herausforderungen zukunftsfest aufzustellen“, sagt Mehring. Gefördert werden sollen Investitionen sowohl in bauliche Maßnahmen zur Stärkung akutstationärer Leistungen als auch zur Schaffung sektorenübergreifender Angebote. Davon könnten insbesondere Krankenhäuser der Grundversorgung in den ländlichen Regionen Bayerns und kleinere Fachkrankenhäuser profitieren. Dieses Programm passe "wie die Faust aufs Auge" für die beiden

    Das Förderkriterium für die Dillinger Geburtshilfe wird nicht erfüllt

    Greschner sagt dazu, dass ihr derzeit keine detaillierten Förderkriterien des Programms bekannt seien. Ob das eine "Riesenchance" sei, könne sie derzeit nicht beantworten. Das 100-Millionen-Euro-Sonderprogramm sei für die Jahre 2023 bis 2028 geplant, erläutert der CSU-Landtagsabgeordnete Georg Winter. Die Förderrichtlinien dazu werden gegenwärtig erarbeitet. Für die Geburtshilfe in Dillingen erhalten die Kreiskliniken, wie Winter erläutert, derzeit aus einem kleineren Sonderprogramm (23 Millionen Euro) jährlich eine Million Euro. Allerdings sei 2021/2022 das Förderkriterium – mindestens die Hälfte der Babys des Landkreises kommen im Dillinger Kreiskrankenhaus zur Welt – nicht erfüllt worden.

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