Oftmals ist vor Ort ein kleiner Schubser vonnöten, wenn es um die Umsetzung von Bundestagsreformen geht. Nicht so bei der Windkraft. Die Kommunen im Landkreis Dillingen haben sich viel Mühe gegeben, dem Regionalen Planungsverband mögliche Flächen für Windräder vorzuschlagen. Diese Vorschläge wurden größtenteils ignoriert. Da eine Gesprächsanfrage unserer Redaktion abgelehnt wurde, kann man über die Gründe nur rätseln. Der Planungsverband muss sich den Vorwurf gefallen lassen, den Ausbau von Windrädern auszubremsen.
In Wittislingen wird eine rentable Fläche vom Planungsverband abgelehnt – warum?
Es ist ein gängiges Klischee, dass Deutschland ein Bürokratieland ist. Falsch ist das nicht. Oft wird jedoch vergessen, welch große Vorteile die Bürokratie eben bietet: keine Willkürentscheidungen, Umweltschutz, Vermeidung der Überbelastung Einzelner. Gleichzeitig muss man sich schon fragen, warum Bürokratie im Weg steht, wenn es um ein gesamtgesellschaftliches Ziel geht: den Ausbau erneuerbarer Energien und den Klimaschutz.
Wenn also die Gemeinde Wittislingen eine Fläche vorschlägt, die mit drei Prozent wesentlich größer als das 1,8 Prozentziel ist und zudem belegt ist, dass Windkraft dort wirtschaftlich rentabel ist, dann ist eine Ablehnung dieser Fläche unverständlich. Und selbst wenn die Fläche nach Überarbeitung des Entwurfs doch als Vorrangfläche ausgewiesen wird, steht dort noch lange kein Windrad.
Beim Windkraftausbau werden den Kommunen viele Steine in den Weg gelegt
Es nährt sich der Gedanke, dass beim Windkraftaufbau der Schein das Sein frisst. 1,8 Prozent der Landesfläche für Windenergie zur Verfügung zu stellen, klingt auf dem Papier toll, bei der Umsetzung werden den Kommunen jedoch Steine in den Weg gelegt. So wird das nichts mit dem Erreichen der Klimaziele.
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