Dass Thomas Rudolph seine Startelf vor dem Heimspiel gegen den FC Memmingen II umbauen musste, bereitete dem Trainer des FC Gundelfingen kein Kopfzerbrechen: „Dann kommen eben andere zum Zug, da hatte ich ein gutes Gefühl.“ Als Beispiel führt er Richard Gumpinger an, „der seit Wochen richtig gut trainiert und sich den Einsatz verdient hat.“ Gumpinger durfte für Renato Domislic ran, bei dem sich Oberschenkelprobleme beim Aufwärmen bemerkbar machte. Mit dem angeschlagenen Jonas Schneider und dem verhinderten Elias Weichler standen zwei weitere Stammkräfte des Landesliga-Zweiten nicht zur Verfügung. „Trotzdem haben wir gegen Memmingen deutlich stärker als zuletzt begonnen, waren von Anfang an da und haben insgesamt eine gute Leistung gezeigt“, so Rudolph nach dem 2:0-Erfolg. Was eben daran liegt, dass auch die vermeintlich zweite Reihe abliefert.
Für die noch ausstehenden fünf Partien bis zur Winterpause hat sich Rudolphs Auswahl etwas überraschend vergrößert. Sommer-Neuzugang Dario Nikolic, der wegen eines Wadenbeinbruchs bislang gefehlt hatte, stand gegen Memmingen erstmals im Kader und durfte in den Schlussminuten sogar reinschnuppern. Dabei hieß es kürzlich noch, dass Nikolic erst in der Wintervorbereitung eingreift. „Er hat sicher noch einen Rückstand, seine Trainingsleistungen haben mir aber gefallen“, verrät Rudolph und gönnte dem Ex-Biberacher das Debüt.
Verlief dieses in der Landesliga in der kurzen Einsatzzeit noch unauffällig, setzte der 26-Jährige tags darauf gleich ein Ausrufezeichen. Da lief er erstmals im Kreisliga-Team der Grün-Weißen auf und steuerte sogar ein Tor zum 4:0-Sieg gegen den SC Altenmünster bei. Dabei ist Nikolic eher in defensiveren Gefilden unterwegs und soll gegnerische Treffer verhindern. Eine weitere „Leihgabe“ aus dem Landesliga-Kader, Christoph Wachs, knipste sogar doppelt. Hoffnungen machen sich die FCGler von U23-Trainer Peter Stegner auch auf das Comeback von Youngster Noah Sailer, der zuletzt nach Bänderriss vier Wochen zusehen musste und nun wieder im Mannschaftstraining steht.
„Derbysieger!“ hallte es am Sonntagnachmittag über das Sportgelände des SV Holzheim. Der nicht unbedingt erwartete 3:1-Erfolg über den Lokalrivalen SSV Glött war am Ende durchaus verdient. Auch weil der SVH in Durchgang zwei wesentlich besser im Spiel war und seine Chancen konsequent nutzte. Mit dem zweiten Sieg gegen einen vermeintlichen Favoriten – nach dem 1:0 vor einer Woche in Bubesheim – setzt Holzheim ein deutliches Ausrufezeichen im Abstiegskampf. Ein Zeichen, dass Landkreis-Rivale SSV Dillingen verpasste. Die Kreisstädter führten in Scheppach zwar zweimal, kamen aber über ein 2:2 nicht hinaus und haben jetzt als Vorletzter vier Punkte Rückstand auf einen Relegationsrang.
Doch zurück zum Bezirksliga-Absteiger SSV Glött, bei dem sich nach gutem Kreisliga-Saisonstart eine gewisse Herbstdepression ausbreitet: Die Formkurve der Lilien sinkt seit Wochen. Die Vorstellung in Holzheim ist mit „desolat“ nicht ganz unzutreffend beschrieben. Dasa im Fußball nicht immer der Ballbesitz ausschlaggebend ist, sondern die Einstellung, Zielstrebigkeit und Durchschlagskraft wesentlich mitentscheiden, wurde am Holzheimer Sudetenweg für alle Anwesenden sichtbar. Die Glötter hatten zwar überwiegend das Spielgerät in ihren Reihen, wussten aber gegen tief stehende Gastgeber damit nichts anzufangen. „Zunächst war das noch in Ordnung. Wir bestimmten das Geschehen, nur die Tore haben gefehlt“, meint Lilien-Trainer Antis Chalkidis. Der 1:0-Elfmeter wie aus dem Nichts hat seine Schützlinge förmlich geknackt. Offensiv ging nichts mehr zusammen. Auch erfahrene SSV-Stürmer wie Philipp Strehle oder Jonas Stutzmüller hatten keine gute Aktion. „Wir brauchen mehr Durchschlagskraft, so kannst du kein Spiel gewinnen“, sagt ein verärgerter SSV-Coach.
„Wir waren sicherlich nicht die schlechtere Mannschaft und haben uns genügend Chancen erarbeitet, die wir leider nicht nutzten“, bilanziert Sportleiter Joachim Hauf vom FC Lauingen die 1:3-Schlappe im Stadtduell gegen Tabellenführer Türk Gücü. Im Gegensatz zum Lokalrivalen, „der seine Möglichkeiten gnadenlos verwandelt hat und nicht unverdient als Sieger vom Platz ging“.
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