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Landkreis Dillingen: Der Maiszünsler in Dillingen: Schädlingsbekämpfung dank Drohne

Landkreis Dillingen

Der Maiszünsler in Dillingen: Schädlingsbekämpfung dank Drohne

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    Mithilfe einer Drohne werden die Schädlingsbekämpfer aus den Feldern vom Maschinenring Dillingen ausgebracht.
    Mithilfe einer Drohne werden die Schädlingsbekämpfer aus den Feldern vom Maschinenring Dillingen ausgebracht. Foto: Maschinenring Dillingen

    Auch in diesem Jahr setzt der Maschinenring Dillingen auf rund 400 Hektar Maisfeldern dem Maiszünsler mit einem biologischen Schädlingsbekämpfer zu: der Trichogramma-Schlupfwespe.

    Der Maiszünsler gehört zu den wirtschaftlich bedeutendsten Maisschädlingen weltweit und ist in Bayern auf nahezu allen Maisflächen zu finden. Der Falter legt bis zu 500 Eier in kleinen Gruppen an die Unterseiten der Maisblätter. Die nach sieben bis 14 Tagen schlüpfenden Raupen fressen sich durch das Mark im Inneren der Maisstängel. Dadurch geht die Standfestigkeit der Maispflanzen verloren und der Maisstängel knickt ab. Dadurch kommt es zu großen Einbußen im Ertrag von Körnermais. So vernichten nach Schätzungen der Welternährungsorganisation die Zünslerraupen weltweit jährlich vier Prozent der Maisernte, was dem Nahrungsbedarf von ca. 60 Millionen Menschen entspricht.

    Wespe statt Chemie gegen den Maiszünsler im Einsatz

    Neben der chemischen Bekämpfung gibt es mit der Ausbringung von Trichogramma-Schlupfwespen eine sehr effektive biologische Methode, um gegen den Maiszünsler vorzugehen. Die Schlupfwespe „Trichogramma brassicae“, ein sogenannter Eiparasitoid, ist ein effizienter natürlicher Feind des Maiszünslers. Sie legt ihr Ei in ein Wirts-ei ab, wodurch der Wirt während der Entwicklung des Parasitoiden im Inneren des Wirtseies abgetötet wird.

    Bei rechtzeitiger Ausbringung einer großen Anzahl von Trichogramma wird ein sehr hoher Anteil der Eier des Maiszünslers durch die circa 0,5 Millimeter großen Weibchen parasitiert und damit unschädlich gemacht. Zudem schlüpft aus den parasitierten Eiern eine neue Nützlingsgeneration, welche sich wiederum auf die Suche nach weiteren Maiszünsler-Eiern begibt.

    Effektive Bekämpfung des Maiszünslers dank Drohne

    Die Schlupfwespen können entweder sehr zeitaufwendig per Hand oder innerhalb kürzester Zeit mithilfe von Drohnen ausgebracht werden. Die kleinen Flugroboter sind mittlerweile die neuen Helfer in der industriellen Landwirtschaft, da diese ein breites Spektrum an Aufgaben übernehmen können. Durch den autonomen Flug sind der jungen Technik kaum Grenzen gesetzt.

    Innerhalb weniger Sekunden ist der mit einem Abwurfsystem ausgerüstete und für jede Flächengröße geeignete Multikopter flugbereit. Über einen Behälter, welcher an der Drohne befestigt ist, wird Tricho-gramma in vollständig biologisch abbaubaren Kapseln abgeworfen. In jeder Kapsel befinden sich rund 1000 Eier der Wespe. Dies ist laut Pressemitteilung des Maschinenrings Dillingen nicht nur eine bodenschonende, sondern auch eine sehr kosten- und zeitgünstige Methode der Ausbringung. Seit Donnerstag werden die Maisfelder mit den Drohnen überflogen. „Das erste Flugintervall wird vier Tage dauern, dann fliegen wir 12 Tage später noch einmal,“ erklärt Geschäftsführer Werner Müller.

    Das Unternehmen möchte auch die Bevölkerung darüber informieren, dass keine verbotenen oder schädlichen Substanzen abgeworfen werden. (pm)

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