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Landkreis Dillingen: Damit Jugendliche in Dillingen nicht in die Sucht abrutschen

Landkreis Dillingen

Damit Jugendliche in Dillingen nicht in die Sucht abrutschen

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    Christina Mayer ist die Kreisjugendpflegerin. Sie hat sich weitergebildet und will im Thema Sucht präventiv arbeiten.
    Christina Mayer ist die Kreisjugendpflegerin. Sie hat sich weitergebildet und will im Thema Sucht präventiv arbeiten. Foto: Landratsamt

    Die Suchtprävention an Schulen und in der Jugendarbeit zählt zu den wesentlichen Aufgaben von Kreisjugendpflegerin Christina Mayer. Sie verantwortet im Kreisjugendamt insbesondere den Bereich „Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz“. Von September 2018 bis Juli 2020 absolvierte sie eine 20-tägige Fortbildungsreihe für Fachkräfte in der Suchtprävention, die von der „Aktion Jugendschutz“, Landesarbeitsstelle Bayern e.V., veranstaltet wurde. Das teilt das Landratsamt in einer Pressemitteilung mit. Seminarinhalte waren unter anderem die Grundlagen und Methoden der Suchtprävention, Methoden der Frühintervention und motivierende Gesprächsführung ebenso wie Projektentwicklung und Projektmanagement, Vernetzungsmodelle und Öffentlichkeitsarbeit. Begleitend zur Fortbildung arbeitete Christina Mayer in einer Intervisionsgruppe mit und erstellte ein Seminar zur Suchtprävention als suchtpräventive Maßnahme, welches bereits im Schullandheim Bliensbach erfolgreich durchgeführt wurde.

    Alkohol, Tabak, Medikamente und andere Drogen

    Konsum von Alkohol, Tabak, Medikamenten, illegalen Drogen und auch Verhaltensweisen können zu Sucht bzw. suchtähnlichen Gesundheitsstörungen führen. Deshalb stehen neben der Gefährdung einer Abhängigkeit immer häufiger auch riskante Verhaltensweisen und Konsummuster im Vordergrund der Prävention. Übergreifendes Ziel ist die Vorbeugung gegen mögliche Gefährdungen und der kontrollierte Umgang von legalen Suchtmitteln und die Abstinenz bei illegalen Suchtmitteln, heißt es in der Pressemitteilung.

    Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung nimmt gerade die Verbreitung des Cannabiskonsums in den vergangenen Jahren von der späten Kindheit bis ins junge Erwachsenenalter stetig zu und ist unter männlichen Jugendlichen und jungen Männern weiter verbreitet als bei weiblichen Jugendlichen und jungen Frauen. Von den 12- bis 17-jährigen Jugendlichen haben 10,4 Prozent und von den 18- bis 25-jährigen Erwachsenen 46,4 Prozent Cannabis zumindest einmal ausprobiert.

    Pubertät ist eine Großbaustelle

    „Mir ist es wichtig, den Jugendlichen die Risiken von Suchtmittelkonsum aufzuzeigen und eigene Schutzfaktoren zu stärken. Dabei soll es nicht mit einem einfachen Vortrag getan sein. Mit verschiedenen Methoden sollen die jungen Heranwachsenden mitarbeiten und die Workshops aktiv mitgestalten. Die Jugendlichen müssen in ihrer Lebenswelt abgeholt werden“, sagt die Kreisjugendpflegerin.

    Christina Mayer ist die Kreisjugendpflegerin.
    Christina Mayer ist die Kreisjugendpflegerin. Foto: Landratsamt

    Denn gerade in der Kindheits- und Jugendphase, die bestimmt ist durch Ausprobieren, Experimentieren, Neugierde, Spaß am Unbekannten und auch am Verbotenen, müssen Kinder und Jugendliche lernen, wie sie mit Gefährdungen umgehen und ihre eigenen Stärken und Grenzen einschätzen können. Erkenntnisse aus der Entwicklungspsychologie und den Neurowissenschaften zeigen, dass sich das Gehirn in der Pubertät in einer Großbaustelle befindet. Somit brauchen Teenager einen höheren Reiz, um Zufriedenheit zu erlangen, riskante Erlebnisse werden stärker an positive Gefühlszustände gekoppelt und das Abwägen von Konsequenzen oder die Unterdrückung von Impulsen fällt ihnen schwerer. Dies erhöht die riskanten Verhaltensweisen wie beispielsweise Drogenkonsum.

    Die Polizei ist ein wichtiger Partner

    Mit den neu erlernten Methoden und verschiedenen erarbeiteten Workshops möchte Christina Mayer vor allem mit Schulklassen arbeiten. Ein wichtiger Kooperationspartner ist hierbei die Polizei. Es gibt gemeinsame Projekte, aber auch Projekte oder Workshops, die nur von einem Kooperationspartner veranstaltet werden.

    Auch die suchtbeauftragten Lehrer aller Schulen im Landkreis sollen in die Suchtprävention an Schulen mit einem jährlichen Netzwerktreffen mit verschiedenen Vorträgen eingebunden werden. Das erste Treffen, das dieses Jahr stattfinden sollte, musste coronabedingt abgesagt werden, soll aber im nächsten Schuljahr nachgeholt werden. (pm)

    Informationen zur Suchtprävention sind bei Kreisjugendpflegerin Christina Mayer unter Telefon 09071/51-422 oder christina.mayer@landratsamt.dillingen.de erhältlich.

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