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Landkreis Dillingen: Corona-Booster-Impfungen für Jugendliche auch im Kreis jetzt möglich

Landkreis Dillingen

Corona-Booster-Impfungen für Jugendliche auch im Kreis jetzt möglich

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    Ein Leser hat sich bei unserer Zeitung und dem Dillinger Landratsamt beschwert: trotz Termins wurde sein Sohn nicht geboostert. Der ärztlicher Leiter des Impfzentrums erklärt, warum.
    Ein Leser hat sich bei unserer Zeitung und dem Dillinger Landratsamt beschwert: trotz Termins wurde sein Sohn nicht geboostert. Der ärztlicher Leiter des Impfzentrums erklärt, warum. Foto: Mona Wenisch, dpa (Symbolbild)

    Die Wut ist offensichtlich groß: Ein Vater aus dem Kreis Dillingen beschwert sich schriftlich, weil sein 17-jähriger Sohn Ende vergangenen Jahres keine Auffrischungsimpfung erhalten hatte. Weder in Dillingen, wo die beiden laut Auskunft des Vaters, der seinen Sohn impfen lassen wollte, vom Sicherheitsdienst aus der Halle gebracht wurden, noch in Gundelfingen. Dabei hatte der Sohn immer einen Termin gehabt.

    Was den Vater des 17-Jährigen noch mehr ärgerte: Klassenkameraden hätten durchaus eine Auffrischungsimpfung bekommen, entsprechende Termine seien an Schulen durchgeführt worden.

    Immer wieder kommt es bei den Corona-Impfungen zu Missverständnissen

    300 Menschen können pro Tag in der Gundelfinger Brenzhalle gegen das Coronavirus geimpft werden. Auch in der Buttenwiesener Riedblickhalle, in Dillingen im Foyer der Kneipphalle und im Wertinger BRK-Heim sowie mobil ist das Impfteam im Einsatz. Matthias Depel ist ärztlicher Leiter des Impfzentrum im Kreis Dillingen und für die entsprechenden Einrichtungen verantwortlich.

    Matthias Depel, Leiter des Impfzentrums
    Matthias Depel, Leiter des Impfzentrums Foto: Homann

    Doch immer wieder kommt es zu Missverständnissen, sagt Depel, der auch schon als Chefarzt tägig war und begeisterter Notarzt ist. Manche Menschen seien dann so ungehalten, dass inzwischen sogar beim Kinderimpftag am zweiten Weihnachtsfeiertag in Gundelfingen ein Sicherheitsteam an der Tür stand.

    Es gibt eine Änderung bei Booster-Impfungen für Jugendliche

    Auch den Fall des erbosten Vaters, der seinen Sohn boostern lassen wollte, kennt er. Depel erklärt dazu: „Boostern ist bei Jugendlichen unter 18 Jahren im Augenblick nicht zugelassen.“ So der Sachstand vor wenigen Wochen. Da galt: Eine Auffrischimpfung könne in Einzelfällen bei beruflichen Besonderheiten, wie etwa einer Tätigkeit im Seniorenheim oder Krankenhaus auch bei Jugendlichen erwogen werden - sei aber die absolute Ausnahme. Generell gelte, dass gerade jüngere und gesunde Personen auch 6 Monate nach der Grundimmunisierung noch einen sehr guten Impfschutz vor einer schwerwiegenden Verlaufsform von COVID-19 haben.

    Zwischenzeitlich hat der Bund für Boosterimpfungen bei unter 18-Jährigen weitere Informationen bekanntgeben. "Unabhängig von den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO)" heißt es in einem Schreiben, das Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) unter anderem an die Bundesländer verschickt hat, sollen zwischen Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren einen Anspruch auf Auffrischimpfungen haben - mit Biontech-Impfstoff.

    Der Unterschied zwischen EMA und Stiko

    Daran halte sich das Team in den Impfzentren. Depel erklärt den Unterschied: Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) kann Medikamente zulassen. Ohne deren Okay gehe nichts. Die Ständige Impfkommission (Stiko) dagegen spreche Empfehlungen aus.

    Der ärztliche Leiter verweist auch auf die Informationen des Robert-Koch-Instituts. Diese würden im Internet laufend aktualisiert und seien inzwischen auch für interessierte Laien verständlich. „95 Prozent aller Fragen lassen sich damit beantworten. Es wäre enorm hilfreich, wenn die Impflinge das im Bedarfsfall vorher lesen würden. Zum Glück wollen die meisten aber einfach nur geimpft werden, sind sehr gut vorinformiert und wesentlich weniger kritisch als gedacht.“

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