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Landkreis Dillingen : Armut im Kreis Dillingen: Hilfe für alle, die akut und unverschuldet in Not gerät

Landkreis Dillingen

Armut im Kreis Dillingen: Hilfe für alle, die akut und unverschuldet in Not gerät

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    Laura Kabashi arbeitet seit 2022 für die Dillinger Caritas. Unter anderem ist sie die Ansprechpartnerin bei der Allgemeinen Sozialberatung des Verbandes.
    Laura Kabashi arbeitet seit 2022 für die Dillinger Caritas. Unter anderem ist sie die Ansprechpartnerin bei der Allgemeinen Sozialberatung des Verbandes. Foto: Simone Fritzmeier

    Natürlich habe man gelernt, die Arbeit nicht mit nach Hause zu nehmen. Vor allem nicht im Kopf. Aber es gibt die Fälle, die Menschen, die auch Laura Kabashi nicht loslassen. Die sie beschäftigen. Auch im Feierabend. „Eigentlich macht mich vieles schlicht wütend“, sagt die junge Frau und ergänzt: „Die Menschen haben eine akute Not, die in den allermeisten Fällen mit Geld zu lösen ist. Aber genau darin liegt das Problem.“ Laura Kabashi arbeitet bei der Allgemeinen Sozialberatung bei der Caritas in Dillingen. Ihren Job kann sie in einem Satz erklären: „Jeder darf mit jedem Anliegen zu mir kommen. Egal, bei welcher Krise. Ich schicke niemanden weiter – maximal einmal und das intern im Haus.“

    Aber genau dieses Weiterschicken sei es oft, dass die Menschen, die bei der Caritas landen, Mürbe machen. Noch mehr in eine Krise stürzen. Kabashi erzählt: „Es beginnt oft mit einer finanziellen Krise, die dann vieles nach sich zieht: Wie kann man die Miete bezahlen oder Versicherungen? Und vor allem psychisch macht das alles viel mit den Menschen“, so die 28-Jährige. Damit aus einer Krise nicht noch mehr werden, dafür ist sie da. Sie will mit der Allgemeinen Sozialberatung bei der Caritas schnell und unkompliziert helfen. Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind. Deshalb arbeitet der Verband auch eng mit unserem Leserhilfswerk der Kartei der Not zusammen.

    Sie betreut auch den Instagram-Kanal

    Ein Leitsatz, den auch Laura Kabashi in ihrer Arbeit motiviert. Nach dem Studium der Erziehungswissenschaften an der Uni in Augsburg habe sie ein paar berufliche Stationen durchlaufen, auf der Suche, nach dem richtigen Platz. „Ja, den habe ich hier bei der Caritas gefunden, es macht mir unheimlich Spaß und es gibt mir ein gutes Gefühl, dass ich Menschen schnell helfen kann“, erzählt die 28-Jährige. Seit 2022 ist sie in Dillingen angestellt, ihre Stunden teilt sie sich zwischen der ASB und dem SPDI auf – dem sozialpsychiatrischen Dienst – auf. Zusätzlich kümmert sie sich noch um den Social-Media-Auftritt der Dillinger Einrichtung. Ihr Herzblut hängt aber in der Beratung, das spürt man in jedem Wort, wenn sie über ihre Arbeit spricht. „Jede Schicht landet bei mir. Ich hatte schon Ärzte hier sitzen, die Hilfe brauchen. Natürlich ist der Großteil aus der unteren Schicht, aber ich kann definitiv sagen: finanzielle oder psychische Krisen oder Armut können alle treffen.“

    Wer in einer Krise steckt – egal welcher Art – kann kostenlos zur Beratung zu Laura Kabashi kommen. „Immer dann, wenn man nicht mehr weiß, wohin, dann sind sie bei mir richtig“, erklärt sie. Entweder sie kann den oder die richtige Ansprechpartnerin direkt vermitteln oder Kabashi selbst kann die Probleme, die meist finanzieller Art sind, direkt lösen. Es geht oft um eine kurzzeitige Finanzspritze zur Überbrückung, aber auch ein Tafelausweis hilft oder ein Stiftungsantrag. Ein großer Zeitfaktor ist aber auch die Hilfe beim Ausfüllen von Anträgen. „Das ist schlicht kompliziert und wenn man dann Deutsch nicht die Muttersprache ist, wird es noch schwieriger“, sagt sie. Deshalb komme es auch immer wieder vor, dass Kabashi Klienten direkt zu den zuständigen Behörden, wie etwa Jobcenter oder Landratsamt, begleite. „Dann klappt manches einfacher und schneller. Leider.“

    Eine Anlaufstelle für alle Probleme

    Denn was die quirlige Frau belastet, wie sie sagt: „Wenn man in Deutschland ernsthaft krank wird, hat man ein Problem.“ Anders formuliert: Es sei ein Kampf um jeden Antrag, jede Unterstützung. Oft zumindest. „Vor allem dieses Hin-und-her-Geschicke von einer zur anderen Behörde ist stressig“, sagt sie. Sie würde sich deshalb wünschen, dass es eine Anlaufstelle für soziale Anliegen geben würde, bei der die Menschen Hilfe finden. Unabhängig von der Caritas. „Wir sind ein Sozialverband, der dieses kostenlose Angebot den Menschen macht und sind dabei komplett auf die Finanzierung durch Spenden angewiesen“, so Kabashi und weiter: „Es ist belastend, wenn man sieht, dass akute Not schnell gelöst werden könnte. Wären da nicht so viele Wege.“

    Info: Die Caritas in Dillingen befindet sich Am Reitweg 2. Unter www.cartias-dillingen.de stehen alle Öffnungszeiten und Ansprechpartner.

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