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Landkreis Dillingen: Anton Dietrich – ein Landrat, der den Landkreis Dillingen geprägt hat

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Anton Dietrich – ein Landrat, der den Landkreis Dillingen geprägt hat

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    Anton Dietrich (1943 bis 2004), der heute vor 20 Jahren gestorben ist, hat den Kreis Dillingen geprägt. Der CSU-Politiker war 26 Jahre  lang Landrat.
    Anton Dietrich (1943 bis 2004), der heute vor 20 Jahren gestorben ist, hat den Kreis Dillingen geprägt. Der CSU-Politiker war 26 Jahre lang Landrat. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Für den Landkreis Dillingen war es vor 20 Jahren ein "schwarzer Freitag", denn diese Nachricht löste Bestürzung und Trauer in der Region aus: Der langjährige Dillinger Landrat Anton Dietrich war in jener Nacht zum 23. April 2004 im Alter von 61 Jahren im Klinikum Großhadern an einem Herz- und Kreislaufversagen gestorben. 26 Jahre lang hatte der CSU-Politiker die Entwicklung des Landkreises geprägt. Politiker über alle Parteigrenzen hinweg würdigten die Verdienste des Verstorbenen, und auch der damalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber kondolierte. 

    Der Kreistag wird in seiner Sitzung am kommenden Freitag, 26. April, (Beginn 9 Uhr im Landratsamt) des langjährigen Landkreischefs gedenken. Wie sehr Anton Dietrich den Landkreis geprägt hat, wird auch an einer Kontroverse deutlich, die es 2016, also zwölf Jahre nach dem Tod des Landrats, gegeben hatte. Anlass war die Verleihung des Europäischen St.-Ulrichs-Preises an den damaligen Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. Bezirksrat Johann Popp ärgerte sich nach der Verleihung, dass Anton Dietrich, der Initiator des Ulrichs-Preises, beim Festakt unerwähnt geblieben sei. Es gehöre zur „historischen Treue, dass zuweilen die Wirkung und Nachhaltigkeit der vielfältigen Initiativen und Aktivitäten des verstorbenen Landrats gerade bei solchen Anlässen ins Gedächtnis zurückkehren“, sagte der Wertinger. 

    In allen Pfarreien des Landkreises Dillingen läuteten die Kirchenglocken

    Wie beliebt Anton Dietrich war, zeigte sich auch bei der Trauerfeier und der anschließenden Beerdigung. Mehr als 2000 Menschen nahmen damals letzten Abschied von dem gebürtigen Lauinger. Zuvor hatten in allen Pfarreien des Landkreises die Kirchenglocken geläutet. 1974 schien der Weg des promovierten Juristen und Bezirksvorsitzenden der Jungen Union noch in eine ganz andere Richtung zu führen: Damals errang der 31-jährige Lauinger ein Mandat im Bayerischen Landtag. Doch 1978 ließ sich Dietrich zum Dillinger Landrat wählen. Dies sei "das schönste Amt, das Bayern zu vergeben hat", wiederholte Dietrich in den folgenden 26 Jahren mit voller Überzeugung.

    Landrat Markus Müller (FW) erinnert anlässlich der 20. Wiederkehr des Todestags ebenfalls an den einstigen Landkreischef. „Wir gedenken an seinem Todestag einer herausragenden Persönlichkeit und einem aufrechten Demokraten, der stets auf dem Fundament christlicher Werte Politik für die Menschen machte“, betont Müller. Mit seiner offenen Art und der Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen, sich ihre Sorgen und Nöte anzuhören und Lösungen für Probleme zu finden, sei Dietrich bei den Menschen beliebt und angesehen gewesen. Der Slogan „Näher am Menschen“ habe das Handeln des CSU-Politikers geprägt. „Ihm war anzumerken, dass die Aufgabe des Landrats für ihn Berufung und Leidenschaft war“, sagt Müller, für den Dietrich "ein Vorbild ist". 

    Dillingens OB Kunz: „Anton Dietrich war für mich ein prägendes Vorbild"

    Der CSU-Kreisverband mit Vorsitzendem Manuel Knoll, Oberbürgermeister Frank Kunz, Kreisrat Georg Winter und Ortsvorsitzendem Wolfgang Gorhau stellte jetzt ein Blumengebinde ans Grab Dietrichs auf dem Dillinger Friedhof. Obwohl er damals noch Schüler war, könne er sich noch gut daran erinnern, "welche Zäsur der Tod des beliebten Landrats darstellte", erinnert sich Landtagsabgeordneter Knoll. Kunz sagt über Dietrich: „Er war für mich ein prägendes Vorbild, in der Politik wie als Mensch. Ich bin dankbar für alles, was er für unsere Heimat erreicht hat." Vizelandrat Alfred Schneid blickt zurück auf die Aufbruchstimmung, die sein Parteifreund mit seinem Amtsantritt als Landrat vermittelt habe. Und auch CSU-Kreistagsfraktionschef Christoph Mettel stellt fest: "Anton Dietrich hat den Landkreis Dillingen über seinen Tod hinaus geprägt."

    Eines der Herzensanliegen Dietrichs sei es gewesen, jungen Menschen in der Heimat eine Perspektive für eine gute Bildung und Ausbildung zu geben, sagt Landrat Markus Müller. "Der Erhalt und der Ausbau der beruflichen Schulen in Lauingen und Höchstädt sowie die Errichtung des Bildungszentrums durch die Bayerische Verwaltungsschule in Lauingen zählen dabei zu den Meilensteinen", betont Müller. Wie der FW-Politiker und die Christsozialen mitteilen, tragen viele Initiativen Dietrichs Handschrift. Genannt werden dabei unter anderem die Landkreiskulturtage, die Gründung der Europäischen St.-Ulrichs-Stiftung und der Bayerisch-Württembergische Kommunalstammtisch, bei dem es anfangs noch um den Bau der A7 ging. (mit AZ)

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