Ein Paukenschlag im Dillinger Kreistag: Die Kreiskliniken Dillingen-Wertingen gGmbH wird einen Insolvenzantrag für die beiden Kreiskrankenhäuser stellen, die zuletzt jährlich Defizite in zweistelliger Millionenhöhe eingefahren haben. In ihrer Sitzung haben die Kreisräte am Freitag zur Kenntnis genommen, dass „der Insolvenzgrund der Überschuldung vorliegt“. Gleichzeitig beschlossen sie eine strategische Kooperation mit den Donau-Ries-Kliniken in einem Versorgungsverbund Nordschwaben.
Landrat Markus Müller als Aufsichtsratsvorsitzender und Kreiskliniken-Geschäftsführerin Sonja Greschner erhoffen sich durch die Insolvenz in Eigenverwaltung einen „Befreiungsschlag“ und die Rückgewinnung der Handlungsfähigkeit. Nach dem nordschwäbischen Medizinkonzept soll die Dillinger Kreisklinik ein Haus der Grundversorgung mit Innerer Medizin, Chirurgie und Intensivmedizin bleiben und Schwerpunkte im Versorgungsverbund in der Gefäßchirurgie, Gynäkologie und Urologie bilden. Die Donauwörther Klinik setzt ihre Schwerpunkte bei Orthopädie und Onkologie. Das Stiftungskrankenhaus in Nördlingen ist ein erweiterter Notfallversorger, es hat seinen Schwerpunkt in der Kardiologie.
Die Wertinger Kreisklinik verliert die Notaufnahme und die Orthopädie
Die Klinik in Wertingen soll wie das Krankenhaus in Oettingen zu einem Zentrum für Altersmedizin ausgebaut werden. Nach dem Medizinkonzept, das nächste Woche dem Donau-Rieser Kreistag vorgelegt wird, verliert die Wertinger Kreisklinik die Notaufnahme und die Orthopädie. In den Kreiskliniken Dillingen und Wertingen sind derzeit mehr als 900 Mitarbeitende beschäftigt. Sie werden nach Angaben des Landratsamts am Nachmittag über die Entwicklung informiert.
Eine detaillierte Berichterstattung folgt.
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