Das Konzept „Stambulant“ der Benevit-Gruppe für ein Mitmach-Seniorenheim klingt überzeugend. In den Hausgemeinschaften wird das Angebot einer stationären Versorgung mit der Aktivierung der Senioren und der Mithilfe der Angehörigen kombiniert. Kinder können für ihre betagten Eltern da sein, Zeit mit ihnen verbringen, Aufgaben wie das Duschen oder das Reichen von Essen übernehmen – und so das Pflegepersonal entlasten. Der monatliche Eigenanteil könne so um bis zu 1000 Euro gesenkt werden, teilt die Benevit-Gruppe mit.
In Wyhl am Kaiserstuhl läuft das Modellprojekt seit acht Jahren erfolgreich
Stambulant gilt als Erfolgskonzept gegen die Vereinsamung der Senioren und Seniorinnen zu Hause. Und es trägt dazu bei, dass Angehörige ihren Beruf und die Pflege von Papa und Mama besser vereinen können. Seit acht Jahren hat die Benevit-Gruppe, die in Deutschland 27 stationäre Einrichtungen für Senioren betreibt, das Modellprojekt in Wyhl am Kaiserstuhl in der Nähe von Freiburg erfolgreich getestet. Viele Kommunen wollen diese stambulante Versorgung einführen, unter anderem auch Buttenwiesen, Bachhagel und Syrgenstein. Allerdings fehlt die Finanzierung – die Verankerung im Sozialgesetzbuch als Regelleistung.
Einige Probleme müssen noch gelöst werden
Syrgensteins Bürgermeisterin Mirjam Steiner hat sich in Berlin für die Sache eingesetzt, Buttenwiesens Rathauschef Hans Kaltner sprach bei einem Treffen in Hannover über die Vorzüge des Konzepts. Es gibt gewiss auch Probleme, die nach Angaben der Experten gelöst werden müssen – etwa unklare Abrechnungsstrukturen. Diese sind aber kein Grund, die Benevit-Gruppe mit ihrem wegweisenden Konzept verhungern zu lassen.
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