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Kommentar: Zum inneren Frieden jenseits von Sarg und Urne

Kommentar

Zum inneren Frieden jenseits von Sarg und Urne

Birgit Alexandra Hassan
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    Immer mehr freie Flächen entstehen auf den Friedhöfen, wie hier in Unterthürheim, zwischen den traditionellen Erdgräbern. Sarg oder Urne – diese Frage stellen sich immer mehr Menschen ganz bewusst.
    Immer mehr freie Flächen entstehen auf den Friedhöfen, wie hier in Unterthürheim, zwischen den traditionellen Erdgräbern. Sarg oder Urne – diese Frage stellen sich immer mehr Menschen ganz bewusst. Foto: Birgit Hassan

    Wie und wo will ich einmal bestattet werden? Spätestens im Alter taucht die Frage in jedem und jeder irgendwann auf. Angestoßen von den Verwandten oder im eigenen Inneren. Über das Krematorium in die Urne oder mit dem Eichensarg direkt in die Erde? Will ich das überhaupt entscheiden? Muss ich mich selbst entscheiden?

    Immer mehr Menschen entscheiden sich auch im Landkreis Dillingen für eine Urnenbestattung

    Fakt ist, dass seit Jahren immer mehr Menschen in Deutschland die Einäscherung bevorzugen. Die Kosten der Beerdigung scheinen es nicht wirklich zu sein, ähneln sich diese doch weitgehendst. Der Protest gegen die katholische Kirche ist ebenfalls überholt, hat diese doch das Verbot der Feuerbestattung vor über 60 Jahren aufgehoben. Bleibt die Grabpflege, die bei einem Urnengrab praktisch entfällt.

    Gerade entstehen im Landkreis Dillingen neue Möglichkeiten der Urnenbestattung. Hügellandschaften und Baumumrundungen anstelle von Stelen und Steinwänden sind angesagt. In die Erde, unter Bäume, in die Natur – gleichzeitig pflegearm, mit Namen und Daten, was der katholischen Kirche entspricht. Die Kirche – ein Grund zum Protest? Der sollte spätestens mit dem Tod abgeklungen und in den Frieden geführt sein.

    Emotionalen Frieden in uns selbst finden, um das Leben am Ende friedvoll loszulassen

    Fakt ist, dass es mittlerweile eine Vielzahl von Möglichkeiten gibt, den „ewigen Frieden“ zu finden, zumindest in einer für jede einzelne Person angemessenen formalen Art. Womöglich gibt es gleichzeitig etwas, was über den formalen Frieden hinausgeht, nämlich den emotionalen Frieden in uns. An einen Punkt zu kommen, in dem wir das Leben von ganzem Herzen loslassen können – weil wir es wahrlich lebendig gelebt haben. Womöglich ist dies wichtiger als alle Entscheidungen zu Urne und Sarg.

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