Traditionell ist die Weihnachtszeit die Zeit des Jahres, zu der am meisten gespendet wird. Im Fernsehen laufen Spendengalas, Vereine geben das Geld, das sie auf den Christkindlesmärkten der Region einnehmen, an Wohltätigkeitsorganisationen und auch die Privatperson denkt sich: „Och jetzt, so kurz vor Weihnachten, da könnte ich auch mal was Gutes tun.“ Die These trägt: Zur besinnlichen Zeit sollen es alle schön haben.
Nett gemeint – und gleichzeitig etwas zu kurz gedacht. Denn Menschen wie Steffi aus dem Landkreis Dillingen, die angesichts eines Teufelskreises aus Gewalt, Drogen, Schulden und falschen Partnern in Not geraten sind, tragen ihre Last das ganze Jahr über. Nicht nur im Dezember geht es ihnen schlecht und sie benötigen jede Hilfe und Unterstützung, um wieder auf die Füße zu kommen.
Die Kartei der Not, unser Leserhilfswerk, unterstützt Menschen finanziell
Auf der anderen Seite ist die Spendenbereitschaft zum Ende des Jahres aber vor allem positiv zu sehen. Als ein Zeitpunkt, zu dem die (Nächsten)Liebe und der Frieden im Fokus stehen. Der aus einem schönen Anlass heraus zum Spenden animiert und keinen negativen Verstärker braucht – seien es die Kriege in der Welt oder die Hochwasserkatastrophe in unserer Region. Und so schwemmt der Jahresrhythmus ganz verlässlich im Dezember vermehrte finanzielle Unterstützung heran. Die können unverschuldet in Not Geratene, die etwa über unser Leserhilfswerk Kartei der Not Hilfen beziehen, nur zu gut gebrauchen.
Eine Anregung wäre da noch: Vielleicht lassen sich die Leute an anderen Feiertagen und Festen ja auch noch besser zum Spenden animieren. Wie wäre es zum Beispiel mit Gutem tun im Osternest oder Spenden statt Saures an Halloween? Ein schöner Vorsatz fürs neue Jahr wäre das.
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