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Kommentar: Dillingen und seine Soldaten – eine Beziehung mit viel Wertschätzung

Kommentar

Dillingen und seine Soldaten – eine Beziehung mit viel Wertschätzung

Berthold Veh
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    Sie genießen in Dillingen Wertschätzung: Die Soldaten und Soldatinnen des Informationstechnik-Bataillons 292.
    Sie genießen in Dillingen Wertschätzung: Die Soldaten und Soldatinnen des Informationstechnik-Bataillons 292. Foto: Berthold Veh

    Nur mit dem Wetter hat es das Dillinger Informationstechnik-Bataillon 292 am Tag der offenen Tür am Samstag nicht optimal getroffen. Die äußeren Bedingungen waren durchwachsen. Dennoch kamen etwa 5000 Menschen, um sich ein Bild von den Aufgaben und dem Alltag der Soldaten und Soldatinnen des IT-Bataillons zu machen. Bei Sonnenschein und frühsommerlichen Temperaturen wären es vermutlich doppelt so viele geworden. Aber auch 5000 Besucher und Besucherinnen sind eine große Zahl. Dies zeigt viel von der Wertschätzung, welche die Soldaten des Informationstechnik-Bataillons in der Stadt und im Landkreis Dillingen genießen. 

    2001 stand der Bundeswehr-Standort Dillingen auf der Streichliste

    Dass Dillingen noch einen Bundeswehr-Standort hat, ist alles andere als selbstverständlich. Zu oft wurde bei Strukturreformen über das Ende der Luitpold-Kaserne in der Donaustadt nachgedacht. Dramatisch war die Lage im Jahr 2001. Denn bei dieser Bundeswehrreform stand der Standort Dillingen auf der Streichliste des damaligen Bundesverteidigungsministers Rudolf Scharping. Als das Ende der heute 341-jährigen Dillinger Garnisonsgeschichte drohte, machte die Bevölkerung mobil. 600 Menschen marschierten nach einer Solidaritäts-Kundgebung durch die Königstraße zur Luitpold-Kaserne, der CSU-Ortsverein hatte 4500 Unterschriften gesammelt. Die Sache ging bekanntlich gut aus, Dillingen rutschte von der Streichliste und blieb - für viele überraschend - Bundeswehr-Standort. 

    Die Zahl der in Dillingen stationierten Soldaten soll auf 700 wachsen

    Heute ist die Situation ganz anders, die Zukunftsaussichten für die Luitpold-Kaserne sind gut. Etwa 500 Soldaten und Soldatinnen sind gegenwärtig in Dillingen stationiert. Der Standort wird aufwachsen, bis die Sollzahl von 700 Soldaten erreicht ist, kündigte jüngst der Kommandeur des IT-Bataillons 292, Stefan Holland, an. Zudem sollen in den nächsten Jahren zweistellige Millionenbeträge in die Dillinger Luitpold-Kaserne investiert werden. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Ulrich Lange nannte vor einiger Zeit den Betrag von 40 Millionen Euro. 

    Nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ist die Wertschätzung für die Bundeswehr sprunghaft gestiegen. Vielen Bürgern und Bürgerinnen wurde damit aufs Neue bewusst, dass eine Armee, die im Notfall das Land verteidigen kann, nicht zum Nulltarif zu haben ist. In Dillingen brauchte es diesen Bewusstseinswandel nicht. Hier pflegen Stadt, Landkreis und Soldaten seit Jahrzehnten eine Beziehung mit viel gegenseitiger Wertschätzung. Das kam am Samstag auch wieder beim Garnisonsball im Stadtsaal auf besondere Weise zum Ausdruck. Bürger in Uniform und Gäste in Tanzkleidung feierten hier gemeinsam die 125-jährige Geschichte der Dillinger Luitpold-Kaserne. 

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