Frau Seidel, nun sind drei Wochen vergangen seit der Hochwasserkatastrophe in Schwaben. Jetzt beginnt die Aufarbeitung. Der Riedstrom hat den Landkreis Dillingen beschäftigt und vor allem landwirtschaftliche Flächen überschwemmt. Der Bauernverband spricht von 3500 Hektar. Auch am Wasserwirtschaftsamt gab es Kritik.
GUDRUN SEIDEL: Es wird in der Öffentlichkeit häufig nicht verstanden, dass der Riedstrom das natürliche Überschwemmungsgebiet der Donau ist, das es schon seit jeher gegeben hat. Es ist natürlich im Vergleich zur Historie inzwischen kleiner – und es wird vor allem anders genutzt. Wenn wir alte Karten anschauen von 1813 oder auch noch 1957, da war der ganze Riedstrom-Bereich zu 80 Prozent und mehr Grünland.