Zehn Jahre ist es her, dass Sie als Zöschinger Bürgermeister in den Ruhestand getreten sind. Wie hat sich die kleinste Kommune im Landkreis Dillingen seitdem entwickelt?
NORBERT SCHÖN: Die Gemeinde Zöschingen hat sich unter meinem Nachfolger Tobias Steinwinter gut weiterentwickelt. Es wird sehr viel investiert. Die ganze Ortsdurchfahrt wird neu gemacht.
Sie waren ab 1990 genau 24 Jahre lang Rathauschef in Zöschingen. Welche Projekte haben Ihnen am meisten bedeutet?
SCHÖN: Der Bau des neuen Kindergartens in der Ortsmitte vor mehr als 25 Jahren war ein Meilenstein. Zöschinger Rentner haben sich da mit sehr viel Eigenleistung eingebracht. In der ehemaligen Raiffeisenbank haben wir einen Dorfladen etabliert. Die Rathaus-Räume im Obergeschoss des Gebäudes wurden komplett neu gestaltet. Zudem hat die Feuerwehr das einstige Lagerhaus bezogen. Wir haben in Zöschingen auch einen Windpark mit acht Windrädern, den größten im Landkreis Dillingen. Die Verwirklichung dieses Projekts war auch für mich persönlich nicht einfach, es gab viele Anfeindungen. Heute sieht man, dass dies ein richtiger Schritt war.
Was fehlt in Zöschingen am meisten?
SCHÖN: Das ist eine schwierige Frage. Wir sind eigentlich rundum zufrieden in Zöschingen.
Sie saßen auch 24 Jahre lang bis 2020 für die CSU im Dillinger Kreistag. Fühlen Sie sich noch wohl bei den Christsozialen?
SCHÖN: Ja, ich fühle mich bei der CSU schon noch gut aufgehoben. Es ist immer noch die richtige Richtung. Uns geht es in Bayern doch nicht schlecht. Sagen Sie mir eine Alternative, ich kenne keine.
Die politische Kultur hat sich im vergangenen Jahrzehnt sehr verändert. Wie empfinden Sie das?
SCHÖN: Die politischen Entscheidungsprozesse werden schwieriger. Manchmal bin ich froh, dass ich schon so alt bin.
Wie gestalten Sie Ihren Ruhestand?
SCHÖN: Ich arbeite viel auf unserem Hof mit, den mein Sohn Thomas und seine Frau übernommen haben. Und in der Freizeit steige ich gerne aufs Rad. Inzwischen habe ich ein E-Bike.
Wie haben Sie Ihren 75. Geburtstag gefeiert?
SCHÖN: Wir haben den Geburtstag zu Hause in der Familie gefeiert. Das war nicht ganz freiwillig, wir hatten alle miteinander eine richtige Grippe.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
SCHÖN: Gesundheit und Harmonie in der Familie.
Zur Person
Norbert Schön hat von 1990 bis 2014 als Bürgermeister die Entwicklung der Gemeinde Zöschingen gestaltet. Am 23. Februar feierte der CSU-Politiker, der von 1996 bis 2020 im Dillinger Kreistag saß, seinen 75. Geburtstag. Der Landwirt arbeitet mit seiner Frau Elisabeth immer noch auf dem Hof mit, den inzwischen sein Sohn Thomas und Schwiegertochter Birgit führen. Tochter Alexandra Krass feierte im Übrigen mit dem Altbürgermeister am selben Tag ihren 53. Geburtstag. Zum Fest gratulierten auch zwei Enkel.