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Im Dillinger Auwald müssen kranke Eschen gefällt werden

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Im Dillinger Auwald müssen kranke Eschen gefällt werden

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    Laut Johannes Mayer, dem neuen zuständigen Förster, ist der Fortbestand des Dillinger Auwaldes bedroht, wenn nicht gehandelt wird. Er erklärte dem Dillinger Stadtrat die notwendigen Sicherungsmaßnahmen.
    Laut Johannes Mayer, dem neuen zuständigen Förster, ist der Fortbestand des Dillinger Auwaldes bedroht, wenn nicht gehandelt wird. Er erklärte dem Dillinger Stadtrat die notwendigen Sicherungsmaßnahmen. Foto: Jan Koenen, Stadtverwaltung

    Aufgrund von Waldarbeiten kann es in den kommenden Wochen zu vereinzelten Sperrungen von Wegen im Dillinger Auwald kommen. Es handelt sich um Bereiche zwischen der Gaststätte Fischerheim und dem Dillinger Eichwaldbad. Grund für die Arbeiten sind laut Pressemitteilung der Dillinger Stadtverwaltung Sicherungsmaßnahmen, die das Staatliche Forstamt durchführen muss, um Gefahren abzuwenden und der sogenannten „Verkehrssicherungspflicht“ nachzukommen. Hintergrund ist das voranschreitende Eschentriebsterben, das ein Eingreifen in den Wald erforderlich macht.

    Laut Johannes Mayer, dem neuen zuständigen Förster für dieses Gebiet, ist der Fortbestand des Auwaldes bedroht, wenn nicht gehandelt wird. Dies erläuterte er kürzlich bei einer Waldbegehung den Mitgliedern des Dillinger Stadtrats. Mayer: „Vor allem das Eschentriebsterben ist für das Ökosystem Auwald eine Bedrohung. Um Mensch und Wald zu schützen, muss der rund 150 Hektar große Dillinger Stadtwald schrittweise ‚umgebaut‘ werden, sodass sich Spaziergängerinnen und Spaziergänger auch in Zukunft in einem klimaangepassten und intakten Wald aufhalten können“, so der studierte Forstwirt.

    Ein eingeschleppter Pilz verursacht das Eschentriebsterben

    Das Eschentriebsterben wird durch einen eingeschleppten Pilz verursacht, der die befallenen Eschen instabil werden lässt. Äste können völlig unvermittelt abbrechen und herabfallen, zum Teil fallen ganze Bäume selbst bei Windstille um. Meist ist der Pilzbefall mit bloßem Auge nicht erkennbar, die Pflanzen können auch bei fortgeschrittener Krankheit noch eine volle Krone haben. Dennoch stellen diese erkrankten Bäume, wie der Förster erläuterte, eine Gefahr für Mensch und Wald dar. In den betroffenen Wäldern in ganz Deutschland und Europa führt das Eschentriebsterben seit mehreren Jahren dazu, dass der Baumbestand immer lichter und die Ausbreitung der am Boden wachsenden Traubenkirsche, die ebenfalls eine eingeschleppte Art ist, begünstigt wird. Die Konsequenz ist eine Verbuschung, die eine Verdunkelung des Waldbodens und eine Verdrängung heimischer Pflanzenarten zur Folge hat.

    20 Prozent der bestehenden Bäume nördlich der Donau werden gefällt

    Um Mensch und Wald zu schützen, müssen laut Förster Mayer in den kommenden Jahren immer wieder solche Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden, um zu verhindern, dass die Eschen zur Gefahr für Spaziergängerinnen und Spaziergänger werden. In den kommenden Wochen sollen nun etwa 20 Prozent der bestehenden Bäume in dem Bereich nördlich der Donau entnommen werden, überwiegend erkrankte Eschen. Bei den Waldarbeiten werden große Holzernte-Maschinen zum Einsatz kommen, sogenannte „Harvester“. Förster Mayer erklärt hierzu: „Die Arbeit in erkrankten Eschen-Wäldern ist lebensgefährlich.“ Deshalb müsse nach den heute geltenden Arbeitsschutzvorschriften auch solches Großgerät zum Einsatz kommen. In diesem Zuge werde vom Staatlichen Forstamt auch ein neues, dauerhaftes Rückegassen-System angelegt, um auch in kommenden Jahrzehnten eine möglichst schonende Waldbewirtschaftung zu ermöglichen.

    Förster Mayer erläutert: „Bei der Nachbepflanzung werden klassische Auwald-Bäume wie Stileiche, Spitzahorn, Birke, Winterlinde, Flatterulme und Vogelkirsche eingesetzt.“ So soll das ökologische Gleichgewicht des Waldes sowie seine Funktion als Naherholungsgebiet gewahrt werden. Auch einer weiteren Nutzung als Wirtschaftswald kommen sämtliche Maßnahmen zugute. Für die Stadt Dillingen ist der Umbau des Auwalds kein Gewinngeschäft, sondern eine Generationen-Investition, heißt es in der Pressemitteilung. Die Kosten werden zum Teil durch Fördermittel aufgefangen. Ein Holzverkauf der gefällten Eschen wird stattfinden, jedoch nicht vor Ort, sondern an Sammelplätzen. Der Aufenthalt im Gefahrenbereich ist während der Waldarbeiten nicht möglich. (AZ)

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