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Holzheim: Übung in Weisingen: Wie die Feuerwehr Räume mit System gelüftet

Holzheim

Übung in Weisingen: Wie die Feuerwehr Räume mit System gelüftet

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    Für die Übung wurde simuliert, dass das Schulgebäude stark verraucht ist. Der Rauch hindert die Einsatzkräfte bei der Suche nach Verletzten.
    Für die Übung wurde simuliert, dass das Schulgebäude stark verraucht ist. Der Rauch hindert die Einsatzkräfte bei der Suche nach Verletzten. Foto: Josef Kesselbaur

    Bei der Feuerwehr Holzheim fand kürzlich ein Lehrgang für Feuerwehrangehörige der Freiwilligen Feuerwehren aus dem Landkreis Dillingen mit dem Thema „Entrauchen von Einsatzstellen“ statt. Bei einem Wohnungsbrand beispielsweise entsteht sehr viel (giftiger) Rauch, der dem vorgehenden Atemschutztrupp die Sicht komplett versperrt und auch das Auffinden von verletzten Personen erschwert. Ein besonderes Augenmerk wird deshalb auf eine schnellstmögliche Entrauchung der Räume gelegt. Es ist aber nicht damit getan, dass ein Hochdrucklüfter vor dem Hauseingang platziert und frische Luft in das Haus geblasen wird.  

    In der Weisinger Aschbergschule durften die Lehrgangsteilnehmer unter der Leitung von Kreisbrandmeister Daniel Müller und dem Holzheimer Kommandanten Bernd Friegel mit ihrem Ausbilder-Team eigene Erfahrungen machen. Erzeugt die Feuerwehr mit dem Lüfter einen unkontrollierten Überdruck im Haus, kann es sein, dass der giftige Brandrauch dadurch in andere Bereiche des Gebäudes gelangt und dort bis dato unbetroffene Personen in Gefahr bringt. 

    Den Teilnehmern wurde anschaulich demonstriert, wo und wie sich der Rauch überall ausbreiten kann. Eindrucksvoll war dann, wie sich der Brandrauch durch entsprechendes Entrauchungs-Management beispielsweise mit mobilen Rauchabschlüssen in kontrollierten Bereichen halten lässt, oder durch gezieltes Leiten des Rauches an bestimmten überschaubaren Stellen aus dem Gebäude gedrückt wird. Man spricht im Fachjargon auch von „taktischer Ventilation“. 

    Weitere eindrucksvolle Entrauchungsmöglichkeiten demonstrierte der Leiter der Werkfeuerwehr von BSH, Olaf Dehlau, mit dem Großlüfter MGV 125 der einen Luftdurchsatz von über einer Million Kubikmeter Luft pro Stunde leistet, sowie dem MGV 80 der bis zu 150.000 m³ Brandgase pro Stunde aus einem Gebäude wahlweise saugen oder drücken kann. Auch ist es möglich, mit der Zugabe von Wasser einen Wassernebel zur Kühlung oder zum Leiten von Gasen und Dämpfen zu erzeugen. Das Lehrgangs-Fazit der Teilnehmenden am Ende: keine heiße Luft, sondern ein guter Überblick über das taktische Vorgehen zur Entrauchung. 

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