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Holzheim: Spielgruppentagung in Holzheim: Kritik nach Hochwasser-Chaos

Holzheim

Spielgruppentagung in Holzheim: Kritik nach Hochwasser-Chaos

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    Zwei Meisterurkunden konnten Kreisspielleiter Jürgen Friedrich (links) und Donau-Spielleiter Daniel Scheble (rechts) in Holzheim an Jakob Springer (Zweiter von links/TV Gundelfingen) und Jochen Manzenrieder (VfL Zusamaltheim übergeben. Foto: Günther Herdin
    Zwei Meisterurkunden konnten Kreisspielleiter Jürgen Friedrich (links) und Donau-Spielleiter Daniel Scheble (rechts) in Holzheim an Jakob Springer (Zweiter von links/TV Gundelfingen) und Jochen Manzenrieder (VfL Zusamaltheim übergeben. Foto: Günther Herdin Foto: Herdin

    Die Hochwasser-Katastrophe Anfang Juni hat vielen Menschen in Schwaben zugesetzt. Häuser mussten wegen der Wassermassen evakuiert werden, Sportanlagen wurden überschwemmt, und dennoch wurde an einigen Orten Fußball gespielt. Ein Vorgang, der bei der Spielgruppentagung in Holzheim nun ein verbales Nachspiel, vor allem zwischen Bezirksspielleiter Matthias Ling (Immenstadt) und dem Vorsitzenden der SSV Dillingen, Christoph Nowak, hatte. Letzterer warf dem Bayerischen Fußball-Verband (BFV) eine „Inkompetenz“ vor, die gezielt an Lingg gerichtet war. Dieser habe sich mit seinen Kollegen vom Bezirksspielausschuss trotz der düsteren Wetterprognosen nicht für eine generelle Absage im Bezirk entscheiden können, lautete Nowaks Vorwurf.

    Dabei hatte sich der Bezirksspielleiter bei der Begrüßung von Versammlungsleiter Daniel Scheble für die Vorgänge am Hochwasser-Wochenende bereits entschuldigt. „Es ist sicherlich nicht alles glücklich gelaufen“, räumte er gegenüber den Vereinsvertretern ein. Zu diesem Zeitpunkt war der etwas später erschienene Nowak noch nicht am Tagungsort. Der neue Kreisspielleiter Jürgen Friedrich aus Bäumenheim übte bei seiner Vorstellung in Sachen Hochwasser-Wochenende Eigenkritik und meinte, dass man seitens des BFV Fehler gemacht habe. Einige Spiele vom letzten Spieltag der Saison 2023/24 wurden überhaupt nicht durchgeführt, auch am Nachholspieltag eine Woche später nicht.

    Dillinger Ärger über Flex-System

    Erst einmal richtig in Fahrt, teilte der Dillingens Vereinsboss Nowak auch beim Thema Flex-Spielklassen aus: Ab der neuen Saison können nämlich Spiele dieser Gruppen auch mit zehn, acht oder sieben Mann bestritten werden. Bisher war die Regelung im Donau-Bereich so, dass bei Personalknappheit die Reduzierung einer Mannschaft in Flex-Ligen bei neun Spieler lag. „Das ganze System ist doch krank“, wetterte Nowak und erinnerte daran, dass in früheren Zeiten bis zur Kreisliga hinauf die zweiten Mannschaften eines jeden Vereins jeweils das Vorspiel der ersten Mannschaft bestritten haben.

    Scherzhaft gemeint bemerkte Nowak, dass dabei die Spieler der Reserve bei Auswärtsspielen dem Gastgeber oft das Sportheim „leer gesoffen“ und die Vereine von den daraus resultierenden Umsätzen profitiert hätten. Ein Vertreter des SV Donaualtheim bemängelte die Flex-Regelung insofern, als es für Mannschaften, deren Reserve bis zu 15 Spieler zur Verfügung habe, bei einem Spiel mit beispielsweise nur sieben Akteuren, etlichen Kickern mitteilen müsste, an diesem Spieltag nicht gebraucht zu werden. Dies könne nicht im Sinne des Fußballs sein, hieß es. Spielleiter Daniel Scheble entgegnete, dass es immer noch besser sei, ein Flex-Spiel mit reduzierter Mannschaftsstärke durchzuführen als gar kein Spiel. Der BFV-Funktionär teilte zuvor mit, dass ab der kommenden Saison auch Mannschaften, die mehr als drei Flex-Spiele bestreiten, aufsteigen können. Im Falle eines Aufstiegs, so Scheble, müsse dann aber immer mit Elferteams in der höheren Liga gespielt werden.

    Ein Vertreter des TKSV Donauwörth monierte, dass in der Endphase einer Saison bei entscheidenden Spielen um den Auf- und Abstieg oft ältere Schiedsrichter die Partien leiten würden, deren Laufleistungen sehr zu wünschen übrig ließen. Auch bei diesem Punkt meldete sich Christoph Nowak nochmals kritisch zu Wort und meinte an die Adresse von Schiedsrichter-Obmann und Einteiler Ulrich Reiner gerichtet, dass er „keinen guten Job“ mache. Gegenüber unserer Zeitung weist Reiner die Kritik in Sachen Schiedsrichter-Einteilung zurück, da Spiele, welche den TKSV Donauwörth betreffen, nicht von ihm, sondern vom Kollegen der Gruppe Nordschwaben besetzt werden.

    „Stopp-Konzept“ für Schiedsrichter

    Zum Zeitpunkt der Nowak-Schelte hatte Ulrich Reiner (Vorsitzender der Freien Wähler im Landkreis Dillingen) die Tagungsstätte in Holzheim wegen eines politischen Termins bereits verlassen, informierte zuvor aber die Vereinsvertreter darüber, dass die Referees der Schiedsrichtergruppe Donau in der abgelaufenen Saison insgesamt 2888 Spiele geleitet hätten und es beim jüngsten Neulingskurs 18 Teilnehmer gegeben habe. Reiner appellierte an die Vereinsverantwortlichen, Rücksicht zu nehmen, wenn junge Neulinge kommen und Spiele leiten. Eingeführt, so der Obmann, werde in der neuen Saison das sogenannte „Stopp-Konzept“ des DFB, wonach Schiedsrichter die Möglichkeit hätten, bei hitzigen Phasen eines Spiels dieses für zwei bis drei Minuten zu unterbrechen, damit sich die Beteiligten wieder beruhigen. Unterbrechungen seien auch bei verbalen Anfeindungen von außen möglich, so der Obmann. Sportrichter Patrick Richnow berichtete von weniger Verfahren als in der Vorsaison, die meisten Fälle seien Beleidigungsdelikte gewesen.

    Abgesehen vom Hochwasser-Wochenende war Spielleiter Daniel Scheble mit dem Verlauf der Saison 2023/24 „hoch zufrieden“. Lediglich eine Absage am zweiten Spieltag im August bei bestem Wetter habe ihn verwundert. Meisterurkunden erhielten Jakob Springer als Vertreter des TV Gundelfingen (Meister der A-Klasse West II) und Jochen Manzenrieder vom VfL Zusamaltheim. Die zweite Mannschaft der Zusamtaler holte den Titel in der Reserverunde der A-Klasse West III.

    Im Hinblick auf die neue Saison 2024/25 gab Scheble bekannt, dass der erste Spieltag in allen Donau-Klassen am Wochenende 10./11. August erfolge, Termine für die Hallen-Landkreismeisterschaft noch nicht fixiert seien. Fest stehe allerdings, dass die Endrunde um die Hallenmeisterschaft im Fußball-Kreis Donau am 6. Januar 2025 in Höchstädt stattfindet und der Landkreis Dillingen dabei vier Vertreter stellen wird. Die SG Wittislingen/Ziertheim, so Scheble, habe kurzfristig eine dritte Mannschaft nachgemeldet, die in der Reservegruppe der A-Klasse West II spielen wird

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