![](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/modal-user-780w.jpg)
Noch ein Mobilfunkmast für Holzheim
![Sowohl in Ellerbach als auch in Eppisburg soll ein Mobilfunkmast errichtet werden. Für den Eppisburger Mast kann die Gemeinde Holzheim nun ein passendes Grundstück vorschlagen. Sowohl in Ellerbach als auch in Eppisburg soll ein Mobilfunkmast errichtet werden. Für den Eppisburger Mast kann die Gemeinde Holzheim nun ein passendes Grundstück vorschlagen.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Standortsuchen beschäftigen den Gemeinderat in Holzheim. Es geht um einen Mobilfunkmast in Eppisburg und noch eine Neuerung ist im Gespräch.
![Noch ein Mobilfunkmast für Holzheim](https://www.augsburger-allgemeine.de/img/bilder/crop58909826/2073055328-cv1_1-w40-owebp/Christina-Brummer?t=.jpg)
„Kommt da auch 5G drauf?“, fragt ein Bürger, als im Holzheimer Gemeinderat am Dienstag das Thema Funkmast zur Sprache kommt. Die Antwort des Bürgermeisters Simon Peter (Freie Wähler) fällt knapp aus: „Ja, irgendwann kommt da 5G drauf.“ Denn um Funkfrequenzen sollte es an diesem Abend eigentlich nicht gehen. Der Bau des fraglichen Funkmasts am Hartfeld in Höhe von 41 Metern wurde vom Gemeinderat einstimmig beschlossen. Der Standort sei schließlich kein neuer, so der Bürgermeister. Die Lage südwestlich von Ellerbach an der Grenze zu den Staatsforsten steht schon seit etwa eineinhalb Jahren fest. Daher stand er auch am Dienstag nicht mehr zur Debatte.
Neu ist jedoch das Vorhaben des Mobilfunkanbieters Vodafone, der im Umkreis von Eppisburg einen weiteren Mast errichten möchte. Das Unternehmen hat die Standortplanung an Dienstleister weitergereicht und diese sind nun auf die Gemeinde Holzheim zugegangen, um mögliche Standorte auszuloten. Die Gemeinde solle innerhalb von 60 Tagen Vorschläge unterbreiten, die das Planungsunternehmen im Anschluss prüfen wolle, so Peter.
Die Bürger sollen mit ins Boot geholt werden
Der Rathauschef begrüßt das Vorgehen, denn so habe die Gemeinde ein Mitspracherecht. Um zu vermeiden, dass es zu einem langen Hin und Her kommt, so wie es im Dillinger Stadtteil Kicklingen der Fall war, hat Bürgermeister Peter laut eigener Aussage zuvor die Lage auf Bürgerseite sondiert. „Es ist wichtig, die Menschen mit ins Boot zu nehmen“, sagte der Gemeindechef am Dienstag in der Sitzung. „Wir wollen nicht, dass es zu nah an der Bebauung ist.“
In der engeren Auswahl stünden deshalb aus seiner Sicht zwei gemeindliche Grundstücke im nördlichen Außenbereich von Eppisburg. Würde ein Mast dort errichtet, wäre er vom Dorf 1000 beziehungsweise 1600 Meter entfernt. Die Gemeinderatsmitglieder hörten sich die Vorschläge zunächst an, abgestimmt wurde zwar an diesem Abend nicht, dennoch ließen einige von ihnen Zustimmung erkennen.
Tobias Hahn (Freie Wählervereinigung Weisingen) wollte vom Bürgermeister wissen, ob die mit der Standortsuche beauftragte Firma schon eine Messung durchgeführt hat, ob in dem angegebenen Umkreis ein Mast überhaupt sinnvoll wäre. Peter sagte, er gehe davon aus, dass, sobald Vorschläge auf dem Tisch liegen, das von Vodafone beauftragte Unternehmen auch die entsprechenden Messungen durchführen würde.
Holzheim könnte eine Seniorentagespflege bekommen
Anderes Thema, gleiches Problem: Einmal mehr ging es an diesem Abend um die Suche nach einem Standort, auch wenn diese in dem Fall noch ein wenig hypothetischer blieb als die Suche nach dem Platz für den Eppisburger Mobilfunkmast. Philip Schaal von der Ökumenischen Sozialstation Dillingen, ihres Zeichens die größte ambulante Pflegestation im Landkreis, erwägt, eine ambulante Seniorentagespflege aufzubauen. Die Sozialstation ist bereits mit einem ambulanten Pflegedienst in Holzheim vor Ort, hat sich aber nun auf Anregung des Rathauschefs an eine Standortanalyse für eine Seniorentagespflege gemacht. Holzheim sei laut Schaal dabei ein heißer Kandidat, da im Umkreis von zehn Kilometern einige kleinere Gemeinden versorgt werden könnten. Zwar gebe es im Einzugsgebiet einer möglichen Tagespflege nicht überdurchschnittlich viele Senioren, dennoch seien im Umkreis 20 Prozent der Einwohner über 65.
Das entspreche dem bayerischen Durchschnitt, so Schaal. Im Moment komme im Landkreis ein Tagespflegeplatz auf 271 Senioren über 65 Jahren. Das reiche aus seiner Sicht nicht aus: „Der Bedarf nimmt auch massiv zu.“ Auch in dieser Sache kam es am Dienstag nicht zu einer Abstimmung, bei manchen Gemeinderatsmitgliedern schien das Ansinnen der Ökumenischen Sozialstation jedoch grundsätzlich Anklang zu finden. Birgit Hofmeister (Wählervereinigung Holzheim) etwa betonte, dass die finanzielle Unterstützung für Menschen in Tagespflegestellen in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen habe und somit auch eine erhöhte Nachfrage zu erwarten sei.
Tagespflege in Holzheim könnte bis zu 20 Senioren betreuen
Rainer Egger (Wahlgemeinschaft Eppisburg) sagte, er halte es für wichtig, zunächst eine Bestandsaufnahme in der Gemeinde zu machen, bevor geplant werde. „Ich fange ungern was an, wo ich später sehe, dass noch zusätzlicher Bedarf da wäre. Eine neutrale Analyse wäre mir wichtig, vielleicht kommt ja auch raus, dass sich die Pflegestation hier nicht lohnt.“ Es könne jedoch auch sein, dass zusätzlicher Bedarf nach stationärer Pflege bestehe, so Egger. Schaal sagte, Bedarf sei da, dennoch müsse man immer die Lage auf dem Arbeitsmarkt berücksichtigen. „Wir stellen im Moment fast jeden ein, der Markt ist leer.“ Eine Tagespflege sei besser planbar als eine stationäre Einrichtung. Denkbar sei laut Schaal eine Einrichtung mit zwölf bis 20 Tagespflegeplätzen.
Lesen Sie auch:
Die Diskussion ist geschlossen.