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Holzheim: In Holzheim könnten sechs neue Windräder entstehen

Holzheim

In Holzheim könnten sechs neue Windräder entstehen

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    Wenn Holzheim wirklich Windkraftanlagen baut, dann würden Sie im Wald stehen. So wie die acht Anlagen bei Zöschingen.
    Wenn Holzheim wirklich Windkraftanlagen baut, dann würden Sie im Wald stehen. So wie die acht Anlagen bei Zöschingen. Foto: Annemarie Rencken (Archivbild)

    Sechs Windkraftanlagen. Wenn alles gut läuft, könnten sie sich künftig im Weisinger Forst südlich von Holzheim drehen und nachhaltigen Strom direkt vor Ort produzieren. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg. Dennoch schätzt Bürgermeister Simon Peter das Vorhaben derzeit als "realistisch" ein. Denn eine erste Analyse habe gezeigt, dass es im Gemeindegebiet ausreichende Windgeschwindigkeiten gibt. Und "sinnige Flächen", auf die man die Windräder bauen könnte - mitsamt der Berücksichtigung aller gesetzlichen Rahmenbedingungen. Peter blickt dem Ganzen deswegen bis jetzt "sehr positiv entgegen". Auch, weil der bayerische Staat das Thema Windkraft mittlerweile mehr zu unterstützen scheine

    Bis jetzt steht man bei den Planungen allerdings noch ganz am Anfang. Gewissermaßen sogar noch auf der Stufe davor, denn es wurde vor Kurzem erst einmal nur das Potenzial für erneuerbare Energien in Holzheim vorgestellt. Ein Vorgespräch gewissermaßen, bei dem die Gemeinderäte in einer nicht-öffentlichen Sitzung darüber informiert wurden, wie und wo erneuerbare Energien im Gemeindegebiet ausgebaut werden könnten. Während sich laut Peter für Photovoltaikanlagen allerdings keine kommunalen Flächen wirklich anbieten würden und eine Umsetzung daher eher unwahrscheinlich scheint, sieht das beim Thema Windkraft vielversprechender aus.

    Ein erstes konkreteres Konzept soll vermutlich im September vorgestellt werden

    "Das sind jetzt wirklich nur erste Gedanken und Entwürfe", sagt Daniel Koglin von der Firma GP Joule gegenüber unserer Redaktion, der die Analyse zusammen mit einem Kollegen vorstellte. Ein konkreteres Erstkonzept für die möglichen sechs Windräder möchte sein Team nach der Sommerpause präsentieren, wahrscheinlich im September. Bis dahin soll in enger Abstimmung mit Bürgermeister Peter und dem Gemeinderat konkretere Flächen für die möglichen Windkraftanlagen festgelegt, geprüft und dann in einer öffentlichen Sitzung vorgestellt werden. "Uns war es wichtig, nicht zu viel Zeitdruck aufzubauen, damit sie das Ganze vernünftig präsentieren können", sagt Peter.

    Der Gemeinderat stehe dem Thema Windkraft offen gegenüber, wenn alle gesetzlichen Rahmenbedingungen eingehalten werden können. "Wir wollen auf jeden Fall die Anwohner schützen und die Bürger bei dem Projekt mitnehmen", sagt Peter. Deswegen wolle der Gemeinderat auch umfassend informieren, sobald es Konkreteres gebe. Auch Bürgerbeteiligungen, etwa durch Nahwärme oder eine Genossenschaft, wie zum Beispiel beim Windpark in Zöschingen, seien wahrscheinlich - sollten die Windräder tatsächlich gebaut werden.

    Das Projekt soll für das Aschberg-Gebiet passen

    Birgit Hofmeister, Gemeinderätin aus Holzheim, bestätigt diese Einschätzung: "Im Gemeinderat gibt es die Tendenz zu absoluter Offenheit bei dem Vorhaben", sagt sie. Ihren Kolleginnen und Kollegen sei es allerdings wichtig, dass etwa die 10H-Regel bei den Anlagen eingehalten werde. Diese Regel besagt, dass Windräder mindestens zehnmal so viel Abstand zum nächsten Ort haben müssen, wie sie hoch sind. Aktuell plant die Bayerische Landesregierung, die umstrittene Regel so anzupassen, dass etwa in Wäldern ein Abstand von 1000 Metern ausreichen soll

    "Uns ist es sehr wichtig, dass das Projekt für das Aschberg-Gebiet auch passt", sagt Hofmeister. So soll nicht nur geprüft werden, ob die Abstände wirklich eingehalten werden können. Sondern es soll etwa ermittelt werden, ob die Anlagen tatsächlich so viel Strom erzeugen würden, wie geplant. Sie persönlich stehe den möglichen Windrädern "sehr positiv" gegenüber: "Ich finde, es würde ein Zeichen setzen in der heutigen Zeit." Dass man nicht nur mehr Strom wolle, und dann gegen alle Alternativen sei. 

    Wie groß ist das Potenzial für Windkraft im Landkreis Dillingen?

    Experten sagen, dass es an vielen Stellen im Landkreis Potenzial für wirtschaftliche Windkraftanlagen gibt. Doch wie groß ist das Potenzial für Windkraft südlich von Holzheim? Laut dem Energieatlas Bayern gibt es in dem Gebiet in 160 Metern Höhe Windgeschwindigkeiten von etwa 5,8 und 5,9 Meter pro Sekunde. Laut einer Faustregel lohnt sich ein Windrad ab sechs Metern pro Sekunde. Hans-Jörg Barth von der eza!, der den Landkreis zum Thema Erneuerbare Energien berät, schätzte die Situation in Orten wie Holzheim in einem Interview gegenüber unserer Zeitung folgendermaßen ein: "Bevor man ein Windrad baut, muss man die Geschwindigkeiten vor Ort messen. Idealerweise ein Jahr lang. Das ist sehr wichtig, um die Wirtschaftlichkeit abschätzen zu können". Detaillierte Messungen werden in Holzheim noch erstellt, wenn die Planung für die Standorte konkreter wird.

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