Ein Landwirt muss eben doch nicht bei Wind und Wetter raus. Zumindest nicht am Feldtag in Holzheim. Da es den Vormittag über regnete, waren die Leute am Sonntag vor allem in der Halle, die der Verein Freunde alter Fuhrwerke und Fahrzeuge zur Verfügung gestellt hat. Organisator des diesjährigen Feldtags ist Martin Mannes, der zugleich auch Vorstand des Holzheimer Vereins ist: „Am Vormittag hätte das Wetter natürlich besser sein können, aber im Großen und Ganzen lief alles gut“, sagt er. Als es gegen Mittag aufklarte, konnte dann auch mit der traditionellen Feldarbeit begonnen werden.
Gezeigt wurde den etwa 1000 Zuschauerinnen und Zuschauer bei der Veranstaltung, wie mit historischen Geräten zu früheren Zeiten Landwirtschaft betrieben wurde. Beim diesjährigen Feldtag lag der Fokus auf der Bewirtschaftung von Grünland. „Es sind immer mehr Leute auf das Feld gekommen und haben zugesehen“, erzählt Mannes. Alle seien sehr interessiert und begeistert gewesen. Nicht nur Landwirte waren in Holzheim anwesend: „Von der jungen Familie bis hin zu älteren Menschen war alles dabei“, sagt Mannes.
Etwa 30 Traktoren nahmen beim traditionellen Baumstammziehen in Holzheim teil
Zudem konnten alle Teilnehmenden ihre historischen Geräte ausstellen, was nach Schätzung von Mannes auch zwischen 80 und 100 Besitzer alter Maschinen taten. Von Traktoren über Pkw und Lkw bis hin zu Motorrädern war vieles geboten: „Natürlich sind es viele Sammler, die öfter mit dabei sind, aber es kommen auch immer neue Leute“, sagt Mannes.
Für die Kinder haben die Freunde alter Fuhrwerke und Fahrzeuge eine Strohburg aufgebaut, welche auch rege erkundet wurde. „Die großen Heuballen dienen quasi als Turngerüst“, sagt Mannes. Und auch die Erwachsenen konnten sich austoben. Denn beim diesjährigen Feldtag in Holzheim wurde wieder das traditionelle Baumstammziehen veranstaltet. Etwa 30 Besucher stellten sich mit ihren Traktoren der Herausforderung. „Das war wieder ein Magnet, da haben sehr viele Leute zugeschaut“, sagt Mannes. Gewinnen konnte man dabei nichts, es ging lediglich um den Spaß.
Die Freunde alter Fuhrwerke zeigen den etwa 1000 Zuschauern eine antiken Drehmaschine
Zudem präsentierten die Freunde alter Fuhrwerke und Fahrzeuge auch die Funktionsweise einer antiken Drehmaschine mit einer Ballenpresse. Heutzutage wird diese Aufgabe von Mähdreschern erledigt. Bevor diese zum landwirtschaftlichen Standard wurden, wurde das Heu in Garben nach Hause gefahren. „Es ging sich zeitlich nicht aus, alles im Sommer zu dreschen“, erklärt Mannes. Deswegen habe man es gedreht, diese Garben dann eingelagert und nach und nach gedroschen.
Einen aktiven Teil der Planung hat in diesem Jahr die Jugendgruppe des Holzheimer Vereins, die „Jungschrauber“, übernommen. Knapp 35 der insgesamt 105 Vereinsmitglieder sind Teil der Jugendgruppe. Diese sind auch abseits der Feldtag-Planung aktiv. Die Freunde alter Fuhrwerke und Fahrzeuge haben einige alte Maschinen gekauft: zwei Mähdrescher, ein Multicar, einen Feld- und einen Maishäcksler sowie zwei Traktoren von Lanz. Die Maschinen wurden zwischen den 50er- und 70er-Jahren gebaut. Diese werden in der Werkstatt von den Mitgliedern repariert und gehen dann auf Feldeinsatz: „Aber nur zur Gaudi“, erklärt Mannes. Immer, wenn sich die Gelegenheit ergebe, werden die Fahrzeuge von den Vereinsmitgliedern ausprobiert. Die Feldarbeit findet bei den Mitgliedern, die als Landwirte aktiv sind, zum großen Teil mit moderneren Maschinen statt.
Der nächste Feldtag wird erst 2026 stattfinden
Der nächste turnusmäßige Feldtag in Holzheim wird erst in zwei Jahren wieder stattfinden. „Die ganze Organisation ist ein relativ großer Aufwand“, erklärt Mannes. Deshalb habe man sich im Verein geeinigt, die Veranstaltung nur alle zwei Jahre durchzuführen. Das Wochenende steht jedoch bereits fest. Auch 2026 wird der Feldtag am letzten Sonntag im August stattfinden.
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