Die Mitglieder des Höchstädter Bauauschusses sind sich einig. Jetzt müssen nur noch die Verantwortlichen des Abfallwirtschaftsverbands (AWV) den Plänen zustimmen. Und die sehen laut Bürgermeister Gerrit Maneth vor, dass der Recyclinghof einen neuen Standort in Höchstädt bekommen soll - im geplanten Industriegebiet, das im Norden der Stadt über dem Lückenschluss derzeit entwickelt wird. Es gibt nur einen Haken: Eine Realisierung eines neuen Recyclinghofes an dieser Stelle würde den AWV rund eine halbe Million Euro mehr kosten. Aber: "Die Vorteile sind wesentlich mehr", erklärt Maneth.
Momentan muss man durch ein Höchstädter Wohngebiet fahren
Wie berichtet, will der AWV den Recyclinghof, der aktuell bei der Skateranlage in Höchstädt seinen Standort hat, modernisieren. Zeitgemäß ausbauen, wie es der Bürgermeister ausführt. Tiefergelegte Container, Überdachungen und mehr sind geplant. Dafür gibt es zwei Alternativen: Ausbau am jetzigen Standort oder eben Neubau im Industriegebiet. "Der Bauausschuss ist sich einstimmig einig, dass es der neue Standort besser wäre", so Maneth. Unter anderem glauben die Ausschussmitglieder, dass sich die Tonnagen erhöhen werden. Sei es aufgrund der Nähe zu Gewerbetreibenden, und: "Aktuell muss man durch ein Wohngebiet zum Recyclinghof", sagt der Bürgermeister. So mancher Bürger und so manche Bürgerin würde sich gut überlegen, ob er oder sie deshalb nicht gleich zu einem größeren Standort, beispielsweise nach Dillingen, fahre. "Die Anbindung am Lückenschluss wäre hervorragend."
Mehr Lastwagen könnten ein höheres Risiko für die Jugendlichen sein
Für die Höchstädter gibt es aber noch einen weiteren, wichtigen Grund, warum sie sich den Standortwechsel wünschen. Direkt am Recyclinghof befindet sich die Skateranlage, Jugendliche treffen sich dort regelmäßig. Der Freizeitbereich soll für die jungen Menschen in Höchstädt weiter ausgebaut werden. Schon jetzt sei das Verkehrsaufkommen durch Lastwagen, die zum Recyclinghof fahren, hoch. Bei einer Modernisierung befürchten die Höchstädter Ausschuss-Mitglieder eine noch höhere Belastung, "und damit ein Risiko", so Gerrit Maneth. müsste weichen, eine andere vergleichbare Fläche habe die Stadt nicht.
Der Jugendtreff in der Dillinger Straße könnte verlagert werden
Wenn der AWV dem Wunsch der Stadt folge, dann solle der Jugendtreff von der Dillinger Straße zum Skaterplatz verlagert werden. Die Räte und der Bürgermeister stellen sich das so vor: Der Abfallwirtschaftsverband könne auf den Rückbau verzichten, die Stadt übernehme die Sanierung und die Altlasten - um eben für die Jugendlichen einen passenden Ort zu schaffen. Und: Die Stadt wäre bereit, dem AWV im neuen Industriegebiet kein Grundstück zu verkaufen, sondern längerfristig zu verpachten. Um Kosten zu sparen. Denn, so erklärt es Bürgermeister Maneth, der Neubau würde rund eine halbe Million Euro mehr als die Modernisierung am jetzigen Standort ausmachen. "Wir bereiten alle Unterlagen vor und suchen die Gespräche mit dem AWV", sagt Maneth. Im Sinne einer "optimalen Stadtentwicklung" wolle er gemeinsam eine Lösung finden.
Bekommt Deisenhofen eine Verkehrsinsel?
Bauliche Veränderungen wünschen sich auch die drei Deisenhofener Stadträte. Oder anders: Der Bauausschuss hat über eine Antrag für eine 30-Kmh-Zone und eine Verkehrsinsel am Ortseingang in der Mörslinger Straße diskutiert. Maneth: "Wir haben alle zugestimmt, dass wir das Landratsamt als zuständige Behörde informieren." Da es sich um eine Kreisstraße handelt, sei nicht die Stadt zuständig. Aber: Künftig soll die Straße in Deisenhofen auch "auf die Liste" der Kommunalen Verkehrsüberwachung. Denn, so haben es die Geschwindigkeitsmessungen ergeben, es wird zu schnell gefahren.
Für die große Lösung, wie es Maneth beschreibt, hat sich der Ausschuss in Sachen Gewerbegebiet „Kapellenäcker“ in Deisenhofen nun entschieden. Sprich, einstimmig sei ein Bebauungsplan festgelegt worden, der unter anderem beinhaltet, dass das Gewerbegebiet in Abschnitten realisiert werden solle. Von Süden nach Norden solle es befüllt werden. Dabei, das betont der Höchstädter Bürgermeister, wolle man genau hinschauen und aussuchen, welche Firma sich dort künftig ansiedelt. In enger Absprache mit den Deisenhofener Vertretern solle das entschieden werden. Konkrete Anfragen gebe es bereits.
In Höchstädt stehen bald blaue Bänke in der Stadt
Das gibt es im Landkreis Dillingen noch nicht. In Höchstädt bald an mehreren Orten. Der aktive Seniorenbeirat hat sich ein besonderes Konzept überlegt. Künftig gibt es in der Stadt und den Stadtteilen sogenannte "Schwäzlebänke". Das sind Bänke, die signalisieren sollen: "Komm her und ratsch mit mir". Gerrit Maneth: "Wir wollen das in den kommenden Wochen etablieren und haben vier Bänke bereits bestellt." Die erste Schwäzlebank wird im Höchstädter Stadtpark über dem Pulverbach in Richtung Seniorenheime installiert. Eine Bank koste brutto 830 Euro, 500 Euro habe der Seniorenbereit schon gesammelt. Und: "Die Bänke sind blau, daran sind sie sofort zu erkennen", sagt Maneth.