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Höchstädt: Was macht eigentlich die Xaveri-Bruderschaft in Höchstädt?

Höchstädt

Was macht eigentlich die Xaveri-Bruderschaft in Höchstädt?

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    Der Altar des Heiligen Franz Xaver in der Höchstädter Stadtpfarrkirche.
    Der Altar des Heiligen Franz Xaver in der Höchstädter Stadtpfarrkirche. Foto: Lioba Reiter

    Was macht in der heutigen Zeit eine Bruderschaft? Was hat ein Hutclub mit Wetten zu tun? Im Rahmen der Serie „Was macht eigentlich ... ?“ stellen wir Vereinigungen aus dem ganzen Landkreis Dillingen ins Rampenlicht, die sonst eher im Hintergrund agieren.

    Für eine gute Sterbestunde wird im katholischen Glauben zu einem bestimmten Heiligen gebetet: Francisco de Xavier, im deutschsprachigen Raum bekannt als Heiliger Franz Xaver. Dieser Aufgabe hat sich die Xaveri-Bruderschaft verschrieben, die an mehreren Standorten in Deutschland vertreten ist, darunter auch in Höchstädt. Die dortige Vorsitzende ist Hildegard Nerlinger. Sie schätzt die Anzahl der Mitglieder derzeit auf etwa 100. Auch wenn der Name etwas anderes vermuten lässt, sind die meisten davon Frauen. Denn: „Die Männer Höchstädts gehören nämlich zur marianischen Männerkongregation“, erklärt Nerlinger. Die Marianische Kongregation (lat. Congregatio Mariana) ist eine vom Jesuitenpater Jean Leunis im Jahre 1563 errichtete kirchliche Vereinigung, die 1584 von Papst Gregor XIII. bestätigt wurde. Die erste Gründung einer Marianischen Kongregation im deutschsprachigen Raum fand 1573 in Wien statt, es folgte 1574 Dillingen. 1576 wurde die Kongregation in Köln gegründet, 1582 Koblenz und 1588 Augsburg.

    Zurück zur Xaveri-Bruderschaft: Deren Mitglieder sind dazu angehalten, täglich ein „Vater unser“ für eine gute Sterbestunde zu beten. Seit 1723 üben sie diese Tätigkeit aus, also seit mehr als 300 Jahren. Im Jahr 2006 gab es für den Franz-Xaver-Altar der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Höchstädt eine umfangreiche Restauration. Die Mitglieder der Bruderschaft unterstützten dieses Projekt mit ihren Spenden.

    Die Mitgliedschaft in der Höchstädter Bruderschaft wird vererbt

    Die Mitgliedschaft der Xaveri-Bruderschaft werde traditionell in der Familie weitergegeben, erklärt die Vorsitzende Nerlinger. Das helfe, die Gemeinschaft auch in Zukunft zu erhalten. Theoretisch dürfe aber jeder beitreten, der möchte, sagt Nerlinger. Wichtig sei nur, „dass man getauft ist und einen Bezug zur Kirche hat“. Besondere Aktionen, Traditionen oder Aktivitäten gebe es nicht, da die Xaveri-Bruderschaft kein klassischer Verein ist, erklärt Hildegard Nerlinger. Nur zum 300-jährigen Jubiläum im vorigen Jahr gab es am 3. Dezember, dem Namenstag des heiligen Franz-Xavers, nachmittags eine Feierstunde.

    Das Gebet für eine gute Sterbestunde bleibe jedoch die Hauptaufgabe der Bruderschaft, so die Vorsitzende. Denn nicht sie, sondern die Glaubensgemeinschaft der Kirche solle im Vordergrund stehen. Einmal im Monat findet ein eigener Rosenkranz statt. Außerdem gibt es monatlich eine heilige Messe, die für alle verstorbenen Mitglieder der Xaveri-Bruderschaft gefeiert wird. Anfang Juli findet zudem der Hauptkonvent an einem Sonntag statt, so Nerlinger. Teil davon ist auch einen Opfergang, dessen Gaben im Nachhinein für verschiedene Projekte gespendet werden, erklärt die Vorsitzende. Die Bruderschaft hat auch ein eigenes Gebet, in dem sie den heiligen Franz Xaver für immer zu ihrem Beschützer und Fürsprecher erwählt. Die Mitglieder bitten ihn, beim Sterben zu helfen und um „das Geschenk eines guten Todes“.

    Francisco de Xavier, im deutschsprachigen Raum bekannt als Heiliger Franz Xaver, im Italienischen als Francesco Saverio, war einer der Wegbereiter christlicher Mission in Ostasien. Heute gilt er unter Gläubigen als Schutzpatron von Indien, Patron aller Missionare und Missionen sowie der Seereisenden. Er starb im Jahr 1552 während seiner Missionsarbeit in China an Fieber und wurde 1622 durch Papst Gregor XV. heiliggesprochen.

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