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Höchstädt: Wurstketten und Wackeldackeln sind die Höhepunkte des Kappenabends

Höchstädt

Wurstketten und Wackeldackeln sind die Höhepunkte des Kappenabends

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    Das Männerballett trat unter dem Motto "Wickie und die starken Männer" auf. Die Gruppe erhielt tosenden Applaus.
    Das Männerballett trat unter dem Motto "Wickie und die starken Männer" auf. Die Gruppe erhielt tosenden Applaus. Foto: Taisia Matwejew

    Das Läuten von Glockenschlägen leitet den diesjährigen Kappenabend der Schlossfinken ein. Nun, neu geschmückt nach dem Hofball, ist das Zentrum des Geschehens die Bühne der Nordschwabenhalle in Höchstädt. Sogar leer scheint die Kulisse bereits vielversprechend. Über die neben der Bühne stehende Leinwand flimmern Bilder und Videos früherer Regenten. Kleine und große Schlossfinken sind zu sehen, wie sie fleißig üben. Als der Scheinwerfer die Bühne erhellt und die Prinzenpaare in der Mitte stehen, erscheint der ganze Hofstaat in seiner vollen Stärke.

    Die Büttenrede liegt nicht schwer im Magen

    Die Büttenrede von Lukas Lenz hinterlässt ein heiteres Publikum.
    Die Büttenrede von Lukas Lenz hinterlässt ein heiteres Publikum. Foto: Taisia Matwejew

    Rund 150 Tänzer und Tänzerinnen stehen auf der Bühne und die Mitte zieren die beiden Prinzenpaare: Prinzessin Pia (Nawratil) und Eric (Pudwill) sowie Sandra (Fischer) und Michael (Feistle). Wer bereits den Hofball besucht hat, darf sich auch an diesem Tag wieder darauf freuen, die Prinzengarde, die "Flying Narrows" und den Showtanz zu sehen. Bevor die Großen zeigen, was sie können, stellt der kleine Hofstaat sein Programm vor. Mit den Sonnenkindern wird der Kappenabend eröffnet. Als Stinktier, Bären oder Mäuse, als Affen oder Elefanten zeigen die Kleinen, wie Tiere in der Disco tanzen. Mit den Dance Kids und den kleinen Hofnarren geht es in den Süden. Auch die kleine Garde sowie Teeniegarde funkeln um die Wette. Stolz zeigen sie in ihren neuen Gewändern, dass sie der Prinzengarde in Nichts nachstehen.

    Am Kappenabend wird es nicht langweilig, etwa als "Dumbledore" seinen Rücken den Zuschauern zuwendet und nur von seiner bunten Unterhose bedeckt von der Bühne geht.
    Am Kappenabend wird es nicht langweilig, etwa als "Dumbledore" seinen Rücken den Zuschauern zuwendet und nur von seiner bunten Unterhose bedeckt von der Bühne geht. Foto: Taisia Matwejew

    Traditionell darf beim Kappenabend auch der Humor nicht zu kurz kommen. So bleibt selbst zur Faschingszeit niemand mehr von der Klimakrise verschont. Das zeigt der als Aktivist verkleidete Lukas Lenz mit seiner satirischen Dichtung. Doch seine Büttenrede liegt nicht schwer im Magen. „Schickt die Aktivisten in den Kindergarten“, scherzt Lenz - zum Spielen mit Kleber und Farbe. So sorgt der 18-Jährige für viele Lacher.

    Auch das Lieblings-Thema des Trios "Gebrüder Höchstädt" kommt auf den Tisch

    Eine letzte Reise durch die Stadtgeschichte geben an diesem Abend die Gebrüder Höchstädt. Auf dem Foto Bernhard Ahle.
    Eine letzte Reise durch die Stadtgeschichte geben an diesem Abend die Gebrüder Höchstädt. Auf dem Foto Bernhard Ahle. Foto: Taisia Matwejew

    Prinzessin Sandra und Prinz Michael sowie der Vize-Präsident des Bayerisch-Schwäbischen Fastnachtsverbandes Mike Tögel verteilen an diesem Abend einige Orden. Doch die hervorstechendsten Auszeichnungen scheinen die Wurstketten zu sein, mit denen das Trio Gebrüder Höchstädt zum Abschied geehrt wird. 

    Ehrungen gab es beim Kappenabend: (von links) Franz Lämmermaier sowie die Gebrüder Höchstädt Wolfgang Lämmermaier, Bernhard Ahle und Wolfgang Saur.
    Ehrungen gab es beim Kappenabend: (von links) Franz Lämmermaier sowie die Gebrüder Höchstädt Wolfgang Lämmermaier, Bernhard Ahle und Wolfgang Saur. Foto: Taisia Matwejew

    Schlossfinken-Vorsitzender Bernhard Veh lobt sie mit den Worten: „Sensationell und einmalig“. Auch am Samstagabend bedienen sich Bernhard Ahle, Wolfgang Saur und Wolfgang Lämmermaier ihres Lieblingsthemas: den Politikern. Etwa holen sie bei ihrem Auftritt Landrat Markus Müller auf die Bühne, um ihm einen Wackeldackel zu schenken: „Ein nützlicher Platzhalter bei Sitzungen“, scherzen sie. In ihrer letzten Vorstellung lassen sie mehrere Höchstädter Märchen Revue passieren und schlüpfen nochmals in frühere Rollen aus vergangenen Auftritten. Neben dem (Bürgermeisterwahl)-Kampf zwischen Gerrit, dem Kahlen, und Stephan, dem Wortkargen, war auch die Linie 8 dabei, die vor elf Jahren Georg Winter auf dem Kappenabend nach München brachte. Im Abschiedsjahr wurde nun Manuel Knoll von der Linie 8 nach

    Das Trio (von links) Marina Baumgartner, Thomas Schmitt und Stefanie Mair-Breskott begeisterte als „Administrative Tourism Manager“.
    Das Trio (von links) Marina Baumgartner, Thomas Schmitt und Stefanie Mair-Breskott begeisterte als „Administrative Tourism Manager“. Foto: Isolde Saur

    Das Männerballett tritt unter dem Motto "Wickie und die starken Männer" auf. Die Gruppe erhält tosenden Applaus. Nicht zu vergessen ist der Regisseur Franz Lämmermaier. Auch bei der Aufführung des Trios Marina Baumgartner, Stefanie Mair-Breskott und Thomas Schmitt als „Administrative Tourism Manager“ unterstützt er mit seinem Können. Und Langeweile kommt da nicht auf. Auf die Suche nach mehr Touristen gehen zwei Höchstädter Damen mit einem Tourismusmanager. Sie schreiben während des Kappenabends einen Reiseführer, um mit Highlights wie Schloss, Shoppingparadies am Mühlenring oder einem „Wellnesscenter“ im umgebauten, aber nicht klimatisierten Schulgebäude mehr Gäste in die Donaustadt zu locken. 

    Auch für die Anreise haben die drei eine kreative Idee: Ein neu zu bauender Flughafen in Deisenhofen sollte als Ersatz für zahlreiche gesperrte Straßen und Schienenersatzverkehr dienen. „Kostet wie beim Hauptstadtflughafen BER nur zwei Milliarden Euro und dauert nur 14 Jahre – im Vergleich zu 40 Jahre B16 neu also ein Klacks“, lautet das Resümee.

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