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Höchstädt: Klassenzimmer in Höchstädt: Petition von Kerle scheitert

Höchstädt

Klassenzimmer in Höchstädt: Petition von Kerle scheitert

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    Die Petition von Xaver Kerle aus Lutzingen ist zurückgewiesen worden.
    Die Petition von Xaver Kerle aus Lutzingen ist zurückgewiesen worden. Foto: Peter Kneffel/dpa

    Die Entscheidung konnten die Menschen sogar live verfolgen. Am Donnerstag hat der Ausschuss für Bildung und Kultus am Bayerischen Landtag getagt. Bei Youtube wurde die Sitzung übertragen. Auf der Tagesordnung stand unter anderem eine Petition aus Lutzingen. Wie berichtet, hat Xaver Kerle diese eingereicht, weil er bemängelt, dass zwei Klassenzimmer der Grundschule in Höchstädt zu eng sind. Nicht generell, sondern während der Corona-Pandemie. Der notwendige Abstand sei nicht gegeben.

    Die Sachlage war im Landtag schnell geklärt

    Seine Kritik hat in den vergangenen Monaten hohe Wellen geschlagen, unzählige Briefwechsel mit offiziellen Stellen waren die Folge. Und: Xaver Kerles Kritik hat es bis in den Bayerischen Landtag damit geschafft. Und die Mitglieder um Minister Michael Piazolo haben diskutiert und eine Entscheidung getroffen: zurückgewiesen. Tobias Gotthardt, Abgeordneter der Freien Wähler und Leiter des Ausschusses, bestätigt dies am späten Nachmittag auf Nachfrage unserer Zeitung.

    Er erklärt: „Wir waren uns sehr schnell einig, die Sachlage war klar.“ So gebe es in den Räumen in Höchstädt weder Schwierigkeiten beim Hygieneschutz noch bei baurechtlichen Dingen. „Wir haben uns damit befasst und können mit ruhigem Gewissen sagen, dass alle Vorgaben eingehalten werden“, so Gotthardt. Damit ist die Petition von Xaver Kerle abgewiesen worden und somit erledigt.

    Keine Vorwürfe an die Verantwortlichen in Höchstädt

    Schon vor der Sitzung hat dies Johann Häusler, stellvertretender Vorsitzender der FW-Landtagsfraktion und Abgeordneter für den Landkreis Dillingen, ähnlich begründet. Gemeinsam mit Bürgermeister Gerrit Maneth habe er im November die Grund- und Mittelschule in Höchstädt besichtigt, Schulleiter Helmut Herreiner führte durch das Haus – speziell seien die Klassenräume der Klassen 1a und 1b im Untergeschoss, dem ehemaligen Theaterkeller, besichtigt worden. Häusler: „Ich war positiv überrascht von der großzügigen Raumaufteilung und der lockeren Anordnung der Schülertische, die zum großen Teil als Einzeltische aufgestellt waren. Der knapp 140 Quadratmeter große Theaterkeller wurde durch eine Trennwand in zwei Klassenzimmer aufgeteilt. In beiden Klassenzimmern waren zu diesem Zeitpunkt bereits moderne und funktionale Luftreinigungsgeräte und CO2-Ampeln aufgestellt.“

    Im ehemaligen Theaterkeller in Höchstädt

    Positiv aufgefallen sei ihm ebenfalls die nach seinem Dafürhalten „überdimensionierte Glasfensterfassade in beiden Räumen“. Und weiter: „Ich äußerte mich damals gegenüber dem Bürgermeister als Schulaufwandsträger und dem Schulleiter dahingehend, dass insbesondere im urbanen Bereich alle Beteiligten glücklich wären über ein derartiges Raumangebot und dessen Ausstattung verfügen zu können, das hier unbegründet beanstandet wird.“ Der Abgeordnete, der am Donnerstag seinen 70. Geburtstag feierte, habe auch zwei Rückmeldungen aus dem Elternbeirat der betroffenen Klassen erhalten, die sich von der eingereichten Petition distanzieren (wir berichteten). Außerdem sei der von Xaver Kerle geforderte Mindestabstand von 1,5 Meter, der in den Räumen nicht vollständig eingehalten werden könne, hinsichtlich des Hygienerahmenplans aber auch nicht erforderlich.

    Xaver Kerle war am Donnerstag nach der Entscheidung nicht mehr erreichbar, aber bereits im Vorfeld sagte er, dass er diesen Ausgang vermute. Ob er weitere Schritte unternehmen werde, wollte er sich überlegen. Er plädiert für eine Aussetzung der Schulpflicht während der Pandemie. Eltern sollten selbst entscheiden, ob sie die Kinder in die Schule schicken wollen oder nicht.

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