Eigentlich hätten 120.000 Euro aus München nach Höchstädt fließen sollen, um Digitaltafeln für die frisch sanierte Grund- und Mittelschule zu beschaffen. Diese von Digitalminister Fabian Mehring und dem Landtagsabgeordneten Manuel Knoll im Landtag durchgesetzte Sonderförderung drohte aber zuletzt an rechtlichen Vorgaben des Schulfinanzierungsgesetzes zu scheitern. Deshalb hat Digitalminister Mehring kurzfristig am Donnerstag Höchstädts Bürgermeister und Schulverbandsvorsitzenden Stephan Karg, Rektor Helmut Herreiner und den Landtagsabgeordneten Manuel Knoll nach München geladen, um der Delegation ein besonderes Angebot zu machen – was alle gerne annehmen. Und zwar: Die Grund- und Mittelschule erhält den ersten „MakerSpace“ des Digitalministeriums in ganz Bayern und wird damit zur landesweiten Pilotschule. Hierzu erhöht Mehrings Ministerium die vom Landtag beschlossene Förderung um weitere 90.000 Euro, sodass über 200.000 Euro an die Donau fließen.
3D-Drucker und programmierbare Drucker
„MakerSpaces“ sind offene Hightech-Werkstätten in denen die Schülerinnen und Schüler experimentieren und Zukunftstechnologien ausprobieren können. Darin stehen etwa 3D-Drucker, programmierbare Roboter, XR-Hardware sowie passende Softwarelösungen zur Verfügung. Damit sollen insbesondere Fähigkeiten im MINT-Bereich und technische Kompetenzen gestärkt werden, die auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft besonders bedeutsam sein werden. Auch das Problem der noch fehlenden Digitaltafeln sei damit gelöst: Die für den „MakerSpace“ benötigten Tafeln bezahlt das Digitalministerium, während die verbleibenden Exemplare von der Stadt beschafft werden.
Mehring sagt: „Bayern ist Heimat für High-Tech – und die Stadt Höchstädt schon bald die Heimat des ersten MakerSpaces meines Ministeriums im Freistaat. Mit MakerSpaces bringen wir die digitale Zukunft in den Unterricht an Bayerns Schulen. In unserer Pilotschule in Höchstädt werden wir zukünftig wertvolle Erkenntnisse dazu gewinnen, wie wir Bayerns Nachwuchs bestmöglich mit Zukunftstechnologien vertraut machen können. Von dieser Pionierarbeit im Herzen unserer Heimat werden dann Schülerinnen und Schüler in ganz Bayern profitieren. Auf diese Weise wird die Höchstädter Grund- und Mittelschule zu Bayerns Vorreiter für Zukunftstechnologien im modernen Unterricht.“
Höchstädt wird Vorbild für ganz Bayern
Schulleiter Helmut Herreiner sagt, dass er seine Schüler bestmöglich auf den Arbeitsmarkt in einer digitalisierten Wirtschaft vorbereiten wolle. Dazu gehöre auch die übergreifende Kompetenz, sich auf Technologien und Methoden immer wieder neu einzulassen. „Daher freut es mich umso mehr, dass wir Standort für einen MakerSpace werden.“ Bürgermeister Stephan Karg pflichtet ihm bei: „Es ist großartig, dass Höchstädt als Teil eines Pilotprojekts für den ganzen Freistaat dient. Wir werden die Initiative des Digitalministeriums ebenfalls mit Mitteln für moderne Technik im schulischen Alltag unterstützen.“
Landtagsabgeordneter Manuel Knoll freut sich ebenfalls, dass nun „eine gute Lösung für die Höchstädter Mittelschule gefunden wurde.“ Und weiter: „Wenn die Schule in Höchstädt zudem an einem tollen Pilotprojekt teilnehmen kann, ist das umso besser. Zudem kann die Studie Vorbildcharakter für andere Schulen in Bayern haben.“ (AZ)
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