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Höchstädt: Die kleine Höchstädter Umgehung soll Ende Juli eröffnet werden

Höchstädt

Die kleine Höchstädter Umgehung soll Ende Juli eröffnet werden

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    Ein zweiter barrierefreier Zugang wurde von Norden her zu den Bahnsteigen am Höchstädter Bahnhof geschaffen. Darüber freuen sich (von links) Georg Winter, Stephan Karg und Thomas Wanner.
    Ein zweiter barrierefreier Zugang wurde von Norden her zu den Bahnsteigen am Höchstädter Bahnhof geschaffen. Darüber freuen sich (von links) Georg Winter, Stephan Karg und Thomas Wanner. Foto: Berthold Veh

    Ein Kipper nach dem anderen bringt an diesem Donnerstagvormittag Asphalt in die Höchstädter Anton-Wagner-Straße. Dort nimmt die kleine Umgehung, die Höchstädt vor dem Verkehrskollaps bewahren soll, Formen an. Ende Juli soll der Lückenschluss fertig sein, dann werden Autofahrer nördlich der Bahnlinie auf der Verlängerung vom Schipfelring bis zur Oberglauheimer Straße in Richtung Donauwörth fahren können. „Das wird ein Riesenfortschritt für die Verkehrsentlastung der Innenstadt“, sagt Bürgermeister Stephan Karg, der sich mit dem früheren Landtagsabgeordneten Georg Winter und Stadtbaumeister Thomas Wanner an der Straßenbaustelle trifft.

    739 Meter neue Straße sollen in Höchstädt für eine spürbare Verkehrsentlastung sorgen.
    739 Meter neue Straße sollen in Höchstädt für eine spürbare Verkehrsentlastung sorgen. Foto: Berthold Veh

    Konkret geht es um eine neue Straße mit einer Länge von 739 Metern, die noch vor dem Bau der B16 Nord die größten Verkehrsprobleme in Höchstädt lindern soll. Zu Beginn dieser Woche hat der Höchstädter Stadtrat beschlossen, dass im Osten der Stadt kein „Kamelbuckel“, sondern eine T-Kreuzung gebaut werden soll. Die Lidl-Kreisel wiederum soll so umgebaut werden, dass der Verkehr aus Richtung Steinheim direkt in Richtung Donauwörth weiterläuft.

    Eine Asphaltladung nach der anderen wird in diesen Tagen zur Baustelle gebracht. Die Anton-Wagner-Straße wird in Richtung Oberglauheimer Straße verlängert.
    Eine Asphaltladung nach der anderen wird in diesen Tagen zur Baustelle gebracht. Die Anton-Wagner-Straße wird in Richtung Oberglauheimer Straße verlängert. Foto: Berthold Veh

    Etwa vier Millionen Euro wird allein das neue Straßenstück der Staatsstraße 1171 zwischen Schipfelring und Oberglauheimer Straße kosten. Den Löwenanteil des Projekts finanziert der Freistaat Bayern, wie Georg Winter betont. Nur für den begleitenden Radweg werde die Stadt Höchstädt 300.000 Euro bezahlen. Diese kleine Höchstädter Umgehung werde auch ihre Funktion behalten, wenn die neue B16 Nord gebaut ist, erklärt der Ex-Landtagsabgeordnete. Die neue Bundesstraße werde als weiträumige Umfahrung etwa ein Drittel des Verkehrs aufnehmen. Weil zwischen Dillingen-Ost in Steinheim und der Ausfahrt Dillingen-Mitte bei Donaualtheim keine weitere Abfahrt geplant worden sei, werde auch künftig viel überregionaler Verkehr zum Gewerbegebiet im Dillinger Osten fließen, erklärt Winter. Etwa ein Drittel davon werde auf dem Lückenschluss fahren, und das verbleibende Drittel, so Winters Prognose, nehme vermutlich den Weg über die Höchstädter Innenstadt.

    Die neue Straße dient auch der Erschließung der Gewerbegebiete

    Am verlängerten Lückenschluss liegt auch der Neubau der Firma Grünbeck. Die kleine Umgehung, so CSU-Kreisrat Winter, diene neben der Verkehrsentlastung der Erschließung der Gewerbegebiete im Höchstädter Norden. Ein Riesenprojekt sei dabei auch der Durchstich von Norden her zu den Bahnsteigen des Höchstädter Bahnhofs, dessen barrierefreier Umbau kommende Woche gefeiert wird.

    6,5 Millionen Euro haben dieser zweite Durchstich und die Rampe gekostet, auf der Gehbehinderte barrierefrei zu den Bahnsteigen gelangen können. Für die Finanzierung sei staatliche Unterstützung notwendig gewesen. Hier sei es ihm bei den Haushaltsberatungen 2022/2023 gelungen, per Gesetz eine Fördergrundlage zu schaffen, die passgenau zusätzliche barrierefreie Zugänge zu den Bahnhöfen fördert, sagt der ehemalige Landtagsabgeordnete. „Dieses neue Förderprogramm wird auch den Nachbarkommunen Dillingen, Lauingen und Gundelfingen die Finanzierung des zweiten Zugangs ermöglichen.“ Dies sei ein Sonderbaulast-Programm, das in München auch als „Winter-Gesetz“ bezeichnet werde.

    Die "kleine Umgehung" in Höchstädt ist vor der Fertigstellung. Die Asphaltierungsarbeiten auf dem "Lückenschluss" zwischen dem Schipfelring und der Oberglauheimer Straße laufen auf Hochtouren.
    Die "kleine Umgehung" in Höchstädt ist vor der Fertigstellung. Die Asphaltierungsarbeiten auf dem "Lückenschluss" zwischen dem Schipfelring und der Oberglauheimer Straße laufen auf Hochtouren. Foto: Berthold Veh

    Das Besondere an diesem Programm sei, dass neben den Baukosten die sehr aufwendigen Planungen bei Bahnprojekten mit einer Pauschale für die Planungsaufwendungen gefördert werden. „Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass dieses Programm auch die Ablösebeträge, die der Bahn bezahlt werden müssen, wegen des langfristigen Unterhalts mit bezuschusst werden“, informiert der Höchstädter. Ohne diese Förderung von Planungen und Ablösebeträgen wäre der Eigenanteil für eine Kommune seinen Worten zufolge entschieden zu hoch. „Höchstädt erhält auf der Grundlage des erweiterten Finanzausgleichsgesetzes einen Zuschuss in Höhe von 89 Prozent“, teilt Winter mit. Der Förderbescheid vom Dezember sehe einen Zuschuss von knapp sechs Millionen Euro vor.

    Situation in Höchstädt wie in einer „modernen S-Bahn-Station“

    Die Notwendigkeit des beidseitigen Zugangs zum Bahnhof, so Winter, sei der baulichen Entwicklung Höchstädts während der vergangenen Jahrzehnte geschuldet. 1946 habe es in Höchstädt nördlich der Bahnlinie nur vier Anwesen gegeben. Beeindruckt habe ihn immer die Situation in Gundelfingen, wo man von beiden Seiten zum Bahnsteig gelangen kann. In Dillingen sei dies ebenso über den Zugang zur ehemaligen Härtsfeldbahn möglich. Bürgermeister Stephan Karg zeigt sich über die zusätzliche Erschließung der Bahnsteige von Norden her sichtlich zufrieden. Die Firma Grünbeck etwa könne so gut mit der Bahn erreicht werden. Winter betont grundsätzlich, dass es für die Zukunft der Donautalbahn wichtig sei, dass dort investiert werde. Die Situation am Bahnhof in Höchstädt müsse mit einer „modernen S-Bahn-Station“ vergleichbar sein.

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