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Höchstädt : Die Höchstädter Berufsschule leistet Pionierarbeit

Höchstädt

Die Höchstädter Berufsschule leistet Pionierarbeit

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    Gemeinsam haben sie an der Berufsschule Höchstädt eine besondere Ausstellung eröffnet (von links): Gerhard Weiß, Markus Müller, Christoph Schweier, Sarah Lipp, Georg Schrenk, Ibrahim Rahimi, Elena Gertje, Stephan Karg, Konrad Lindner und Manfred Bäuml.
    Gemeinsam haben sie an der Berufsschule Höchstädt eine besondere Ausstellung eröffnet (von links): Gerhard Weiß, Markus Müller, Christoph Schweier, Sarah Lipp, Georg Schrenk, Ibrahim Rahimi, Elena Gertje, Stephan Karg, Konrad Lindner und Manfred Bäuml. Foto: Horst von Weitershausen

    Gerhard Weiß, Schulleiter der Staatlichen Berufsschule Höchstädt, war sichtlich stolz, als er die vielen Gäste an diesem Abend begrüßte. Das hatte einen besonderen Grund: Er durfte eine Ausstellung eröffnen, die weit über den Landkreis Dillingen hinaus Bedeutung hat. Denn diese Ausstellung zeigt ein Jahrzehnt Unterricht, genauer gesagt: zehn Jahre Beschulung von Geflüchteten in Höchstädt. Weiß erzählte, dass die damalige Schulleitung mit ihren Lehrern nur erahnen konnten, welcher Weg zurückgelegt werden müsse und was letztendlich überhaupt erreicht werden könne.

    „Was machen wir mit jungen Menschen, wenn sie als Flüchtlinge, Asylsuchende vor der Tür stehen? Welche Vorbildung haben sie, können sie überhaupt lesen und schreiben, welche Sprachkenntnisse haben sie?“ Fragen über Fragen, die eine Antwort gebraucht hätten, doch es gab keine Blaupausen für die Schulleiter Dr. Nebel, Franz Leopold und Konrad Lindner, an denen man sich hätte orientieren können. „Hier in Höchstädt musste als einzige Schule in Schwaben Pionierarbeit geleistet werden. Letztendlich haben wir es auch trotz der großen Hindernisse geschafft, mit dem Einsatz aller Beteiligten, Schüler, Lehrer, Eltern und Unterstützer eine Schule zu formen, die für Exzellenz in der Bildung steht“, sagte Gerhard Weiß.

    Lob von der bayerischen Staatsregierung

    Daher wolle er allen gedankt, die mit Leidenschaft, Engagement und Hingabe dazu beigetragen haben, dass die Berufsschule Höchstädt heute das ist, was sie ist. Nicht zu vergessen, die Kooperationspartner, das Kolpingwerk Donauwörth, die Handwerkskammer, die Industrie- und Handelskammer, Agentur für Arbeit, Ausbildungs-/Praktikumspartner, Betreuerkreise, Regierung von Schwaben - die Liste sei länger.

    Anschließend würdigte der Landtagsabgeordnete Karl Straub, der auch Integrationsbeauftragter der bayerischen Staatsregierung ist, die Leistung der Höchstädter Berufsschule und bescheinigte allen, die hier für die Beschulung der Geflüchteten sorgen, Vorbilder für ganz Bayern zu sein. Höchstädts Bürgermeister Stephan Karg dankte ebenfalls allen, die sich dafür einsetzen, die Bildung von Geflüchteten zu fördern. Landrat Markus Müller bezeichnete die Beschulung junger Geflüchteter als das Wichtigste für die Integration, was jedoch oft durchs Raster falle. „Andere Aufgaben, wie Wohnung oder Arbeit stehen oft im Vordergrund“, so der Landrat, seien jedoch im Vergleich neben dem Erlernen der Sprache und dem Aneignen von Bildung eher zweitrangig.

    Ausstellung in Höchstädt in der Schule anschauen

    Bei einer kleinen Gesprächsrunde mit Bürgermeister Stephan Karg, Elena Gertje, Regierung von Schwaben, Christof Schweyer, Geschäftsführer Kreishandwerkerschaft Nordschwaben, Ibrahim Rahimi, IHK Schwaben, Georg Schrenk, Unterstützungsgruppe Asyl/Migration Dillingen, und Sarah Lipp, Fachlehrerin und Geschäftsführerin einer Pflegeeinrichtung, wurde mehrfach betont, dass die Arbeit mit den Geflüchteten und Migranten lohnend und lobenswert sei. Alle äußerten dabei die Hoffnung, dass es auch in den nächsten zehn Jahren so erfolgreich weitergehen werde.

    Anschließend führte Beratungslehrkraft Konrad Lindner die Gäste, unter ihnen auch die ehemaligen Abgeordneten im bayerischen Landtag, Georg Winter und Johann Häusler, durch die Ausstellung der Schülerinnen und Schüler, deren Exponate alle von ihnen in den letzten Jahren geschaffen wurden. Eine sehenswerte Ausstellung im Schloss Höchstädt für alle, die etwas über das Leben und die Seele von Geflüchtete und Migranten lernen wollen.

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