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Höchstädt/Deisenhofen: Die Kindergartengebühren in Deisenhofen werden erhöht

Höchstädt/Deisenhofen

Die Kindergartengebühren in Deisenhofen werden erhöht

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    Alles wird teurer - dieser Satz klingt fast schon abgedroschen. Auch wenn er stimmt, besser noch: Alles ist teurer geworden. Das merkt nicht nur die Privatperson, sondern auch eine Kommune. Erst recht, wenn die Haushaltskasse nicht an Plus überquillt, wie etwa in Höchstädt. Derzeit wird das umfangreiche Zahlenwerk für das Jahr 2023 erarbeitet. Das ist Fakt, erklärte Bürgermeister Gerrit Maneth am Montag bei der Stadtratssitzung: "Wir haben in diesem Zuge auch unsere Kindergartengebühren genauer angeschaut. Im Finanz- und Grundstücksausschuss sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir eine Gebührenerhöhung vornehmen wollen." 

    Auch, weil Höchstädt im Vergleich zu anderen Gemeinden und Städten im Landkreis Dillingen bisher "deutlich geringere Gebühren" erhebe, erklärte Maneth weiter. Ein weiterer Aspekt sei, dass die Kirchenverwaltung und die St.-Simpert-Stiftung eine Anpassung seitens der Stadt wünschen, in ihren Einrichtungen sei das bereits geschehen. Konkret geht es nun um den Kindergarten Deisenhofen als städtische Einrichtung. 

    Was müssen Eltern in Höchstädt jetzt mehr zahlen?

    Was bedeutet das? Grob gerundet kommen auf die Eltern in allen Kategorien - sprich den unterschiedlich gebuchten Betreuungszeiten - circa 20 Euro mehr zu. Basis der Berechnung ist ein variabler Ausgangswert, der bisher fix war - 110 Euro für die mehr als drei bis einschließlich vier Stunden. Die, so Bürgermeister Maneth, die meistgebuchte Kategorie in Deisenhofen sei. Jährlich solle dieser Betrag sozial verträglich angepasst werden. 

    Eine weitere Änderung betrifft auch die Geschwisterkinder. Ab dem zweiten Kind, das gleichzeitig den Kneipp-Kindergarten besucht, gibt es statt bislang 25 Euro, nun 30 Euro Ermäßigung. Maneth: "Wir stehen vor großen Herausforderungen. Wir brauchen dringend mehr Erzieher, die große Politik ist gefragt." Als Kommune stehe man in der Zwickmühle zwischen Personalnot und mehr Stunden für die Angestellten. Stadtrat Günter Ballis, FDP, kommentiert die Situation so: "Die Personalnot bekommen wir nur in den Griff, wenn die Löhne nach oben gehen. Das geht nur, wenn der Staat etwas unternimmt oder eben auch Eltern mehr zahlen. Da führt kein Weg daran vorbei." 

    Ein CSU-Stadtrat ist gegen die Erhöhung der Gebühren

    Thomas Häußler, CSU, sieht das ganz anders. Zumindest ist er bei der Sitzung am Montag der Einzige im Gremium, der gegen die Neufassung der Satzung über die Erhebung der Benutzungsgebühren stimmt. Seine Begründung: "Kinder sind unsere Zukunft und wir wollen eine kinderfreundliche Stadt sein. Ist es dann zielführend, dass wir aufgrund unserer Haushaltslage Gebühren erhöhen?". Ihm sei bewusst, dass das Geschäft mit dem Kindergarten immer ein Defizit sei, "aber ich finde es nicht gut, wenn wir bei den Gebühren dann das Maximale herausholen wollen." Bürgermeister Gerrit Maneth widerspricht deutlich, dass das nicht stimme, und: "Selbst nach der Erhöhung sind wir immer noch sehr günstig."

    Simon Schaller, Höchstädt, und selbst Papa, betont, dass die Stadt für Kinder hervorragende Einrichtungen anbiete, die Erzieherinnen und Erzieher tolle Arbeit leisten würden - und die solle auch honoriert werden. "Das muss es uns als Eltern wert sein", so Schaller. 

    Zwei neue Mitarbeiterinnen in der VG Höchstädt

    Bei der Sitzung am Montag sind auch zwei neue "Mitglieder" mit dabei. Denn nachdem es im vergangenen Jahr in der Verwaltungsgemeinschaft Höchstädt mehrere Kündigungen gegeben hatte, wurde umstrukturiert, auch im Rathaus. Seit Februar ist Jasmin Rettenberger als Personalleiterin angestellt, zum 1. April übernimmt Christine Rauch die Aufgaben der Geschäftsstellenleiterin. Rettenberger kommt aus Haunsheim, ist gelernte Verwaltungsfachangestellte und macht derzeit ihren Verwaltungswirt. Sie kümmert sich um alle Personalangelegenheiten. Immerhin, so Maneth, gibt es in der gesamten VG 250 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Rauch war 20 Jahre im Finanzamt tätig und zuletzt bei der Stadt Donauwörth. Das Gespräch mit Maneth in Funktion als VG-Vorsitzender habe sie überzeugt, in die Donaustadt zu wechseln. Sie folgt auf den langjährigen Geschäftsstellenleiter Achim Oelkuch, der auf eigenen Wunsch zur Verwaltung nach Dillingen gewechselt ist. 

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