Seit Samstag, dem Tag der Städtebauförderung, ist das Spitalforum offiziell eröffnet. Lange lief das Projekt mitten in Höchstädt unter „IBIZ – Interkommunales Bildungs- und Integrationszentrum.“ Doch, wie Bürgermeister Gerrit Maneth erklärte, entschied sich der Stadtrat schließlich für den Namensvorschlag von Johanna Zucker.
Das heutige Spitalforum wurde in zwei getrennten Bauabschnitten saniert. Erst kam von 2014 bis 2015 der westliche Anbau an die Reihe – die ehemalige Mädchenschule. Dann zwischen 2018 und 2021 das ehemalige Spitalmeisterhaus zwischen der Spitalkirche und dem Anbau. An den rund zwei Millionen Euro, die allein dieser Abschnitt gekostet hat, beteiligte sich die Städtebauförderung mit rund 1,4 Millionen Euro.
Bürgermeister Maneth nannte das einen „großartigen Fördersatz, ohne den diese umfangreiche Förderung sicherlich nicht in dieser Art realisierbar gewesen wäre“. Unter anderem steuerte auch die Landesstiftung 60.000 Euro bei, wie Landtagsabgeordneter Georg Winter erfreut mitteilte.
Der sanierte Gebäudetrakt wird bereits für Veranstaltungen genutzt
Bürgermeister Maneth erklärte: „Neben unseren Vereinen, dem Seniorenbeirat sowie dem Pflegestützpunkt des Landkreises und der städtischen Bücherei wird dieser sanierte Gebäudetrakt bereits für städtische und kulturelle Veranstaltungen genutzt.“ Er stellte den Wert dieses „einzigartigen Veranstaltungsorts mitten in der Stadt“ heraus. Diese komplexe Sanierung habe der Höchstädter Verwaltung, vor allem Stadtbaumeister Thomas Wanner, viel abverlangt. Maneth bedankte sich unter anderem bei Baudirektor Horst Hofmockel von der Regierung von Schwaben für wertvolle Impulse zum Thema Städtebauförderung. Dieser zeigte sich bei der Eröffnung beeindruckt von dem, was entstanden ist.
Architekt Elmar Bäuml verglich die Bauarbeiten mit einem Mannschaftsspiel, bei dem es allen eine Ehre gewesen sei, dabeizusein. Die Pfarrer Daniel Ertl und Wolfram Schrimpf, die das Gebäude segneten, nannten es gar ein Wohnzimmer mitten in der Stadt, das zum Entspannen einlade – was laut Schöpfungsgeschichte der Sinn des Menschseins sei. Dazu trug auch das Blechbläserquintett des Musikvereins Donauklang bei, das mit anspruchsvoller, unterhaltsamer Musik den Festakt umrahmte.
Landrat Leo Schrell betonte: „Mit dem Spitalforum erhält die Stadt Höchstädt ein neues, zukunftsgerichtetes Kulturzentrum, das weit über Höchstädt hinaus seine Strahlkraft entwickeln wird.“ Er dankte dafür, dass der Pflegestützpunkt hier Raum gefunden hat, ebenso berufsvorbereitende Weiterbildungen für Flüchtlinge in Verbindung mit der Berufsschule. Die wiederum verwöhnte mit einem leckeren Buffet die Gäste, hergestellt vom Team des Ausbildungsbereichs Ernährung und Versorgung.
Das älteste Gebäude der Stadt, erbaut in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts
Gut angelegt sei das Geld, freute sich Landtagsabgeordneter Johann Häusler. Dass denkmalgeschützte Gebäude einen besonderen Charme ausstrahlen, betonte Georg Winter. Wenn man so ein gelungenes Juwel sehe, frage man sich, warum es so schwer sei, manche zu überzeugen, dass es sinnvoll sei, solche Gebäude zu bewahren. Das Spitalforum aus dem Jahr sei das älteste Gebäude der Stadt, erbaut in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Wer es betrat, befand sich direkt in der Ausstellung über Projekte, die mithilfe der Städtebauförderung in Höchstädt umgesetzt wurden. Die wechselhafte Geschichte der Spitalstiftung, die Michaela Thomas vom Historischen Verein den Gästen aufzeigte, wurde auch in einer sehenswerten Ausstellung gezeigt. Das alles konnte auch während des Bürgerfests am Nachmittag besichtigt werden. Hunderte Menschen feierten auf dem Parkplatz vor dem Spitalforum bei einem bunten Programm.