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Höchstädt/Binswangen: Ein Konzert mit Stars und Sternchen in Höchstädt und Binswangen

Höchstädt/Binswangen

Ein Konzert mit Stars und Sternchen in Höchstädt und Binswangen

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    Der Kammerchor Calypso unter der Leitung von Marianne Rieder begeisterte das Publikum gleich an zwei Abenden - auf Schloss Höchstädt und in der Alten Synagoge Binswangen – mit seinem Programm, das sich thematisch rund um „Sonne, Mond und Sterne“ drehte.
    Der Kammerchor Calypso unter der Leitung von Marianne Rieder begeisterte das Publikum gleich an zwei Abenden - auf Schloss Höchstädt und in der Alten Synagoge Binswangen – mit seinem Programm, das sich thematisch rund um „Sonne, Mond und Sterne“ drehte. Foto: Silvia Schmid

    Der Kammerchor Calypso hat sich mit „Sonne, Mond und Sterne“ ein schönes Motto für seine beiden Konzerte auf Schloss Höchstädt und in der Synagoge Binswangen ausgesucht – und bespielte es grandios: Die Sängerinnen und Sänger ließen die Sonne aufgehen, griffen nach den Sternen und priesen den Mond – in höchsten und vor allem schönsten Tönen. Das Thema eröffnet ein breites Spektrum und das schöpfte der gemischte Chor unter Leitung von Marianne Rieder mit gewohnt hohem Anspruch, aber auch mit Humor und Sinn für gute Unterhaltung aus.

    Der Chor Calypso widmet sich auch den klassischen Liedern

    Im ersten Teil widmete sich der Chor vor allem klassischen Liedern und Volksliedgut. Mit „Der Mond ist aufgegangen“ – präsentiert zunächst vom Chor, dann in Improvisationen von Sebastian Bartmann am Piano – „Verstohlen geht der Mond auf“ mit der Melodie von Johannes Brahms, „Mondnacht“ und „der schwarze Mond“ gewährten die Sängerinnen und Sänger einen Einblick in die vielleicht schönsten Beispiele an Liedern, in denen der Mond schon besungen wurde. Sie stellten mit präziser Melodieführung, fein aufeinander abgestimmten Stimmeinsätzen und ausgewählten Soloeinsätzen wieder einmal unter Beweis, dass Calypso in der Liga der Laienchöre ganz oben mitspielt. Wie immer bei Calypso gab es zur mit Liebe zum Detail gewählten Liederfolge auch interessante „Nice-to-know“-Hintergrundinformationen, dargeboten von Volker Peinlich und Brigitte Koch-Peinlich. 

    Zum Stück „Jupiter has seven moons“, das Teil eines humorvollen Kinderliederzyklus von Leonard Bernstein mit dem Titel „I hate music“ ist und passenderweise vom 13-jährigen Elias Bartmann vorgetragen wurde, lieferte Volker Peinlich die Übersetzung des Textes, der am Ende resümiert: „Wenn wir neun Monde hätten, wie würden wir feiern… Aber wir haben nur einen. Nur einen!“ Umso erstaunlicher ist es doch, wie viele Musikstücke sich um diesen einen Mond ranken.

    Calypso begeistert in Höchstädt und Binswangen

    Im zweiten Teil des Konzertprogramms ging es zur U-Musik – auch in diesem Bereich haben sich die unterschiedlichsten Komponisten und Interpreten mit den Gestirnen befasst. Stimmungsvoll präsentierten die Sängerinnen und Sänger des Chors den durch Frank Sinatra zum Evergreen gewordenen Song Moon River. Elias Bartmann beeindruckte mit seinem Instrumentalstück „Space“ auf der Trompete und setzte die Maßstäbe für den Fortgang des Konzerts. Das Publikum kam richtig in Stimmung und ließ sich von „Fly me to the moon“, „Over the Rainbow“ und „Lady Sunshine und Mr. Moon“ vom swingenden und jazzigen Calypso-Sound verzaubern. Udo Jürgens’ „Und immer wieder geht die Sonne auf“ zauberte manchem Zuhörer, mancher Zuhörerin ein versöhnliches Lächeln auf die Lippen. 

    Darin liegt das besondere Können der Calypso-Sängerinnen und -Sänger: sie erzeugen mit ihrem Gesang Stimmungen, wecken Emotionen, lassen dabei aber nie Takt, Exaktheit und Sauberkeit im Ton aus dem Blick. Marianne Rieder gelingt es, die Stimmgruppen aufeinander einzuschwören. Zum Konzept der Calypso-Konzerte gehört es schon immer, Abwechslung zu bieten, statt einfach nur Lieder aneinanderzureihen. Dafür sorgt bereits seit Jahren immer wieder das Mitwirken von Pianistin Barbara Bartmann, Tochter der Chorleiterin und mit einigen Preisen dotierte Profimusikerin mit Wohn– und Wirkungsstätte im Raum Stuttgart.

    Sebastian (am Flügel) und Elias Bartmann (Trompete) performten definitiv den coolsten Programmpunkt des Abends: den Star-Wars-Soundtrack.
    Sebastian (am Flügel) und Elias Bartmann (Trompete) performten definitiv den coolsten Programmpunkt des Abends: den Star-Wars-Soundtrack. Foto: Silvia Schmid

    Beim diesjährigen Konzert sorgte gleich die ganze „Bartmann-Band“, bestehend aus Barbara, Ehemann Sebastian – der als Komponist, Pianist und Organist ebenfalls bereits gut bekannt ist – sowie den Söhnen Elias (13 Jahre, Gesang und Trompete) und Noah (10 Jahre, großartig an den Drums) für Abwechslung vom Feinsten. In verschiedenen Konstellationen unterstützten „die Bartmänner“, wie Marianne Rieder sie liebevoll nennt, den Chor an ausgewählten Stellen und sorgten für das gewisse Etwas, ohne dominant zu werden. Geradezu galaktisch wurde es mit der Darbietung von John Williams' „Star-Wars-Soundtrack“ durch Elias Bartmann an der Trompete und Vater Sebastian am Flügel. Cool, modern, dabei künstlerisch auf sehr hohem Niveau war das ein absolutes Funkelsternchen im Programm. 

    Das Publikum spendet frenetischen Beifall

    Das Publikum war begeistert und spendete entsprechend frenetischen Beifall. Elias Bartmann hat die Liebe und sein Talent zur Musik offensichtlich bereits entdeckt, er kann als Nachwuchsmusiker sowohl an der Trompete als auch als Mitglied des Knabenchors „collegium juvenum Stuttgart“ (wie auch sein Bruder Noah) erste Erfolge verzeichnen. 

    Mit einer mitreißend schönen Performance des Medleys „Aquarius/Let the Sunshine In“ aus dem Musical Hair rundete der Chor das schwungvolle Programm gelungen ab, bevor er das Publikum mit einem gesungenen irischen Segen in den Abend entließ.

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