Auf dem Gelände des Maschinenrings beim Nordfelderhof in Dillingen lockt der Große Bauernmarkt bei seiner 21. Auflage am Samstag erneut zahlreiche Besucher an. „Regionaler Einkauf ist aktiver Klimaschutz. Er trägt sowohl zur Versorgungssicherheit als auch zur Vitalität unserer Region bei“, betont Landrat Markus Müller bei seiner Eröffnungsrede. Zum ersten Mal nutzt Ingrid Gröbl aus Bissingen die Gelegenheit und begründet ihren Besuch damit, dass dadurch die ansässige Landwirtschaft unterstützt werden könne. „Sonst kaufe ich im Supermarkt, aber auch bei Bekannten, die kleine Hofläden betreiben“, sagt Gröbl. Am Stand der Familie Vogt gibt es für sie an diesem Samstagmittag Mehl. „Bei einem Müller, der das Mehl selbst mahlt und abpackt, weiß ich, was drin ist.“
Josef Reiter begleitet sie und ihre Mutter, da er endlich einmal selbst sehen will, worüber er sonst nur lese. „Wenn es eilt, kauft man abends dann doch schnell im Supermarkt ein“, und eben weniger regional. Der Bauernmarkt ist also für die Regionalproduzenten eine gute Gelegenheit, neue Kunden und Kundinnen zu gewinnen. Müllereitechniker Christian Vogt aus Steinheim ist mit dem Sortiment seiner Hofmühle vertreten. „Der Markt ist bekannt, hat einen großen Zulauf und es kommen immer wieder neue Leute“, sagt der Steinheimer.
„Es ist grundsätzlich ein super Werbeeffekt“
Jutta Blumenröther aus Gerstetten zwischen Heidenheim und Geislingen ist zum dritten Mal mit ihrem Verkaufsstand vor Ort. Aus ihrem landwirtschaftlichen Betrieb mit Acker- und Obstbau hat sie Alb-Obst-Produkte mitgebracht. Sie hätte sich zwar etwas mehr Besucher gewünscht, immerhin müsse die Standgebühr von 40 Euro erwirtschaftet werden, aber: „Es ist grundsätzlich ein super Werbeeffekt, sofern Leute da sind und es nicht regnet. Normalerweise ist es hier gut besucht“, ihr Resümee zur Mittagszeit. Ihrer Meinung nach sei das Interesse an Regionalität derzeit allerdings wieder etwas zurückgegangen. „Ich glaube, der Kostenfaktor ist vorgeschoben, der Supermarkt ist einfach wieder bequemer.“
Umso mehr scheint der Appell des Landrats von Bedeutung, den seine Rede beinhaltet: „Regional zu denken und regional zu handeln, bedeutet nicht nur die Wertschöpfung vor Ort zu halten, sondern steht im Besonderen für die Stärkung unserer lebens- und liebenswerten Heimat.“ Der regionale Einkauf sei auch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit, wie Müller betont. Sein Dank gilt den mehr als 40 Fieranten sowie den Marktbesucherinnen und -besuchern für ihren Einsatz und für das Bewusstsein für den regionalen Einkauf. Gemeinsam mit den Agenda21-Beauftragten Annett Jung und Joachim Hien bricht Müller eine Lanze für die heimische Landwirtschaft, für die Regional- und Direktvermarkter und die Fieranten, die mit ihrer täglichen Arbeit die Versorgung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln sicherstellen. Der Landrat dankte unter anderem dem Geschäftsführer des Maschinenrings, Werner Müller, für die seit Jahren kooperative Zusammenarbeit sowie den beiden Marktleitern Hermann Ehnle und Leo Schüller, die „im Zusammenspiel mit den Fieranten wieder einen ansehnlichen und breit gefächerten Markt organisiert haben“.
Dillinger Bauernmarkt: „Die Resonanz heute ist gut“
Mit ihrem Straußenfleisch nimmt Annegret Hofelich bereits im siebten Jahr teil am Bauernmarkt, den die Agenda21 im Landkreis Dillingen durchführt. Sie kommt aus dem baden-württembergischen Holzkirch. „Die Resonanz heute ist gut, ich bin zufrieden, aber es war schon besser.“ In puncto Straußenfleisch seien die Geschäfte zufriedenstellend gelaufen, was die Deko-Angebote betrifft, merke man jedoch ein geringeres Interesse.
Der Bauernmarkt wird erneut von Schülern und Schülerinnen der Josef-Anton-Schneller-Mittelschule Dillingen unterstützt, die wiederum einen Transport-Service für die Einkäufe übernehmen. Erstmalig beteiligt sich zudem der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege am Marktgeschehen. Gemeinsam mit den Agenda21-Beauftragten Annett Jung und Joachim Hien erhalten die Besucher wertvolle Tipps rund um den heimischen Garten. Die Freiwillige Feuerwehr Fristingen sorgt mit der Parkplatzeinweisung erneut für einen geregelten Ablauf.
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