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Heimat-Check: Der Verkehr ist in Höchstädt das Dauerproblem

Heimat-Check

Der Verkehr ist in Höchstädt das Dauerproblem

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    Auto an Auto: Dieses Bild kennen die Höchstädter Bürgerinnen und Bürger nur zu gut. Seit Jahrzehnten sehnen sie sich nach einer B16-Umfahrung zur Verkehrsentlastung der Innenstadt.
    Auto an Auto: Dieses Bild kennen die Höchstädter Bürgerinnen und Bürger nur zu gut. Seit Jahrzehnten sehnen sie sich nach einer B16-Umfahrung zur Verkehrsentlastung der Innenstadt. Foto: Bernhard Weizenegger (Archivbild)

    "Ich bin zufrieden." Ein Satz, über den sich wohl viele Bürgermeister und Bürgermeisterinnen freuen würden. Gerrit Maneth tut es. Denn dieses Lob geht direkt an die Stadt Höchstädt. Ein Leser, der bei unserem großen Heimat-Check mitgemacht hat, hat das geschrieben. Er nimmt dabei Bezug auf die Lebensqualität in der Donaustadt. Damit, so schreibt er, sei er voll zufrieden. Innerhalb von im Landkreis-Vergleich eher nicht. Im Bereich Lebensqualität schafft es die kleine Donaustadt auf Platz 19 von insgesamt 27 Gemeinden. Ein unterdurchschnittlicher Wert, der aber primär auf ein Ergebnis zurückzuführen ist: 2,5 von 10 möglichen Punkten beim Thema Verkehr. Und das ist keine Überraschung.

    Gefährlich für Fußgänger in der Innenstadt?

    Die Umfrage (151 Teilnehmer) ist nicht repräsentativ, sie soll aber . Dass die Kategorie Verkehr mit deutlichem Abstand auf dem letzten Platz landet, war zu erwarten – auch für Höchstädts Bürgermeister Maneth: "Ich selbst habe beim Heimat-Check mitgemacht." Aus dem Teilnehmerkreis heißt es: "Da die B16 mitten durch die Innenstadt führt, ist die Lärmbelästigung und Staubbelastung für die Anwohner sehr groß. Insbesondere die Durchfahrt der vielen Lastwagen trägt hierzu bei. An der Engstelle zwischen Marktplatz und Rathaus kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen."

    Ein anderer Teilnehmer schreibt, dass die Verkehrssituation in der Donaustadt "die reinste Katastrophe" sei, man als Fußgänger "hochgefährdet" sei. Der Wunsch nach einer Umgehungsstraße und somit nach einer Verkehrsentlastung für die Innenstadt steht beim Großteil der Teilnehmer und Teilnehmerinnen ganz oben. Bei beinahe jeder Bewertung fällt das Wort B16. Für Maneth alles nachvollziehbar, er sagt: "Meiner Meinung nach sieht es sehr positiv auf, dass die nächsten Schritte in Sachen Umfahrung gemacht werden können." Noch im November findet im Landratsamt ein Erörterungstermin statt. Alle Stellungnahmen rund um das neu geplante Wasserschutzgebiet (WSG) kommen dabei auf den Tisch. Setzt die Landkreisbehörde das WSG fest, gilt dies dann als detaillierte Planungsgrundlage für die nächsten Etappen für eine B16 neu Nord.

    Das sagt der Höchstädter Bürgermeister zu den Ergebnissen

    Dennoch, das betont der Bürgermeister auch, seien der Ausbau der Anton-Wagner-Straße und des Lückenschlusses wichtige Projekte, um kurzfristig zumindest den Fernfahrerverkehr aus der Innenstadt umzuleiten. Wie berichtet, soll der Ausbau 2023 stattfinden. Mit der dann neuen Straßenlenkung müsste nur noch ein Kreisverkehr genutzt werden. "Wichtig: Das ist keine Bundesstraße", so Gerrit Maneth.

    Insgesamt belegt Höchstädt beim großen Heimat-Check unserer Zeitung im Vergleich der Gemeinde und Städte im Landkreis Dillingen den zwölften Platz sowie in vier von 14 abgefragten Kategorien einen überdurchschnittlichen Rang. Die Gesamtbewertung ist exakt die gleiche wie für den gesamten Kreis: 5,8 Punkte. Diese Themenbereiche schneiden dabei besonders gut ab: Einzelhandel (7,8), Sauberkeit (7,8), Lebensqualität (7,4) und Vereinsleben (7,2). Im Mittelfeld landen Sicherheit (6,1), Kultur und Freizeit (5,9), öffentlicher Nahverkehr (5,9), Gastronomie (5,8) sowie die Bereiche Kinder/Jugendliche (5,3), Senioren (5,1) und Klimaschutz/Digitalisierung (5,1).

    "Als Vorsitzender der Wirtschaftsvereinigung freut man sich", reagiert Fabian Weiß auf das Ergebnis im Bereich Einzelhandel. Luft nach oben gebe es immer, aber die Richtung stimme. "Wir sind froh, wenn der Edeka wieder eröffnet und auch, dass sich der Norma vergrößert. Davon profitieren die kleineren Läden. Aber natürlich wäre es schön, wenn wir den Leerstand wieder frisch bespielen können", so Fabian Weiß weiter. Das speziell rund um den Marktplatz veranstaltungstechnisch sicher mehr möglich wäre, sei unbestritten. Doch: "Wir haben schon viel unternommen, aber natürlich wirkt nicht alles sofort", so der Vorsitzende. Was er sicher sagen kann: Dieses Jahr soll der Christkindlsmarkt in Höchstädt wieder stattfinden. Termin ist 2., 3. und 4. Dezember.

    Die Hausarzt-Situation in Höchstädt ist ein Problem

    Mit nur 4,5 Punkten landet beim Heimat-Check das Thema Gesundheitsversorgung bei den Höchstädtern und Höchstädterinnen auf dem vorletzten Platz. Wen wundert das? Nach dem plötzlichen Tod des langjährigen Hausarztes Dr. Sigurd Mackenrodt (†79) im Frühjahr 2021 war die Situation in der Donaustadt eklatant. Problem: Der verstorbene Mediziner hatte im Bachtal und in Höchstädt je eine Praxis.

    Allerdings: Die Praxis in Höchstädt war als Nebenstelle gemeldet und damit kein offizieller Kassenarzt-Sitz. Den braucht es aber, um einen neuen Hausarzt für Höchstädt zu gewinnen und vor allem zu bekommen. Und heute? Hat sich die Hausarzt-Situation für die Menschen in Höchstädt verbessert? "Wir sind ständig und intensiv mit Ärzten und Netzwerken in Gesprächen. Wir können als Stadt nicht viel bewirken, nur unterstützen. Dafür haben wir sogar ein Konzept. Aber klar: Wir brauchen dringend einen weiteren Arzt." Aktuell gibt es in der Verwaltungsgemeinschaft Höchstädt zwei eigenständige Arztpraxen und eine Gemeinschaftspraxis mit mehreren Medizinern.

    An diesem und vielen anderen Themen arbeite man tagtäglich, sagt der Bürgermeister und formuliert es so: "Lebensqualität heißt für mich, dass ich gerne in einem Ort lebe und arbeite. Dafür befindet sich die Stadt in einer permanenten Optimierung."

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