Startseite
Icon Pfeil nach unten
Dillingen
Icon Pfeil nach unten

Haushalt: „Blaues Auge“ beim Landkreis-Etat

Haushalt

„Blaues Auge“ beim Landkreis-Etat

    • |

    Wie entwickelt sich der Haushalt des Landkreises in diesem Jahr? Kämmerin Rosi Mayerle stellte die Entwicklung in der jüngsten Kreisausschuss-Sitzung vor. „Im Verwaltungshaushalt richtet sich das Augenmerk erst einmal auf die Entwicklung in den kostenintensiven Bereichen wie Jugendhilfe, Sozialhilfe und Hartz IV“, erklärte sie.

    Derzeit betreut das Jugendamt 543 Hilfefälle, 50 weniger als im Jahr zuvor. Das ist ein Grund, warum der Landkreis auf Basis der Hochrechnung zum 31. August eigentlich für die Jugendhilfe dieses Jahr 290000 Euro weniger ausgeben müsste als eingeplant. Doch genau diesen Betrag braucht das Jugendamt wohl, um die Einnahmeausfälle der Jugendhilfeeinrichtungen zu ersetzen, für die der Landkreis aufgrund des Sozialdienstleister-Einsatzgesetzes einsteht. So liegen die geplanten Ausgaben bei 7,927 Millionen Euro, und der Landkreis geht bei geplanten 7,926 Millionen Euro von einer Punktlandung aus.

    Nach der Hochrechnung zum 31. Dezember kann bei der örtlichen Sozialhilfe mit Einsparungen von rund 38400 Euro gerechnet werden. Dazu zählt die Hilfe zum Lebensunterhalt, Krankenhilfe und Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten. Für die Nettoausgaben wurden im Landkreishaushalt 230000 Euro eingeplant, tatsächlich liegen sie laut Hochrechnung rund 38000 Euro niedriger. Betreut werden seit Januar zwischen 35 bis 38 Hilfefälle.

    Die Ausgaben für die Grundsicherung dagegen steigen, allerdings sind die für den Landkreis kostenneutral. 465 Bedarfsgemeinschaften erhielten im Januar Leistungen, im August waren es 473. Ausgegeben werden müssen voraussichtlich 2,8 Millionen Euro, 264000 Euro mehr als eingeplant. Bei den SGB-II-Leistungen (Hartz IV) liegen die monatlichen Ausgaben derzeit bei rund 462000 Euro, seit Januar steigen sie kontinuierlich an. Da lagen sie noch bei 351377 Euro. Die Fallzahlen stiegen von 1134 auf 1215 Hilfefälle. Gründe sind Corona und die Abrechnung der Unterkunftsgebühren für Fehlbeleger rückwirkend zum September 2016, die bereits in den Haushalt eingeplant wurden. Damit sind Flüchtlinge gemeint, die bereits anerkannt sind, jedoch noch in einer staatlichen Unterkunft wohnen, weil sie keine Wohnung finden. Laut Hochrechnung mussten bis August dennoch 752000 Euro weniger ausgegeben werden als geplant.

    Die Personalkosten, die mit 16,4 Millionen Euro angesetzt wurden, seien nicht genau kalkulierbar, so Mayerle. Einerseits wegen der anstehenden Tarifverhandlungen als auch wegen des zusätzlichen Aufwands aufgrund von Corona und der Einrichtung von Testzentren. Ob die Kosten für das zusätzliche Personal ersetzt werden, ist noch nicht bekannt.

    Landrat Leo Schrell sagte, dass der Haushalt derzeit noch im Rahmen liege: „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden